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Texas Killing Fields - Schreiendes Land

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Ansehlicher Krimi - Texas Killing Fields

Texas Killing Fields - Schreiendes Land Kritik

Texas Killing Fields - Schreiendes Land Kritik
0 Kommentare - 04.06.2012 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Texas Killing Fields - Schreiendes Land" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Mit [b]Texas Killing Fields[/b] liefert [i]Michael Manns[/i] (der hier übrigens [i]Produzent[/i] war) Tochter [i]Ami Canaan Mann[/i] ihren ersten wirklich ernstzunehmenden, größeren Film ab. Der Film, welcher ursprünglich von [i]Danny Boyle[/i] "regiert" werden sollte, stellt sich als teilweise zutiefst finsterer Krimi heraus, der durchaus Einiges zu bieten hat. Im September 2011 nahm er zudem am[u][i] 68. Venice International Film Festival[/i][/u] in Venedig teil, wo er jedoch leer ausging. [u][b]Inhalt:[/b][/u] Der desillusionierte Detective Mike Sounder und sein Partner Detective Brian Heigh sind einer Mordserie an jungen Mädchen auf der Spur, die sich rund um Texas City zieht. Dabei besteht Sounder in seinem gewohnten Trott darauf, sich lediglich auf die Morde im Distrikt Texas City zu konzentrieren, während Heigh die Sache nicht ruhen lassen will. Und während Sounder den lokalen Zuhältern und Drogendealern eine Falle stellen will, die sie als Täter outet, macht Heigh immer mehr Entdeckungen, die in eine gänzlich andere Richtung deuten. Die Lage wird zunehmend heikler während die beiden Polizisten versuchen, ihrer Herr zu werden. [u][b]Kritik:[/b][/u] Mit ihrem ersten großen Film mit namhaftem Cast ist es an Ami Canaan Mann, in die übergroßen Fußstapfen ihres weltbekannten Vaters zu treten. Dabei stellt sie sich auch gar nicht allzu schlecht an und mit Sam Worthington und Jeffrey Dean Morgan hat sie zudem ein doch recht ansehnliches Darsteller-Duo vor der Linse. Insbesondere auf Worthington sollte man hier natürlich nach seinen bislang selten voll überzeugenden Leistungen einen genaueren Blick werfen, ob aus dem Mann doch noch ein guter Schauspieler werden kann. [b]Figuren:[/b] [i]Sam Worthington[/i] spielt den zunehmend desillusionierten und gewaltbereiten [i]Detective Mike Sounder[/i]. Der Texaner Polizist hadert mit sich selbst und hat zudem mit der Trennung von seiner Frau zu kämpfen, die ihm zudem als Detective eines anderen Distrikts seinen Partner abspenstig machen will. Worthington kann sich hier dieses Mal nicht hinter überbordender Action oder einer blauen Ganzkörpermaske verstecken und muss gänzlich mit seinen darstellerischen Mitteln überzeugen. Dass ihm das überraschend gut gelingt, erfreut den skeptischen Zuschauer definitiv. Nach den oftmals eher bescheidenen Leistungen in seinen bisherigen Filmen (sieht man einmal von seiner doch recht guten Leistung im dafür als ganzes jedoch strittigen [b]Terminator Salvation[/b] ab), liefert er hier eine grundsolide Darstellung eines Mannes auf dem Weg zum Zusammenbruch ab. Die finstere Figur des Mike Sounder wird von Worthington mit der nötigen Entschiedenheit und einer gehörigen Portion Selbstzweifel verkörpert und weiß zu überzeugen. Definitiv eine Bereicherung für den Film und das [u]auch[/u] auf schauspielerischer Ebene. Sein Partner [i]Brian Heigh[/i] wird von [i]Jeffrey Dean Morgan[/i] verkörpert, der den "good Cop" mit Idealen gibt, an denen er im Laufe des Films jedoch immer wieder zweifelt. Dabei bleibt er stets gelassen, mitunter leider dann auch zu locker, um die Rolle des Cops in einer Mordermittlung wirklich nachzuvollziehen. Trotzdem macht Morgan seine Sache nicht unbedingt schlecht. Über weite Strecken kann er mit seiner Darstellung durchaus überzeugen und spätestens nach einem Besuch bei ihm Zuhause versteht man auch seine als Familienvater normale persönliche Betroffenheit in dieser Mordserie. Mit aller Verbissenheit, aber auch etwas blauäugig, stürzt er sich in die Ermittlungen in der mitunter allzu düsteren Vorstadtgegend, wo das Böse immer nur einen Steinwurf entfernt und der Rassenhass auch noch ein Thema von Interesse zu sein scheint. Im direkten Vergleich mit Worthington ist Morgan definitiv der Sympathieträger und muss kaum hinter dessen Leistung zurückstehen. Trotzdem kommen als Zuschauer mitunter leichte Zweifel an der Figur auf, wodurch Worthington den entscheidenden Tick mehr begeistert, zumindest auf darstellerischer Ebene. Die weiteren Darsteller machen ihre Sache größtenteils wirklich gut. Insbesondere Sounders Ex-Frau [i]Pam Stall[/i], gespielt von [i]Jessica Chastain[/i] bleibt in guter Erinnerung. Ihre mitunter kratzbürstige Verkörperung der Figur weiß zu gefallen und sie trägt auch einen Gutteil der Handlung mit. Als zweite größere Nebenrolle ist [i]Anne Sliger[/i], verkörpert von [i]Chloe Grace Moretz[/i] zu nennen, die ihre Figur auch gut mit Leben füllt. Die an sich und ihrem Umfeld zweifelnde, vertrauenslose Teenagerin wird von ihr überzeugend gespielt und weckt auch mitunter Mitgefühl. Leider wird die Figur und ihre eigentliche Geschichte dann aber vom Drehbuch zu stiefmütterlich behandelt, um wirklich eine Bindung zu ihr aufzubauen. [b]Handlung, Drehbuch, Handwerkliches [/b] Das Drehbuch an sich bietet trotzdem einiges Gutes. Die Geschichte weiß zu unterhalten, soweit man das in so einem Kontext sagen kann und der düstere Grundton wird von Mann durchgehend aufrecht erhalten. Man hat den gesamten Film über das Gefühl, eine Art Leichentuch läge über dem gesehenen. Zwischen den stockfinsteren Nachtszenen im Texanischen Marschland und den Sümpfen und den schwül-heiß wirkenden Tagszenen herrscht optisch ein sehr guter Kontrast, trotzdem halten beide Extreme eine Finsternis aufrecht, die einen bei der Stange hält. Durch den sehr flachen Spannungsbogen, der dann auch erst in der letzten halben Stunde wirklich merklich anzieht, wird der Film sicherlich nicht jedem Gefallen. Bis auf einige Spitzen, in denen das Tempo und die Gewalt dann anziehen, läuft die Handlung sehr langsam ab. Die permanente Bedrohung ist trotzdem zu spüren und jedes Mal, wenn eine junge Frau, insbesondere Anne, im Fokus der Handlung stehen, wartet man regelrecht, dass ihr etwas passiert. Diese Erwartungshaltung setzt Mann geschickt ein und spielt mit ihr. Dieses Stilmittel funktioniert glücklicherweise auch recht gut und durch die Willkür mit der der Killer seine Opfer auswählt und dadurch das sich kein erkennbares Muster entspinnt, rätselt man bis zum Ende mit. Trotzdem bleibt der Film nicht ohne Schwächen. Langsame Erzählweise in allen Ehren, aber teilweise fühlen sich die insgesamt 105 Minuten des Films so quälend lang an, dass man sich doch fragt, ob die eine oder andere Sequenz nicht auch hätte gekürzt werden können. Die Längen nehmen zwar nicht überhand, doch sie sind zweifelsfrei vorhanden und stören dann mitunter schon ein wenig. Ansonsten bleibt vor allem die seltsam zurückhaltende Behandlung der Rolle der Anne im Kopf. Die Figur taucht ständig auf und ihre Handlung bewegt sich quasi parallel zu der der beiden Cops. Trotzdem wird die Handlung selten vorangetrieben und die Story um das Mädchen nimmt dann auch erst zum Ende hin wirklich an Fahrt auf. Bis dahin darf sie aber selten mehr als minutenlang über staubige Landstraßen wandern und ein seltsames fast väterliches Verhältnis zu Jeffrey Dean Morgans Figur aufbauen. Insbesondere am Ende des Films hätte man sich zudem vielleicht noch einen Tick mehr Mut gewünscht, da es schlussendlich dann doch für meinen Geschmack etwas zu handzahm abläuft. Wären diese Ungereimtheiten nicht, würde der Film sicherlich um einiges runder wirken. Und sieht man mal von einem kleinen Fehler ganz zu Beginn des Filmes ab, bei dem der Kameramann sich mitsamt seiner Steadycam einfach mal als Schattenwurf mitten durchs Bild filmt, ist die Kameraführung wirklich sehr gelungen. Die Einstellungen unterstreichen die Stimmung des Films sehr gut und wirken größtenteils überaus durchdacht und gezielt platziert. Handwerklich ist der Film mehr als solide, wenn auch der Schnitt an ein oder zwei Stellen leicht holprig ist. Die musikalische Untermalung passt gut und stützt die Atmosphäre ebenfalls, ohne dabei aufdringlich zu wirken. [i]Dickon Hinchliffe[/i] liefert jedenfalls mit den Indi-Rockigen bis Folkigen Klängen eine gelungene Untermalung zum Film, die einen fast schon „texanisch Fühlen“ lässt. [u][b]Fazit:[/b][/u] Insgesamt ist Texas Killing Fields ein sehr ruhiger, aber insgesamt durchaus runder Film geworden. Der zweite Kinofilm von Ami Canaan Mann nach dem mir unbekannten 2000er Film [b]Morning[/b] kann sich als vergleichsweise gelungener Krimi sehen lassen und liefert vor allem in Worhingtons schauspielerischer Vita den meines Erachtens ersten wirklich beachtenswerten Eintrag. Der Rest des Casts spielt durchgehend auf gutem Niveau, Dean Morgan und Moretz werden letztlich ein wenig vom Drehbuch im Stich gelassen, um richtig und durchgehend zu glänzen. Und wenn der Film an etwas krankt, dann ist es eben das teilweise nicht perfekte Drehbuch und die dadurch entstandenen Längen in der Handlung. Die Schauwerte sitzen und handwerklich weiß der Film wirklich zu überzeugen. Dazu die gelungene musikalische Untermalung und fertig ist ein sehenswerter, wenn auch sicherlich nicht revolutionärer Film, mit Luft nach oben und einem nicht gänzlich zufriedenstellenden Ende. Ich vergebe an [b]Texas Killing Fields[/b] [b][u]7/10 Punkte[/u][/b], bzw. [u][b]3,5/5 Hüte[/b][/u], für einen Film, der in letzter Konsequenz noch zu viele kleinere Baustellen hat, um voll zu begeistern. Trotzdem sollte jeder Michael Mann Fan sicherlich mal einen Blick bei seiner Tochter riskieren, da sie insbesondere handwerklich eine sehr ordentliche Leistung abgeliefert hat. [u]P.S.:[/u] Und postet mir bitte in die Comments oder schickt mir eine PN, was ihr vom Ende haltet, falls ihr euch den Film mal angeschaut habt.

Texas Killing Fields - Schreiendes Land Bewertung
Bewertung des Films
710

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