Bewertung: 4 / 5
Antoine Fuqua und Denzel Washington enttäuschen auch bei The Equalizer 2 nicht. Im Kern bleibt die Fortsetzung ähnlich dem Vorgänger strukturiert, legt aber andere Schwerpunkte und wird so deutlich stärker zu einer emotionalen Reise. Wer bereits 2014 die konsequente Abrechnungspolitik von Robert McCall gefeiert hat, wird auch 2018 höchst zufrieden den Kinosaal verlassen. Klare Kinoempfehlung vom MJ-Team!
The Equalizer 2 Kritik
Noch immer setzt sich Robert McCall (Denzel Washington) für die Menschen ein, für die sich sonst niemand interessiert, und schafft so Gerechtigkeit. Doch seine neueste Mission geht ihm besonders nah, als eine langjährige Freundin auf brutale Weise in Brüssel ermordet wird. McCall macht sich auf die Suche nach den wahren Tätern und muss sich dafür mit einem ehemaligen Kollegen verbünden, um der Sache auf die Spur zu kommen. Doch anscheinend ist an dem Mord mehr dran, als von offizieller Stelle zugegeben werden soll...
Trailer zu The Equalizer 2
The Equalizer war 2014 für uns einer der Überraschungshits und lange mussten wir auf die Fortsetzung warten, die sowohl für Hauptdarsteller Denzel Washington als auch Regisseur Antoine Fuqua Neuland war. Bisher hatten beide in Kombination noch nie enttäuscht und entsprechend hoch war die Erwartungshaltung. Doch The Equalizer 2 weiß von der ersten Minute an zu gefallen, vor allem dann, wenn man den Vorgänger mochte. Dabei scheuen sich Fuqua und Washington nicht davor, ein paar Dinge dieses Mal anders zu machen. Während die Struktur des Films ähnlich ist, werden die Schwerpunkte anders gesetzt.
Der Vorgänger war ein intensives Katz- und Mausspiel zwischen zwei gleichwertigen Gegnern, wobei sich The Equalizer 2 mehr an der Serie orientiert und sich besonders stark auf die kleinen Geschichten konzentriert, die Menschen, denen McCall auf seinem Weg hilft. Er ist der Mann, der für Gerechtigkeit sorgt, wo sonst nur Ungerechtigkeit herrscht. Der große Handlungsplot gerät dabei etwas ins Hintertreffen, denn auch wenn die Ausgangslage dieses Mal für McCall sehr persönlich ist, für den Zuschauer bleibt vieles erst einmal im Unklaren. So sucht man einen charismatischen Gegenspieler wie Marton Csokas als Teddy hier vergeblich.
Dies dürfte dann auch der Punkt sein, an dem sich die Geister ein wenig bei The Equalizer 2 scheiden werden. Durch die kleinen Geschichten und auch die stärkere Aufarbeitung von McCalls Vergangenheit wird der Film viel persönlicher und emotionaler. Im Gegenzug werden die Actionszenen zurückgefahren, entfalten aber dafür eine umso intensivere Wirkung, wenn sie zum Einsatz kommen. Gleichzeitig muss man einen gewissen pathetischen Hang haben, denn auch im zweiten Teil kommt dieses Stilmittel reichlich zum Einsatz. Wer damit Probleme hat, könnte mit einigen Szenen unzufrieden sein.
Verglichen mit dem Erstling würden wir The Equalizer 2 einen Tick schlechter einordnen, da der Handlung gerade zum Ende ein wenig der Biss fehlt und für den Zuschauer das Warum und Wieso nicht richtig greifbar ist. Aber hier geht es um Nuancen, denn im Gegenzug hat die Fortsetzung wiederum andere Stärken. So ist der Film wirklich sehenswert, der vielleicht nicht alles richtig macht, dafür aber beweist, dass ein zweiter Teil auch gelingen kann - und nachdem er schon erfolgreich in den USA startete, hoffen wir, dass es ein finales Wiedersehen mit Robert McCall geben wird. Falls nicht, wäre dies ein wunderbarer Abschluss.