Bewertung: 0.5 / 5
Ursprünglich als 6-teiliger Spinoff angelegt, wurde die Serie dann irgendwann auf vier Episoden heruntergekürzt und was am Ende bleibt, kann man getrost als "Murks" bezeichnen. Vielmehr sollte man hier überlegen, ob dies nicht schon argwilliges "gegen die Wand fahren" des Franchises darstellt und Netflix in "The Witcher" entweder das Interesse verloren oder darin kein Potential mehr für die zukünftige Ausrichtung des Streamingdienstes sieht.
Das Resultat wirkt eher, als würde man bei einem LARP zusehen und entsprechend mies sehen auch Kostüme, Preps und Setdesign aus. Das Budget für die Effekte, scheint man im Laufe der Produktion dann auch gleich ganz gestrichen zu haben. Zumindest bekommt das Wort "gruseln" bei den Monstern in der Serie nun eine ganz andere Bedeutung.
Trailer zu The Witcher - Blood Origin
Die Story um die Spährenkonjunktion wäre grundsätzlich ja ein guter Ansatz. So hat dies Sapkowski, wenn auch nur recht kurz angeschnitten, in seinen Büchern auch selbst etabliert. Aber wo sich die Drehbuchautoren anscheinend bisher über die Arbeit von Sapkowski lustig gemacht haben, zeigen sie hier mit ihrem eigenen Talent, das sie noch viel weniger können. Die Inszenierung ist auf einem so plumpen und banalen Niveau, das selbst ein Kleinkind noch jeden Plotschritt meilenweit voraus erahnen könnte.
Auch die Charaktere sind durch die Bank eindimensional und generisch geschrieben und leider muss man auch sagen, das ein Gros der Darsteller nicht mal damit klar kommt. So wirkt die eine oder andere Performance schon arg nach Laienschauspiel, allen voran auch die Hauptdarstellerin der Figur "Lerche" (Sophia Brown). Die Dialoge laden hierbei dann auch zum regelmäßigen Fremdschämen ein und würden jedem grottigem Trashfilm zur Ehre gebühren.
Eine Entwarnung gibt es leider auch nicht auf der musikalischen Seite. Zwar war der Score zumindest nicht störend, aber hier haben wir in letzter Zeit bei den Fantasy-Konkurrenzprodukten bereits ein ganz anderes Level zu hören bekommen. Selbst die Mutterserie hat hier besser abgeschnitten.
Ich könnte mir gut vorstellen das Henry hier bereits einen Einblick in die Produktion bekommen hat und dies nur ein weiterer Grund für ihn war, das sinkende Schiff so schnell wie möglich zu verlassen.
"Blood Origin" versagt auf allen Ebenen und ist eine beschämende Produktion für das Franchise "The Witcher". Bei der ersten Folge war ich noch fassungslos und dachte mir, das muss wohl ein verfrühter Aprilscherz sein, aber was Netflix hier abliefert ist einfach nur eine Frechheit. Wie ich eingangs schon geschrieben habe, kann man sich hier den weiteren Verlauf schon zusammenreimen. Auf eine komplette Verfilmung der Romanreihe sollte man inzwischen nicht mehr hoffen, aber vielleicht ist es unter diesen Umständen dann auch besser so.
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