
Bewertung: 4.5 / 5
Mit 8 Jahren hat man ihn aus Afrika importiert, rein nach Frankreich, sie wollten ein Kind, IDRISS heißt er eigentlich, doch im Viertel gab es zu viele, es war ein gewalttätiges Viertel damals in Frankreich, Neger nicht gerade beliebt, der Rassismus groß, die Kriminalität noch größer. DRISS ist über geblieben. Der Name ist kürzer, man kann ihn sich merken. Seine Familie besteht aus ADAMA, den er immer zurecht weisen muss. Der 34 Jährige Schauspieler bekannt aus „Micmacs - uns gehört Paris“ ist kein besonderer, aber hier im Film hat er den Vogel abgeschossen. Nicht nur das er glaubhaft einen Aussteiger spielt, einen der genug von Gewalt und Brutalität hat, der genug von Arbeitslosigkeit und Armut hat, nein auch der Junge ADAMA, sein Bruder, der hin und wieder mit Drogen dealt, und davon träumt jedem die Schnauze einzuschlagen, nein auch vor allem PHILIPPE um den es sich dreht.
Der 3. und 4. Halswirbel ist gebrochen, alles ist von oben ab gelähmt, die Frage nach dem Sex bei Rollis, endlich aufgelöst, nein er hat nichts mehr damit zu tun, ja er ist ein Krüppel und er kann nur mit den Ohren erotisch fühlen, aber er hat Geld, Geld wie Heu, 11.000 € für nen 2 Stunden Flug mit nem Privatjet, ja und? Bilder um 40.000 € kaufen, ja und? Man gönnt sich sonst nichts.
Nein er hat nicht alles, Freundschaft, Gesundheit, Liebe, Zärtlichkeit...
Ist auch genügend, denn der Film konzentriert sich darauf wie PHILIPPE seinen Pfleger fand, 24. Stunden rund um die Uhr, 5.000 € kostet so was im Monat, wenn es teuer wird, ja er hat einen gefunden, den sympathischen Algerier Abdel Yasmin Sellou der wirklich eine schlimme Vergangenheit hinter sich hatte.
Tja, PHILIPPE ist stark deprimiert, IDRISS hier im Film DRISS eben, ist sein Pfleger, beide Unternehmen eine Reise nach der anderen. Wieso deprimiert? Wegen der Lähmung? Nein, 1996 starb seine Frau an Krebs, die Tochter ist ein verwöhntes 16 Jähriges Miststück und er hat noch immer keine Frau gefunden. Will er auch nicht, wer mag schon einen Krüppel?
Wie sieht die Welt heute aus? Ja kann man nachlesen, PHILIPPE ist mit seiner 2. Frau glücklich und lebt in Marokko, ich vergönn ihm alles Glück der Welt, SELLOU auch, der lebt in Algerien, ist verheiratet hat 3 Kinder und hat einen Masthähnchenbetriebs in Algerien.
Pozzo die Borgo ist ein Schriftsteller, 2001 schrieb er das Buch, die Filmrechte kamen dann bald. Tja, man hat lange gekämpft doch der Regisseur vom Film hat alles gut gemacht, das Drehbuch ist super, eine Bedingung gab es, 5 % der Filmeinspielergebnissen werden gespendet. An den Förderverein für Behinderte Simon de Cyrène gehen, und das sind doch einige Millionen vielleicht?