Keine Ahnung, wie oft uns schon das Ende der Welt prophezeit wurde, aber bisher war es jedes Mal Fehlalarm. Noch immer sind wir gesund und munter, was hoffentlich auch noch eine ganze Weile so bleibt.
Filme jedoch neigen dazu, weniger zimperlich zu sein als die Realität, und haben den Weltuntergang schon auf unterschiedlichste Art und Weise heraufbeschworen. Oder die Erde wenigstens so sehr in Bedrängnis gebracht, dass der Weltuntergang kurz bevorstand, wären nicht einige wagemutige Helden zur Stelle gewesen, um uns alle zu retten und die drohende Apokalypse gerade noch abzuwenden.
Damit wir auf alles vorbereitet sind, verschaffen wir uns mal einen Überblick über die gängigsten und grässlichsten Weltuntergangsszenarien, die die Filmwelt zu bieten hat. Ihr werdet sehen: Nicht nur Roland Emmerich weiß, wie man uns effektvoll an den Rande der Auslöschung bringt! Auch wenn er zugegebenermaßen einiges zu diesem Special beiträgt...
Eiszeit
Der Klimawandel zeigt uns in The Day After Tomorrow die kalte Schulter, denn Roland Emmerich - wer auch sonst? - lässt eine neue Eiszeit über uns hereinbrechen. Städte werden überflutet und dann eingefroren, versinken im Schnee und Chaos, es hagelt Hagelbrocken und Superstürme schockfrosten alles, was ihnen ins Auge gerät. Wehe, wenn man da nichts Warmes zum Drunterziehen eingepackt hat. Aber es geht noch krasser: Bei Sunshine gibt die Sonne den Geist auf, die Erde droht zur Eiskugel zu werden. Und in Snowpiercer sehen wir schließlich, was aus der Welt und der Menschheit wird, wenn diese Eiszeit zum Dauerzustand wird.
Extreme Hitze
Das Gegenteil der Eiszeit, wenn man so will. Im britischen Katastrophenfilm Der Tag, an dem die Erde Feuer fing sind Atomtests schuld daran, dass es die Erde aus ihrer Umlaufbahn gehauen hat, so dass sie nun der Sonne entgegendriftet. Folge: Das Wetter spielt verrückt, und die Temperaturen steigen unaufhaltsam. Tja, dumm gelaufen. Sieht so aus, als seien unsere Tage gezählt. Auf jeden Fall kommen wir ganz schön ins Schwitzen.
Gar noch schlimmer ergeht es der Erde in Knowing - Die Zukunft endet jetzt, denn dort sorgt die Sonne dafür, dass der ganze Planet in einem Feuersturm endet. Da nützt auch die beste Sonnencreme nichts mehr!
Probleme mit dem Erdkern
Manchmal liegen die Probleme im Inneren. Wenn der Erdkern Ärger macht, kann das böse enden. Bei The Core - Der innere Kern dreht er sich nicht mehr, weswegen sich das Magnetfeld der Erde auflöst. Ergo trifft uns die Sonnenstrahlung ungefiltert, und wir verbrutzeln innerhalb kurzer Zeit. Bei 2012 (mal wieder Emmerich) heizt sich der Kern extrem auf, wodurch die Erdkruste schmilzt. Dadurch brechen die tektonischen Platten auseinander, et voilà - Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüche!
Alien-Invasion
Von wegen sie kommen in Frieden! Wenn Außerirdische auf der Erde landen, dann sind sie meistens auf Stunk aus. Meistens gibt es aber irgendwo auch einen Wissenschaftler mit einem genialen Plan, wie sich die Eindringlinge zurückschlagen lassen. Wenn nicht, dann gute Nacht. Die Alien-Invasion zählt mit Sicherheit zu den beliebtesten aller Weltuntergangsszenarien - von Krieg der Welten über Independence Day bis hin zu Mars Attacks!.
Asteroiden und Co.
Bei dem, was so alles durchs Weltall fliegt, können wir von Glück sagen, dass uns noch nichts Schwerwiegenderes getroffen hat. Zu gerne erzählen uns Katastrophenfilme, dass etwas auf Kollisionskurs mit der Erde ist, sei es der Asteroid in Armageddon - Das jüngste Gericht, der Komet in Deep Impact oder der Meteor in, nun ja, Meteor. Und sollte es zum Aufprall kommen, wird es für uns ganz schnell zappenduster. Da sind Helden gefragt! Wenn selbst ein Bruce Willis oder Morgan Freeman dem Job nicht gewachsen ist, sagt man sich am besten einfach: Don’t Look Up! ;-)
Interplanetare Kollision
Natürlich kann auch der Zusammenstoß mit einem anderen Planeten unser Ende bedeuten. Dagegen lässt sich nicht viel ausrichten, wie uns 1951 schon Der jüngste Tag lehrte oder später Lars von Trier mit Melancholia. Aber auch Roland Emmerich kann hier wieder Erwähnung finden, ließ er in Moonfall doch den Mond auf die Erde krachen. Wenn zwei solcher Kolosse aufeinanderprallen, sind wir Erdenbewohner nun mal die Leidtragenden, aber wenigstens dürfte es spektakulär anzuschauen sein. Schade nur, dass wir so wenig davon haben.
Killer-Maschinen
Noch kontrollieren wir die Maschinen, aber das muss nicht so bleiben. Falls sie jemals ein eigenes Bewusstsein entwickeln und Machtgelüste verspüren, dreht sich der Spieß womöglich um, so dass wir uns wünschen werden, wir hätten den ganzen Kram nicht erfunden. Man denke nur an das, was Skynet in den Terminator-Filmen vorhat, oder an die Matrix-Trilogie. Plötzlich sieht man den eigenen Rechner mit ganz anderen Augen, oder?
Killer-Pflanzen
Oder sterben wir vielleicht durch aggressives Grünzeug aus? Mit dieser ebenfalls wenig erbaulichen Aussicht konfrontiert uns John Wyndhams Roman "Die Triffids", der zuerst unter dem deutschen Titel Blumen des Schreckens verfilmt und dann noch mal als Miniserie Die Triffids - Pflanzen des Schreckens umgesetzt wurde. Riesenpflanzen, die durch die Gegend spazieren und Menschen vergiften, das treibt jeden Hobbygärtner zur Weißglut. Auch nicht vergessen dürfen wir hier The Happening von M. Night Shyamalan, auch wenn wir das sehr gerne tun würden.
Atomkrieg
Wir können den Weltuntergang auch selbst herbeiführen, ist nicht weiter schwer. Einfach ein paar Atombomben zünden, und schon haben wir einen Fallout, der sich gewaschen hat. Aber hey, so verstrahlt kann doch keiner sein! Filme verpacken das ganz unterschiedlich, mal zutiefst zynisch wie in Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben, mal berührend menschlich wie im Zeichentrickstreifen Wenn der Wind weht. Und dann gibt es die Filme, die sich mit den Nachwirkungen eines solchen Krieges beschäftigen, wie die Mad Max-Reihe.
Pandemie
Auch wenn wir nach den letzten Jahren gerade dies nicht mehr im Kino benötigen, gehört es eben doch dazu. Tödliche Viren, die die Menschheit dezimieren, sind zwar ein vergleichsweise banales Weltuntergangsszenario, aber ein sehr reales, wie wir alle selbst erfahren durften, und deshalb umso erschreckender. Filme wie Outbreak - Lautlose Killer oder Contagion handeln vom Versuch, die weltweite Ausbreitung zu verhindern und die Opferzahlen noch in Grenzen zu halten. In 28 Days Later sind die Infizierten nicht mehr sie selbst, womit wir direkt den Bogen schlagen können zu den...
Zombies!
Genau, das fehlte uns noch. Die Zombie-Apokalypse gehört wohl zu den unschönsten Schicksalen, die uns ereilen könnten. Vor den umherschlurfenden (manchmal auch umherflitzenden!) Untoten ist keiner sicher, und ein Biss reicht oft schon aus, um selbst einer zu werden. Geschlurft wird zum Beispiel in Die Nacht der lebenden Toten, geflitzt in World War Z. Und auch wenn uns Shaun of the Dead und Zombieland mächtig lachen ließen, würden wir unsere Gehirne gerne noch etwas länger behalten, herzlichen Dank.
Erzürnter Gott
Ohne religiöse Diskussionen vom Zaun brechen zu wollen: Das vielleicht ultimative Weltuntergangsszenario liefert der apokalyptische Fantasyfilm Legion. Gott hat das Benehmen seiner Schöpfung gründlich satt und keine Lust mehr, sich anzuschauen, was wir hier unten veranstalten. Also schickt er seine Engel, um die Menschheit vom Antlitz der Erde zu tilgen. Weniger hochtrabend formuliert: Alle sollen sterben!