++ Update vom 23.08.2019: Es wurde nicht zu viel versprochen, das R-Rating für Joker geht nun offiziell klar! Mit starker blutiger Gewalt, verstörendem Verhalten, derber Sprache und flüchtigen sexuellen Bildern begründet die MPAA die Freigabe. Die Festival-Tour des Films wird weiter ausgedehnt: Neben den Vorführungen bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig und beim Toronto International Film Festival hat Warner Bros. sich auch einen Platz beim New York Film Festival gesichert.
++ News vom 22.08.2019: Joaquin Phoenix ist nicht der einfachste Schauspieler in Hollywood und auch nicht leicht zu kriegen - er arbeitet nicht mit jedem. Mit Todd Phillips aber schon, der ihn für und als Joker gewinnen konnte (und einem Sequel nicht abgeneigt ist). Und Phillips wollte auch niemand anderen: Es sei wahr, sie haben dieses Drehbuch für Phoenix geschrieben, erklärt er. Der wisse es auch.
Der halbe Grund dafür, dass sie überhaupt versuchen wollten, es zu schreiben, sei gewesen, dass sie sich ausgemalt haben, was wäre, wenn sie Phoenix bekämen, und was sie alles mit ihm machen könnten. Sie hatten nie das Ziel, Joaquin Phoenix ins Comicfilm-Universum einzuführen, so Phillips. Vielmehr sei ihr Ziel gewesen, Comicfilme ins Joaquin-Phoenix-Universum einzuführen. Schön gesagt, oder?
Allerdings war einiges an Überzeugungskraft nötig: Er habe eine Weile gebraucht, um sich darauf einzulassen, erzählt Phoenix, der zuvor den Hulk (als Edward Norton-Ersatz) und Doctor Strange abgelehnt hatte. Wenn er jetzt zurückblicke, verstehe er gar nicht, warum. Es sei eine Menge Angst im Spiel gewesen, gibt er zu. Aber er sage immer, es gebe motivierende Angst und hemmende Angst. Einerseits die Angst, bei der man keinen verdammten Schritt machen könne, andererseits die, bei der man etwas für noch nicht gut genug halte und deshalb immer tiefer und tiefer grabe. Letztere Art von Angst liebe er. Sie leite uns, lasse uns härter arbeiten.
Noch etwas ließ Phoenix zögern: Oft denke er, dass man in Superheldenfilmen diese simplifizierten, reduktiven Archetypen habe. Das erlaube es den Zuschauern, sich von einem Charakter zu distanzieren, genau wie man es im realen Leben tun würde, wo es leicht sei, jemanden als böse abzustempeln und zu sagen, man selbst sei nicht so. Und doch seien wir alle schuldig, haben wir alle gesündigt, meint Phoenix. Joker sei ein Film, der es dem Publikum nicht so leicht mache. Manchmal werde man sich Arthur Fleck verbunden fühlen und mit ihm mitfiebern, manchmal solle man von ihm angewidert sein. Ihm gefalle die Vorstellung, die Zuschauer und sich selbst mit einem solchen Charakter herauszufordern. Selten genug könne man Charaktere wie diesen in einem Film erforschen, ganz besonders im Superhelden-Genre.