Crossover liegen voll im Trend. Die Filmstudios kreuzen fröhlich drauflos und kombinieren, was sich nur irgendwie kombinieren lässt, um ihre Hit-Franchises aufzufrischen und weiter auszuschlachten. Uns stehen noch viel schrägere Crossover-Kreationen als beispielsweise Batman v Superman - Dawn of Justice bevor. Godzilla vs. Kong ist ja noch harmlos, aber The Ring vs The Grudge oder vielleicht sogar MIB 23?! Dazu braucht es schon viel Fantasie - und einen Schuss Wahnsinn.
Mäßig beliebte Filme wie Alien vs. Predator oder Freddy vs. Jason sollten doch eigentlich Warnung genug sein, dass Crossover eine knifflige Angelegenheit sind und nur selten ihr volles Potenzial entfalten. Und trotzdem, will nicht jeder von uns wissen, wie cool es wäre, seine Lieblingshelden oder Lieblingsschurken mit- oder gegeneinander kämpfen zu sehen? Das könnte erklären, warum die folgenden Crossover-Ideen einer Umsetzung schon bedenklich nahe gekommen sind, so abgedreht sie teilweise auch klingen. Aus einigen hätte wirklich was werden können, bei anderen muss man froh sein, dass nichts draus geworden ist.
Helloween
Nach dem Slasher-Crossover Freddy vs. Jason waren die Studios kurzzeitig scharf darauf, noch mehr berühmte Horrorgestalten zum Zweikampf antreten zu lassen. So sollten sich Michael Myers, der maskierte Serienkiller aus den Halloween-Filmen, und Pinhead, der stachelige Ober-Zenobit aus der Hellraiser-Reihe, duellieren. Wie genau, weiß bis heute keiner, aber das Konzept war verlockend genug, um sowohl Halloween-Schöpfer John Carpenter als auch Hellraiser-Autor Clive Barker zum Mitmachen zu bewegen. Barker erzählte nachher, er sei schon bereit gewesen, alles zu unterschreiben, als man ihm mitteilte, dass sich die Sache erledigt hat. Erledigt hat sich zum Glück auch die Überlegung, Kevin Smiths Kultfiguren Jay und Silent Bob auf Pinhead treffen zu lassen. Die beiden Kiffer sollten den Würfel knacken und daraufhin in ihre ganz persönliche Hölle geschickt werden: eine Entzugsklinik.
Freddy vs. Jason vs. Ash
Wie lässt sich Freddy vs. Jason noch toppen? Ganz einfach: indem man noch ein "vs." dranhängt! Die dritte Horror-Ikone im fröhlichen Gemetzel sollte Bruce Campbells Ash werden, der Kettensägen schwingende Protagonist aus den Tanz der Teufel-Filmen und Armee der Finsternis. Zur Abwechslung also mal ein Held, obwohl zeitweise auch ein Freddy vs. Jason vs. Michael zur Debatte stand. Das Necronomicon oder "Naturom Demonto" (kam schon in Jason Goes to Hell - Die Endabrechnung vor) sollte alles miteinander verbinden.
Die grobe Story: Als Ash danach sucht, wird er in Freddys jüngsten Plan verwickelt, sich mit dem Buch und Jason wiederzubeleben. Dabei wäre natürlich kübelweise Blut geflossen. Das Studio wollte, Sam Raimi aber nicht. Er rückte die Lizenz für Ash nicht raus und begann lieber am Evil Dead-Remake zu arbeiten. Freddy Krueger (A Nightmare on Elm Street) und Jason Voorhees (Freitag der 13.) bekamen ihrerseits welche. Damit war Freddy vs. Jason vs. Ash gestorben, allerdings nur als Film, denn für eine spaßige Comicreihe reichte es noch.
Die Hard 24/7
Bevor Stirb langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben kam und einen der besten Actionhelden aller Zeiten ruinierte, wurden noch andere Ideen gewälzt, wie man die Stirb langsam-Reihe fortsetzen und frische Impulse setzen könnte. Eine davon sah doch tatsächlich vor, Bruce Willis als John McClane mit Kiefer Sutherlands Jack Bauer zu verkuppeln. 24 - Twenty Four war damals gerade zu Ende gegangen, und Sutherland hätte gerne noch einen 24-Kinofilm drangehängt. Warum also nicht per Crossover Starthilfe geben und gleichzeitig Stirb langsam neu beleben? Der Titel Die Hard 24/7 geisterte eine Zeit lang herum, aber Sutherland war dagegen und wollte lieber solo weitermachen. Sein Traum vom eigenen Film erfüllte sich bis heute nicht, wenigstens verhalf ihm 24 - Live Another Day zum Comeback.
Hangover meets Kill the Boss
Treffen sich die Hangover-Gang und die Kill the Boss-Gang... So hätte einer der besten Gags von Kill the Boss 2 anfangen können, wenn, ja wenn, er nicht aus dem Film gestrichen worden wäre, noch bevor der gedreht wurde. Es wäre zwar nur ein Cameo-Crossover zwischen beiden Franchises gewesen, kein eigener Film, aber trotzdem. Wie Jason Sudeikis sagte, wäre es am Ende einer Szene mit Mordberater Dean "Motherfuckah" Jones (Jamie Foxx) passiert, der die Kill the Boss-Truppe aus einem Meeting hinauskomplimentiert hätte, um mit der Hangover-Clique quatschen zu können. Offenbar jedoch waren Bradley Cooper, Zach Galifianakis und Ed Helms für eine so kurze Szene zu teuer, so dass man darauf verzichtete.
Double V Vega
Quentin Tarantino sprüht vor Ideen und plaudert zu gern über potenzielle Filmprojekte, von denen die Mehrzahl aber im Sand verläuft. Fragt mal bei Kill Bill - Vol. 3 nach... Eine seiner verworfenen Ideen war es, John Travoltas Vincent Vega aus Pulp Fiction und Michael Madsens Vic Vega alias Mr. Blonde aus Reservoir Dogs (im Tarantino-Universum Brüder) zusammenzuführen. Der Arbeitstitel dieses Crossovers lautete Double V Vega, und Tarantino hatte sich auch schon Gedanken darüber gemacht, wie er das Problem umgehen könnte, dass beide tot sind. Möglichkeit Nr. 1: ein Prequel, in dem Vincent für Marsellus (Ving Rhames) einen Club in Amsterdam schmeißt und von Vic besucht wird. Möglichkeit Nr. 2: ein Sequel, in dem sich herausstellt, dass sie noch Zwillingsbrüder haben, die aus dem Knast entlassen werden und sie rächen wollen. Für ein Drehbuch langte es aber nie, so ernst schien Tarantino es dann doch nicht gemeint zu haben.
Batman vs. Godzilla
Das Verrückteste zum Schluss, auch wenn wir dafür weit in die Vergangenheit reisen müssen. In die 60er-Jahre, um genau zu sein. Nach dem riesigen Erfolg von King Kong trifft Godzilla fiel jemandem bei Toho ein, dass man Godzilla ja auch mit Batman zusammenschmeißen könnte. Der König der Monster gegen den Dunklen Ritter aus Gotham, wenn das nicht episch ist! Charaktere wie Robin, Batgirl und Commissioner Gordon sollten ebenfalls mitmischen, und damit Batman überhaupt eine Chance hat, sollte er Batmobil, Batcopter und andere Vehikel nutzen, um das japanische Ungetüm zu bekämpfen. Godzilla hätte unter der Kontrolle eines geheimnisvollen Bösewichts gestanden, so dass er und Batman sich später vielleicht noch gegen diesen Schurken verbündet hätten. Oder vielleicht auch nicht. Jedenfalls setzte sich die Batman vs. Godzilla-Idee nicht durch. Schade...?!