Am Sonntag schipperte Michael Bays The Last Ship bei TNT in See und was soll man sagen, man bekommt, was man von einer Michael Bay-Produktion (Transformers) erwartet: Fette Action, aufbereitet für den TV-Bildschirm. Schon in vorherigen Interviews ließ man anklingen, dass die Charakterentwicklung im Lauf der postapokalyptischen Serie kommen wird, in der ersten Folge bestätigt sich, dass erst einmal das Actionlevel offenbar deutlich gemacht werden will. Explosionen sieht man einige im Feuergefecht, Hubschrauber, Jet-Ski-Verfolgungsjagd und natürlich das Kriegsschiff selbst mit seiner dicken Kanone auf dem Deck runden das flott inszenierte Actionpaket ab.
In The Last Ship muss Captain Chandler (Eric Dane, Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte) und die Mannschaft der U.S.S. Nathan James recht bald erfahren, dass 80 Prozent der Menschheit von einem tödlichen Virus befallen sind, der sich in Windeseile ausgebreitet hat und man nicht weiß, wie viele Menschen dieser tatsächlich schon dahingerafft hat. Und sie haben dank der taffen Paleomikrobiologin Rachel Scott (Rhona Mitra, Strike Back) möglicherweise das einzige Heilmittel an Bord, zumindest die möglichen Zutaten dafür, denn Scott muss nun ein Heilmittel erst noch daraus herstellen.
Der Plan, die Zutaten rasch in die Heimat zu schippern, wird zum einen durch feindliche Angriffe behindert, die ihnen das Heilmittel offenbar abjagen wollen, zum anderen beschließt Chandler kurz vor der Ankunft an der heimatlichen Küste, dass es zu riskant sei, das mögliche Heilmittel durch ein Land zu transportieren, das wahrscheinlich längst keine existente Regierung mehr hat, zu einem Labor, das vielleicht ebenfalls nicht mehr existiert. Also sei der sicherste Platz das Kriegsschiff, das nun der Verteidigungswall gegen alle wird, die Scott in ihrer Arbeit behindern oder das Ergebnis stehlen wollen - denn wer das Heilmittel hat, hat die Macht, wird schnell klar.
Ganz ohne Emotionen läuft es natürlich dennoch auch in The Last Ship nicht ab, neben pathetischen Reden, um die Mannschaft auf sich und das neue Ziel einzuschwören, muss jeder auf dem U-Boot damit fertig werden, dass seine Liebsten möglicherweise tot sind und die lang ersehnte Heimkehr nicht stattfinden wird. Auch Chandler selbst hat Familie, weiß aber nicht, ob das letzte Lebenszeichen, gesendet per Videofile, ihrem aktuellen Zustand gerecht wird.
Mit 5,3 Mio. US-Zuschauern toppte The Last Ship die Rückkehr von Falling Skies mit der Staffel 4-Premiere am gleichen Tag, die 3,7 Mio. US-Fans vor den Bildschirm holte. Natürlich sagen hohe Quoten zu Beginn einer Serie noch nicht viel aus, außer, dass die Neugier auf die Serie sehr groß war. Warten wir nun ab, wie sich die Quoten im Serienverlauf weiter entwickeln. The Last Ship startet am 15. Juli bei TNT Serie im deutschen Pay-TV.
