1997 und 1998 stürmten so unglaublich viele Menschen zu Titanic ins Kino, dass der Film bis 2010 der erfolgreichste und einkommensstärkste Hit der Geschichte war. Dann kam Camerons Avatar - Aufbruch nach Pandora und entthronte Titanic mit einem unfassbaren Siegeszug und auch 3D schaffte es, sich aus der Gadgetecke zu befreien.
Nun gibt es bereits länger Ansätze, Titanic noch einmal nachzubearbeiten und in 3D in die Kinos zu bringen. USA Today hatte die Chance, James Cameron beim Filmen des Black Eyed Peas-Konzerts am New Yorker Times Square zu erwischen, das in 3D aufgenommen wurde. Er sprach über eine realistische Zeitschiene, wann Titanic 3D erscheinen soll und zwar im Frühjahr 2012. Dann jährt sich zum hundertsten Mal die Jungfernfahrt und damit auch das tragische Ende des berühmten Dampfers, der im Nordatlantik am 14. April 1912 mit einem Eisberg kollidierte, sank und etwa 1500 Menschen in den Tod riss.
Cameron sprach in dem Interview auch über den Ansatz in Hollywood, Filme gern in 2D zu drehen und in einem Kraftakt von wenigen Wochen 3D-tauglich zu machen, so wie es beispielsweise innerhalb von acht Wochen für Kampf der Titanen gemacht wurde. Er meint, es sei wichtig, es richtig zu machen und eine ordentliche Konvertierung würde um die sechs Monate in Anspruch nehmen. Hollywood ignoriert offenbar die Tatsache, dass eine Konzeption in 3D nachträglich nicht in wenigen Wochen vonstatten gehen kann und damit "schlechtes 3D" auf den Markt geworfen wird, das auch nicht die ganzen Möglichkeiten ausschöpft. Das Publikum wird die unterschiedliche Qualität spüren, darin ist sich Cameron sicher, und es ist anzunehmen, dass James Cameron bei Titanic ein wachsames Auge auf die 3D-Konvertierung haben wird. Damit steht er jedoch in direkter Konfrontation zu Tim Burton, der davon überzeugt ist, dass ein Film, der in 2D gedreht und nachbearbeitet wird, keinen Unterschied macht zu einem Film, der direkt in 3D aufgenommen wird. Redakteure, die in Testvorführungen Alice im Wunderland sahen, stimmen zwar Burton zu, dass der Zuschauer nichts merken würde, Cameron ist jedoch überzeugt, dass die Perfektion und die Weiterentwicklung des Mediums damit unterdrückt werden. Es wird eine Weile dauern, bis das Publikum die Technik so aktzeptiert wie er sich das wünscht, aber es ist seiner Meinung nach äußerst kontraproduktiv, bloß die alte Technologie mit den überholten farbanaglyphen Brillen zu nutzen.