Neil Gaimans Sandman ist beileibe kein Allerwelts-Comicstoff, immerhin geht es um Morpheus, den personifizierten Traum, und seine Geschwister Tod, Zerstörung, Fieberwahn, Schicksal, Verzweiflung und Verlangen. DC Comics ja, Superhelden nein. Und auch nicht leicht zu verfilmen, aber Joseph Gordon-Levitt (Don Jon) wagt sich dran. Das neueste Update kommt zur Abwechslung mal von Gaiman selbst, der schon eine Idealbesetzung im Kopf hat.
Zeitweise hätte Johnny Depp einen großartigen Morpheus abgegeben, jetzt sei er aber zu alt dafür, findet Gaiman. Als er dann zum ersten Mal Benedict Cumberbatch in Sherlock sah, dachte er sich "Wow, das ist ja unglaublich Morpheus-mäßig!". Und die Fans dachten wahrscheinlich dasselbe, denn sofort tauchte entsprechende Fan-Art auf. Das Problem: Wegen Doctor Strange wird Cumberbatch wohl keine andere Comicrolle annehmen können. Problem? Nicht unbedingt, meint Gaiman, Tom Hiddleston sei ja immer noch da draußen. So wählerisch ist er da auch nicht. Wenn es nach ihm geht, könnte es jeder, der britisch klingt und tolle Wangenknochen hat, hinkriegen.
Andererseits nimmt Gaiman Sandman gegenüber ein klare Haltung ein, schon seit Jahren: Er würde lieber gar keinen Film sehen als einen schlechten und ist einfach nur froh, dass noch kein schlechter gemacht wurde. Gaiman hofft aber sehr, dass ein guter gemacht wird. Da vertraut er auf Gordon-Levitt, der einen guten Riecher habe, das Material liebe und ihm auch treu bleiben wolle. Kurz vor Weihnachten erwartet er noch das neueste Drehbuch und sitzt deswegen schon auf glühenden Kohlen. Ob er ein gutes Gefühl habe? Ja, hat er!