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K.I.-Pläne geraten ins Wanken

K.I. in Hollywood: Lionsgate-Runway-Partnerschaft stockt

K.I. in Hollywood: Lionsgate-Runway-Partnerschaft stockt
0 Kommentare - Fr, 26.09.2025 von MJ-Caminito
Von Euphorie zu Ernüchterung: Lionsgate und Runway hatten große Pläne mit K.I. Doch Datenmangel und Rechteprobleme bremsen nun das Projekt.

Als Lionsgate im vergangenen Jahr seine Zusammenarbeit mit dem K.I.-Startup Runway ankündigte, galt der Deal als Pionierschritt in die digitale Zukunft Hollywoods. Ein gesamter Studio-Katalog als Trainingsbasis für eine neue Generation von K.I.-Inhalten - ambitionierter konnte ein Vorhaben kaum klingen. Zwölf Monate später ist von der anfänglichen Euphorie wenig übrig. Statt produktiver Durchbrüche dominieren Ernüchterung und rechtliche Fragezeichen.

Die Idee war einfach, die Umsetzung komplex: Runways generative K.I. sollte den Lionsgate-Katalog - Tausende von Filmen und Serien - nutzen, um kreative Modelle für neue Produktionen zu entwickeln. Trailer, Serienepisoden, gar ganze Spielfilme sollten mithilfe der Datenbasis effizienter entstehen. Doch nach einem Jahr zeigt sich: Weder die Menge des Materials noch die rechtliche Lage bieten eine tragfähige Grundlage.

Insider berichten, dass die Datenmenge schlicht nicht reicht. „Der Lionsgate-Katalog ist zu klein, um ein Modell zu erzeugen“, heißt es von einer Person, die dem Projekt nahesteht. Selbst ein Riese wie Disney, so wird spekuliert, könnte mit seinem Katalog kein ausreichend belastbares Modell hervorbringen. Runways Technologie selbst ist funktionsfähig, aber limitiert - geeignet für kleine Anwendungen, nicht für die groß angekündigten Sprünge in Richtung ganzer Szenen oder Trailer.

Erschwerend kommen die juristischen Unsicherheiten hinzu. Rechte an Filmen sind kleinteilig verteilt - Studios, Regisseure, Gewerkschaften, Schauspieler, oft mit Beteiligungen über mehrere Ebenen hinweg. Anwalt Ray Seilie von Kinsella Holley Iser Kump Steinsapir LLP beschreibt es so: „In der Film- und Fernsehbranche hat jede Produktion eine Vielfalt an interessierten Rechteinhabern.“ Die Nutzung dieser Werke für K.I.-Trainings wirft Fragen nach Urheberrechten und Persönlichkeitsrechten auf. Ohne klare rechtliche Leitplanken bleibt Vorsicht geboten.

Diese Realität steht im Kontrast zu den Verheißungen bei der Ankündigung. Lionsgate-Vizechef Michael Burns nannte Runway damals einen „visionären Partner“. Noch im Frühjahr fabulierte er in einem Interview, man könne eine John Wick-Reihe mithilfe der Technologie in wenigen Stunden zu einem jugendfreien Anime transformieren. Die Diskrepanz zwischen dieser Vision und der Wirklichkeit könnte deutlicher kaum sein.

Trotz der Rückschläge bleibt die Partnerschaft bestehen - wenn auch mit verschobenen Zielen. Anstelle kompletter Produktionen könnten Prototypen für Effekte, Skripthilfen oder kleine Animationen entstehen. Hollywood tastet sich heran, doch die Technologie ist noch nicht so weit, wie viele hoffen. Ob K.I.in der Filmbranche zum Motor oder eher zum Bremsklotz wird, entscheidet sich in den kommenden Jahren.

Quelle: TheWrap
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