Mit ihrem The Interview ecken Seth Rogen und Evan Goldberg ordentlich an. Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un, den der Film buchstäblich ins Visier nimmt, ging schon selbst zum Gegenangriff über, dann kam die doch etwas überraschende Verschiebung vom Herbst auf den 25. Dezember - ein Startdatum, an dem man vielleicht Familienfilme und Dramen erwartet, aber nicht unbedingt eine R-Rated-Komödie über einen TV-Interviewer (James Franco) und seinen Produzenten (Rogen), die Kim Jong-un abmurksen sollen.
Die Gründe dafür sind aber nicht nur taktischer Art, wie es zuerst hieß, sondern auch technischer. The Hollywood Reporter berichtet, dass Sony Pictures Tausende von Knöpfen in The Interview digital abändern lässt, weil die der echten Ausstattung des nordkoreanischen Militärs entsprechen und Kim Jong-un und seinem 2011 verstorbenen Vater Kim Jong-il zu Ehren getragen werden. Sie im Film darzustellen, könnte in Nordkorea als Blasphemie aufgefasst werden.
Weiterhin überlegt man, eine Szene zu streichen, in der Kim Jong-uns Gesicht (gespielt von Randall Park, Fast verheiratet) wohl sehr bildlich und in Zeitlupe abschmilzt. Hier versuchen die The Interview-Macher gerade abzuschätzen, ob sie witzig genug ist, um sie drin lassen zu können, oder nicht. Seitens Sony Japan wird angeblich kein Druck ausgeübt, aber die provokativen Kommentare aus Pjöngjang, wo man ein Problem mit der satirischen Ermordung eines amtierenden Herrschers hat, haben dem Studio offensichtlich zu denken gegeben.