Eine der vielen, vielen Fragen, die die Aufnahme von 20th Century Fox ins Disney-Imperium bedingt, ist, was aus dem Söldner mit der großen Klappe wird. Darf Deadpool (Ryan Reynolds) seine große Klappe und sein R-Rating behalten? Darf er also weiter mit nicht jugendfreien Ausdrücken um sich werfen und weiter mit aller Härte gegen seine Widersacher vorgehen? Oder wird er bei Disney entschärft und - entsprechend der Philosophie des Studios - kurzerhand zum familienfreundlichen PG-13-Superhelden umgemodelt?
Letzteres ist die Befürchtung vieler Fans, aber was Disney-CEO Bob Iger bereits angedeutet hatte, hat er nun bestätigt. Beim Earnings Call fürs erste Quartal 2019 erklärte Iger nicht nur, dass Captain Marvel der erste Marvel Studios-Titel wird, den man vor Netflix zurückhält und stattdessen für Disney+ vorsieht. Er sagte auch, man könne sehen, dass die R-Rated-Deadpool-Filme unter Marvel-Fans Popularität genießen. Daher werden sie in diesem Business fortfahren, so Iger, und es könnte sogar Platz für noch mehr davon geben. Um den Black Widow-Film rankten sich ja schon Gerüchte bezüglich eines R-Ratings.
Außerdem betonte Iger, dass alle R-Rated-Marvel-Filme - sollte Disney wirklich welche auf den Markt bringen - sorgfältig gekennzeichnet werden sollen, damit sie als solche erkennbar sind und Eltern wissen, dass sie sich nicht für ihre Kinder eignen. Dass es wenig Sinn hätte, Deadpool seines R-Ratings zu berauben, zeigt sich auch am finanziellen Aspekt. Die Kinoauswertung in China und Es war einmal ein Deadpool haben Deadpool 2 über die 785 Mio. $-Marke gehievt und zum erfolgreichsten Film im ganzen X-Men-Franchise gemacht. Warum ändern, was so gut funktioniert?
On Deadpool: “We see that there is certainly popularity amongst Marvel fans for the R-rated Deadpool films. We’re going to continue in that business and there might be room for more of that.” - Bob Iger $DIS
— Ashley Rodriguez (@AshleyRReports) 5. Februar 2019