++ Update vom 05.10.2023: Doctor Strange-Regisseur Scott Derrickson gab zuletzt nicht nur Ratschläge hinsichtlich der Anpassungen, die im Superhelden-Genre dringend nötig wären, er äußerte sich im The Discourse-Podcast auch dazu, weshalb er den Regieposten von Doctor Strange in the Multiverse of Madness einst räumte.
Tatsächlich, so Derrickson, sei in diesem Fall wahr, was im Internet veröffentlicht wurde. Es hätten massive kreative Differenzen vorgeherrscht. Der Film, den er hätte machen wollen und wie er ihn hätte machen wollen, hätte sich gewaltig von dem unterschieden, was die Marvel Studios wollten. Es sei zunehmend klar geworden, dass sie in komplett entgegengesetzte Richtungen wollten und auf diese Weise könne man einfach keinen guten Film machen.
Wie Derrickson auch betonte, hätte sich seine Version von Doctor Strange in the Multiverse of Madness massiv von Doctor Strange unterschieden. Damals, so hieß es, wolle man einen kosmischen Horrorfilm erschaffen. Dem Horror blieb man in gewisser Weise treu, doch das, was Derrickson anteaste, scheint dann doch irgendwie noch eine Schippe krasser gewesen zu sein.
++ News vom 04.10.2023: Das, was man als Superhelden-Müdigkeit bezeichnen möchte, scheint vor geraumer Zeit eingesetzt zu haben. An vielen Zuschauern ziehen auch die Filme und Serien aus dem eigentlich so erfolgreichen Marvel Cinematic Universe einfach so vorbei. Bei den Marvel Studios liegt derzeit ohnehin das ein oder andere im Argen, langfristig muss man sich aber ganz schön auf die Hinterbeine stellen, um das Publikum noch begeistern zu können.
Im Gespräch mit Comicbook erklärte Doctor Strange-Regisseur Scott Derrickson wo seiner Meinung nach das Problem mit Superhelden - ob nun Marvel oder anderweitig - liege. So wolle das Publikum - und ihm gehe es da ebenso - nicht länger Dinge sehen, bei denen man das Gefühl habe, es bereits gesehen zu haben. Er sei viel mehr an den Spin-offs interessiert, die etwas wagen und mit dem Comic-Genre spielen. Auf diese Weise, so Derrickson, könne er sich vorstellen, dass man das Publikum wieder für die Filme begeistern könne. Man müsse sich massiv weiterentwickeln.
Jedenfalls, so merkt der Filmemacher auch an, sei dies für ihn eine große Voraussetzung, sich wieder an ein Projekt zu setzen, das auf einer Comic-IP basiere.
Dass es eine Vorlage gebe, schließe für ihn übrigens nicht aus, dass man etwas Neues wagen könne, und er hoffe, dass die Studios begreifen, dass das Publikum Originelles sehen möchte, und nicht weiterhin Zeit verschwenden und den Markt mit den immer gleichen Sequels fluten, ehe man tätig werde.
Für Marvel setzte Derrickson Doctor Strange um. Nach kreativen Differenzen wurde der Regieposten für das Sequel allerdings neu vergeben. Statt Derrickson führte dann Sam Raimi Regie, während Derrickson dem Film lediglich als Executive Producer erhalten blieb.