Remakes sind bekanntlich immer so eine Sache. Die einen hassen sie ab dem Tag ihrer Ankündigung, die anderen schauen mal rein und urteilen dann. Manchmal schlagen sie sich beim Publikum auch gar nicht schlecht. Aber wie stehen die Macher der jeweiligen Originalfilme eigentlich dazu? Im Falle von Suspiria wäre das jetzt geklärt.
Denn Dario Argento, der Regisseur des Original-Suspiria von 1977, scheint mit der Neuauflage ganz und gar nicht einverstanden zu sein. In einem italienischen Radio-Interview erklärte er schonungslos, das Suspiria-Remake habe ihn nicht begeistert und den Geist des Originalfilms verraten. Es gebe keine Furcht und keine Musik. Besonders zufrieden sei er mit dem Film nicht gewesen, so Argento.
Noch drastischer wirkt diese einem Verriss nahekommende Aussage vor dem Hintergrund, dass Remake-Regisseur Luca Guadagnino nur lobende Worte fürs Original übrig und angeblich auch Argentos Segen hatte. Er sei sehr großzügig gewesen, sagte Guadagnino vor Kinostart. Argento habe den Film gesehen, aber es sei nicht seine Sache, seine Reaktion weiterzugeben. Er könne nur sagen, dass Argento ihn angerufen habe, nachdem er sein Suspiria gesehen hatte, und es ein großartiges Gespräch gewesen sei.
Woher wohl der plötzliche Sinneswandel rührt? Fairerweise muss man anmerken, dass sich Guadagninos Suspiria deutlich von Argentos Suspiria unterscheidet. Wer sich das Horror-Remake noch nicht zu Gemüte geführt hat, kann mit einer neuen Featurette zum US-Heimkinostart reinschnuppern. Darin wird klar, warum Dakota Johnson schnell der Möglichkeit beraubt wurde, all ihre Tanzszenen selbst zu drehen: Obwohl sie über mehrere Jahre Tanzerfahrung verfügt, waren einige der Choreografien und Bewegungen so schwer darzustellen, dass nur echte Profis sie umsetzen konnten.