
Bewertung: 3.5 / 5
* Hintergrund
2018, 5 Jahre nach dem ersten Film ist mit PACIFIC RIM - UPRISING nun der zweite filmische Teil dieses - bisher - kleinen Franchises in die Kinos gekommen. Die Produktion hing in der Schwebe und bevor man sich für den Aufstieg = Uprising im Englischen als erweiterten Untertitel entschied, war der Film als „PACIFIC RIM - MAELSTROM“ bekannt. Maelstrom, oder auch Moskenstraumen ist ein Strom, wo sich im Wasser Wirbel bilden. In der populären Kultur sind diese Wirbel Stoff für viele unglückliche Ereignisse. Die Rückkehr der Kaiju aus dem Anteverse durch das Dimensionstor, den sogenannten Breach, war also passend. Aber natürlich auch der „Aufstieg“, sowohl aus der Blickrichtung des Anteverse und aus unserem Blickwinkel gesprochen.
Nun wissen die Leute, die mich kennen um meine Liebe zum Kaiju-und-Mecha-Genre, dass eben in seinem Heimatland Japan die meiste Popularität genießt. In China war damals 2013 sehr erfolgreich, in Japan leider nicht. Der Grund ist einfach die mediale Übersättigung durch das Genre im Inselreich.
Trailer zu Pacific Rim - Uprising
China hingegen importiert ähnlich wie Deutschland Stoffe für sich und strahlt diese entweder synchronisiert oder untertitelt aus. Und auch wenn China Japans Nachbar ist, so blieben aufgrund der näheren Vergangenheit China die Entwicklung einer Popkultur eher verwehrt. Im Vergleich zu anderen Ländern wuchs und wächst diese relativ langsam, der Vergleich zu Deutschland ist abermals aus meiner Sicht gesprochen nicht verkehrt.
Nun hatte ich mich zwar im Vergleich zum ersten Film etwas mehr im Vorfeld mit dem Film beschäftigt, aber längst so lange nicht wie im direkten Vergleich zu SHIN GODZILLA (2016).
Nun war es, dass ich nach der Ausstrahlung des zweiten Trailer mir so gut wie keine bewegten Bilder oder sonstigen Infos zukommen lassen wollte. Dies gelang mir auch größtenteils, doch bevor ich selber am offiziellen Premierentag den Film sehen konnte wurde ich schon durch zwei negative Aussagen gespoilert. Ich bin den Autoren nicht böse, absolut nicht, nur wünschte ich mir ich hätte es nicht gelesen. Dazu zählt neben einer Fan-Aussage auf einer anderen Website auch Moviejones eigene Kritik. Bei Moviejones Kritik hatte ich nur das Wort im Kritiktitel „schlimm“ und die Bewertung von 2,5 Hüte gesehen. Das reichte mir als Vorausspoiler und daher bat ich sublim77 via Privater Nachricht darum, die Gründe für meine kurze Abwesenheit der Community darzulegen. Der Wortlaut von Moviejones seiner Kritik ist mir bis zum Posten meines Initial-Kommentars hier, nicht bekannt gewesen!
Nun, war ich gestern, am 22.03.2018 im Kino und sah mir PACIFIC RIM - UPRISING an. Wie üblich enthält diese Kritik selber Spoiler, daher Achtung!
+
+
+
* Story: wie ist diese weitergeführt worden?
Die Story des filmischen Sequels setzt im Jahre 2035 an, eine ganze Dekade nach der Schließung des Breaches durch den Jaeger Gipsy Danger und dessen Piloten Mako Mori und Raleigh Beckett. Er beginnt wie Teil 1 mit einer Rückblende, erzählt durch Jake Pentecost, Sohn von Stacker Pentecost. Die Rückblende war sehr nett gemacht, bevor es dann wie in Teil in die Haupthandlung geht.
Auch wenn die Welt direkt nach Endes des Kaiju-Krieges, der ja 12 Jahre dauerte feierte, so konnte bis zur Gegenwart des Jahres 2035 die Welt selber kein absolutes; gleiches; gerechtes Niveau für alle wieder erreicht werden. Andere waren schneller als andere was den Wiederaufbau der Gesellschaft betrifft. Dies hat mich positiv abgeholt.
Der Film versteht sich hier mehrheitlich als reiner Kaiju-vs-Mecha-Actioner und darin macht er absolut nichts verkehrt, darin punktet er wahrlich. Ich weiß nicht wie oft mir der Mund offen stehen blieb vor positive Bewunderung. Die Choreographie und die Schauwerte waren absolut wunderbar erstellt, doch ich muss auch sagen: besser, viel besser als bei Michael Bay, aber haarscharf an der Grenze! Es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten eine Bayformers-Kopie in Pacific-Rim-Gewand gehabt. Als Beispiel nenne ich die Slow-Motion-Szenen, hätte es hier noch mehr gegeben, so wäre das mir sauer aufgestoßen. Die Anzahl war mehr als ausreichend!
Nun möchte ich das Action-Gewand ein kleines wenig weiter erklären. PACIFIC RIM (2013) hatte als Liebeserklärung an das japanische Kaiju und Mecha-Genre schon einen guten Anteil an Referenzen drinne, aber der Nachfolger intensiviert diese und fügt sogar noch neuere hinzu!
Während ich im Kino saß, konnte ich trotz des wieder mal total überflüssigen 3Ds (es scheint wohl, dass die Kaiju-Rennaissance, ohne 3D nicht auszukommen scheint was die Kinoauswertungen betrifft), kaum meine Gedanken ordnen.
Die Referenzen insbesondere beim Angriff auf die Akademie waren so kompakt zusammengeführt und wurden einem Orgasmus gleich visuell entladen! Meine Gedanken rasten wie verrückt als das sah! Zwar gab es hier einen unnötigen Cut, aber das kann ich verschmerzen. Das geilste aber war das Easter-Egg-Cameo der Statue des RX-0 Gundam Unicorn samt der Schriftzuges Anaheim Electronics im Hintergrund.
Die Endschlacht in Tokyo und den Fuji-san. Das hatte ich eigentlich für Teil 1 erwartet und das Megakaiju hier wahrlich bis zur Spitze des Fuji-san emporklettert, wahrlich ein Frevel! Selbst Godzilla und King Kong durften 1962 nur am unterem Rand ihr Duell ausfechten! Ich bin ja kein Japaner, aber das wird bei einigen Leuten in Japan nicht gut ankommen, dass weiß ich jetzt schon. Hier wurde leider mit der typischen US-Manier mit dem Holzhammer hantiert, auch wenn die Selbstzerstörung von Gypsy Avenger absolut heroisch gestaltet ist und an den Tokkosu-Tai, die Kamikaze-Piloten des Zweiten Weltkrieges erinnert!
Für die Fortsetzung wurde auch das Element der Love-Story wie sie Teil 1 erzählt entfernt und durch Geschwisterliebe ersetzt. Es stört mich nicht wahrlich, aber das zusammenfinden von Mako und Raleigh in Teil 1 war nicht am Anfang erkennbar, hier bei Jake und Amara schon eher, darum fand ich das jetzt nicht so ideal.
Patriotismus auf einzelne Nationen kannte Teil 1 und dies hier wurde wahrlich konsequent fortgesetzt, was ich wahrlich nur loben kann.
Die multiplen Breaches innerhalb des Filmes sorgten für kurze Zeit sogar für echte Gänsehaut, dass kann ich nur so sagen. Doch von der allgemeinen Bedrohung eines zweiten Weltunterganges ist der Film leider schauspielerisch weiter weg als Teil 1 war. Dort spürte man es: es ging wahrlich um alles, hier ist man wieder gedanklich in die Zeit gegangen als die Jaeger vor der Zerstörung Gypsy Dangers durch Knifehead Kaiju besiegten und die Überheblichkeit sich breit machte. Hier versagt der Film, dass er die neue Bedrohung zu schnell beseitigt.
+
+
+
* Der Film und sein Universum: wie ist es weitergeführt worden?
Der Krieg wurde zwar beendet, dass heißt aber nicht das keine Jaeger mehr gebaut wurden und werden. Das PPDC und Wirtschaftsunternehmen scheinen nun die Welt zu führen, denn im ganzen Film taucht im Vergleich zu Teil 1 kein einziger Politiker auf, der sich vor der Krise hinter einer Mauer zu verstecken versucht, auch das gefiel mir von der reinen Ausführung an sich.
Das aktive Zeigen der Pilotenakadamie war ein weiter Pluspunkt für mich. Denn hier durfte man endlich etwas sehen, was man vorher nur erahnen konnte. Sprich die schon in Teil 1 erwähnten Simulator-Kämpfe.
Im Plot geht es auch darum, dass die bemannten Jaeger durch unbemannte Drohnen ersetzt werden sollen. Dagegen gibt es sogar Proteste! Wunderbar, einfach wunderbar! Als positiver Gegenpol zu unserer gegenwärtigen Entwicklung, die einfach mehr und mehr auf Drohnen setzt. Durch die Trailer hatte ich den Eindruck wir hätten es mit Pro-Kaiju-Naturschützern zu tun, die irgendwie durch die Kaiju-Kultisten und Hannibal Chaus Kaiju-Organ-Schwarzmarkt angestachelt wurden, was sich als falsch erwies. Schade, dass der Film nicht klärt, ob wahrlich diese beiden Institutionen durch den Krieg aufhörten zu existieren oder nur in den Untergrund gingen um dann wie die Kaiju erneut aufzusteigen.
Weitere positive Aspekte sind auch die futuristische Architektur der Städte Tokyo und Sydney. Doch wohin die australische Küstenmauer verschwunden ist? Ob sie zum Wiederaufbau der Stadt benutzt wurde? Darauf gibt der Film keine Antwort und wie bei so vielen kleinen Details hoffe ich auf spätere ergänzende Medien, die einen Antwort darauf haben.
Auch das Design der Senkrechtstarter von Shao Industries ist wahrlich wunderbar futuristisch. Doch neben den Kaiju, sind die Jaeger die Stars. Wahrlich eine Pracht nach der anderen, einfach grandios anzusehen!
+
+
+
* Die Darstellungen und Entwicklungen gegenüber den 1. Film
Wie schon erwähnt hat die Welt sich unterschiedlich nach dem Ende des Krieges den Wiederaufbau gemeistert, oder versucht diesen zu meistern.
Am Anfang als wir Jake und Amara kennenlernen, dürfen wir bewundern, dass Amara sich selber einen kleinen Jaeger als Schrottteilen zusammengebaut hat. Diesen nennt sie liebevoll Scrapper. Doch das besondere ist, dass Scrapper durch die kleine Größe von einem Piloten bedient werden kann.
Nun, dass ist überraschend, denn bisher spielte bei der Jaeger-Technologie die reine Größe in Bezug auf das Zwei-Piloten-System keine Rolle, aber es sind ja immerhin 10 Jahre vergangen. Der Fortschritt muss also das hier bewirkt haben, auch wenn natürlich die normalen Jaeger immer noch zwei Piloten benötigen.
Was viele Nicht-Fans an japanischer Science-Fiction und Fantasy nicht mögen, ist dass wenn ein Mech (also hier die Jaeger) sich unnatürlich schnell bewegt beziehungsweise oder Körperbewegungen darauf hat, die einem absoluten akrobatischen Menschen entliehen sind. Teil 1 war hier noch um langsame Bewegungen bemüht. Jedoch in den japanischen Quellen ist eben auch das Gegenteil sehr häufig anzutreffen und das sehen wir hier auch in PACIFIC RIM - UPRISING. Da die japanischen, abhängig vom Franchise, das sogar auch mit dem technologischen Fortschritt erklären, fand ich es hier überhaupt nicht schlecht! Es war sogar richtig toll das in einem Hollywood-Film zu sehen!
Eine der größten positiven Überraschungen des Filmes sind ganz klar die Shao-Jaeger-Drohnen-Kaiju-Hybride. Bevor der Film überhaupt gedreht wurde, gab es Spekulationen und Fan-Gedanken zu einem Kaiju-Jaeger-Hybrid. Sprich einem Cyborg-Kaiju in Jaeger-Montur. Und voilà: hier wurde die Idee tatsächlich umgesetzt! Visuell wahrlich toll und charakterlich mehr Diener als Kämpfer, denn sie bereiten ja die Ankunft von Shrikethorn, Hakuja und Raijin vor, sind sie dennoch eine wahrlich sehr gute Ergänzung!
Das führt aber auch gleich zu einer der wohl größten Enttäuschungen. Eine der ganz wenigen Punkte, worauf ich wahrlich hoffe war es, dass wir mehr vom Anteverse sehen würden. Doch bis auf die Rückblende am Anfang durch Jake erzählt, gab es hier nichts.
Da ich aber mich mehr auf die positiven Punkte konzentrieren möchte, mache ich auch hier weiter. Die Verwendung des PACIFIC-RIM-Themas GO BIG OR GO EXTINCT von Ramin Djawadi wurde erneut verwendet, was wahrlich gut war.
In den Trailern gab es Rap-Songs; Diddy-Ho und War Ready. Hätten diese im Film Verwendung gefunden, wäre das für meinen Geschmack absolut nicht treffend gewesen. Mit Jakes krimineller Natur am Anfang als Dieb für Jaeger-Komponenten in Santa Monica, passt es zwar, aber ich bin halt einfach jemand der Rap nicht hört und damit nichts anzufangen weiß. Die „Musik der Straße“ ist halt einfach nicht meins.
+
+
+
* Der Cast
** Die Menschen
Wie es sich für eine „normale“ Fortsetzung gebührt haben wir ein paar Mitglieder des alten Casts wieder dabei. Wir haben erneut Mako Mori, die aber durch Rinko Kikuchi verkörpert wird, sowie die beiden Wissenschaftler Dr. Newton Geizler (Charlie Day) und Dr. Herman Gottlieb (Burn Gorman). Der Rest des Casts ist neuer Natur.
Dasselbe sehen wir auch sehr prominent in MOBILE SUIT ZETA GUNDAM (1985-1986), der
2. Anime-TV-Serie des GUNDAM-Franchises, welches 1979 mit MOBILE SUIT GUNDAM Maßstäbe in der japanischen Science-Fiction setzte. MOBILE SUIT ZETA GUNDAM wird gerade aufgrund dieser in-universe Entwicklung von Fans sehr geschätzt, wozu ich mich selbstverständlich auch zähle.
Leider versagt hier beim Cast sehr viel, denn die Charaktere entwickeln so gut wie gar nicht. Auch wenn wie schon beim erwähnten Rückkehrer-Trio mit bekannten Gesichtern belohnt, aber sie haben sich in der Dekade die innerhalb des filmischen Universums vergangen ist, sich verändert.
So hat Mako Raleigh verloren und die beiden Wissenschaftler Dr. Herman Gottlieb und Dr. Newton Geiszler wurden auch „braver“, sprich ihre teils engstirnige Natur ist ein Teil der Vergangenheit. Besonders Gottlieb weiß hier positiv zu überraschen. War er vorher noch strikter Mathematiker mit einer Aversion gegen Kaiju-Organe in seiner Nähe, seziert er jetzt diese! Seine Freundschaft zu Newton ist durch dessen Gang zu Shao Industries in eine andere Phase eingetreten, denn der einstige sich bekennende Kaiju-Fan, ist nun wahrlich zu einem sprichwörtlichen Rockstar geworden, der sich eine spezielle Droge verabreicht. Das Driften mit einem Kaiju-Gehirn was er Alice getauft hat.
Ich war darüber total baff, denn später sollte sich herausstellen das Newton durch den 1. eigenständigen Drift von den Precusors, sprich den Außerirdischen aus dem Anteverse, die mit den Kaiju unsere Welt erobern wollen geistig in Besitz genommen wurde. Das war echt eine gute Idee, die mich überzeugte.
Gottlieb täuscht sogar Übelkeit vor um die Security-Leute von Shao Industries zusammen mit Newton zu überrumpeln; damit hätte ich nicht gerechnet! Wahrscheinlich hat sich Newton von Hannibal Chau so sehr beeinflussen lassen, dass er nun selber auf extrem exzentrische Klamotten und Brille steht und diese sogar erstmal nicht abnimmt als er von seinen Freund begrüßt wird.
Kommen wir nun zu den anderen. War Mako in Teil 1 noch zerbrechlich, die dann quasi durch die Beziehung zu Raleigh wieder erblühte = wieder stark wurde, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. An sich stark, denn diese ältere Mako hätte und hat ganz klar jemanden wieder verloren. Das tat mir wahrlich leid um sie und ihr Tod im ersten Drittel des Filmes machte es noch schlimmer. Doch wiederum die Grausamkeit des Krieges hat mich hier eiskalt erwischt und erzeugte bei mir wahrlich zwiespältige Gefühle.
Jake als Hauptcharakter sagt mir leider nicht wirklich zu. Denn er wirkt für einen tragischen Charakter zu locker, obwohl das natürlich auch als tragisch schauspielerisch nichts neues ist. In drei Szenen durfte er wahrlich glänzen. Der Tode Makos als zum brennenden Helikopter rennt, die kurze Rede mit Amara, nachdem sie und ihre Co-Kadetten im Shao-Drohnen-Jaeger-Kaiju Hybrid einen Unfall erleiden und sie dafür aus dem PPDC fliegt und Jakes kurze Ansprache. Ob dies als Seitenhieb zu STAR WARS zu verstehen ist, überlasse ich anderen, denn ich diese Haltung „Ich-bin-nicht-mein-Vater“ wahrlich gut in seiner Grundausführung. Das zeugte von Charakterstärke, aber dann wieder dumme Witze oder sonstiges Gerede raus zu hauen, was gar nicht passt, dass war echt ein Abturner für mich.
Amara. Ihre Ingenieurskünste waren wunderbar, aber die spätere Geschwister-Beziehung zu Jake bestand Gott-sei-Dank, nicht nur aus nervigen Geschwisterstreiern. Diese Streitereien waren absolut unnötig, aber gut. Sie sind Teil der Charaktere. Ansonsten fand ich sie wahrlich gut, ihre Selbstzweifel waren durchaus verständlich und nachvollziehbar. Amara, die ja aus Schrottteilen ihren eigenen Jaeger zusammengebaut hat und liebevoll Scrapper nennt, hat etwas direkt von BB-8 aus STAR WARS und Bumblebee aus TRANSFORMERS inne. In Punkto; klein, aber großes Herz besteht er diese Prüfung, aber für den weiteren Filmverlauf hätte ich auf einen weiteren Einsatz ruhig verzichten können.
Lambert bleibt bis auf seine Ansprachen an die Kadetten und den gemeinsamen Kampf mit Jake in Gypsy Avenger leider auch recht blass.
Li-Wen als chinesische, erst kaltherzige dann welt-rettende Businessfrau ist leider hier totalst unglaubwürdig. Auch wenn sich Menschen ändern können und wenn sie dies zum positiven tätigen, dass war echt dramaturgisch irgendwie wahrlich an den Haaren herbeizogen.
Der Rest der Kadetten war realistisch und ich fühte mich sogar an Paul Verhoevens STARSHIP TROOPERS (1997) erinnert, aber sie waren jetzt bis auf die wahrlich überflüssige Mittelfinger-Szene nicht überragend nervig. Die anderen Cast-Mitglieder bleiben in ihren Rollen okay, aber keinesfalls überragend positiv oder schlecht. Es war okay. Hier wäre definitiv mehr drinne gewesen.
** Die Kaiju
In diesem Film gibt es nur drei Hauptkaiju, die später zu einem einzigen „Megakaiju“ fusionieren, also ein „Gattai-Kaiju“. Das war richtig, richtig, richtig toll! Darüber habe ich mich gefreut, doch auf der anderen Seite. Die Kaiju bleiben charakterlich doch wie im Vorgänger.
Ein ganz ärgerlicher Fehler innerhalb des Filmes: es wird von 3 Sekundärgehirnen gesprochen. Die Info-Graphik zeigt aber nur 3 Gehirne an. Also eigentlich hätten hier 6 Gehirne gezeigt werden müssen, wenn wir schon von Sekundärgehirnen reden! Vom Design aber her waren die Kaiju wieder sehr schön anzusehen!
Daher: beim nächsten Mal, auch hier mehr, bitte! Das ist nur hilfreich!
+
+
+
* Die Entwicklung des Films
Steven DeKnight als Fan. Im Vorfeld sprach er über seine Erfahrungen als Fan. Er gab selber an, dass er Fan von ULTRAMAN + SPECTREMAN + GIANT ROBO (aka Johnny Sokko and his Flying Robot) sei.
Das nehme ich ihm auch ab und fand es beruhigend zu wissen, dass er weiß wie das Genre funktioniert. Ferner äußerte er einen Wunsch einen Solo-Film über King Ghidorah zu machen. Damit hatte er mich persönlich total abgeholt, weil das etwas ist, was Toho 1999 zwar plante, aber nicht umsetzte. Der Grund lag darin, dass 1998 mit MOTHRA 3 - KING GHIDORAH GREIFT AN (deutscher Titel: Mothra - King Ghidora kehrt zurück) schon den dreiköpfigen Superdrachen zurück in die japanischen Kinos geholt hatte.
Aber der Traum bleibt einfach zu gut um nicht genutzt zu werden. Näheres erkläre ich gerne an anderer Stelle, bitte sprecht mich darauf an, wer hier mehr wissen möchte.
Regisseur und Co-Autor des ersten Filmes; Del Toro fungierte hier nur noch als Produzent und Konsultant, der DeKnight in beratender Funktion zur Verfügung stand. Das war zwar ein wenig betrüblich, aber da ich mir von Anfang vor nahm dieses Werk als ein Film von DeKnight zu sehen, der mir ja Film- und Serien-technisch total unbekannt ist, erweckte in mir das Gefühl von weiterer Hoffnung.
DeKnight hat hier gute Action geliefert, aber inhaltlich hätte Del Toro wahrlich hier besser gearbeitet, wenn letzterer auch die Regie wieder übernommen hätte. Es wäre zu wünschen, dass beide für das – hoffentlich kommende - Sequel kooperieren und nun DeKnight Produzent/ Konsultant wird und Del Toro wieder Regie und am Drehbuch mit-verfassen darf.
+
+
+
* Fazit
Auch wenn ich den Film mal wieder auf deutsch im Kino ansehen musste, so freute mich zwar die Rückkehr der Stimmen des Trios, aber allgemein. Die Synchronisation hat mir nicht gefallen. Ich muss den Film einfach im Originalton schauen um ihn wahrlich „genießen“ zu können.
PACIFIC RIM - UPRISING ist ein Film, der gewisse unterbewusste Erwartungen seitens der Action und der Referenzen wahrlich erfüllte, aber dennoch seine Abzüge in vielen anderen Bereichen hat. Diese Minus-Punkte sind nun-mal existent.
Ich hoffe, dass jeder der diese Kritik liest, es mir persönlich auch anerkennt, dass ich eben wie schon erwähnt versuche eben die positiven Aspekte über die negativen zu stellen und hier nichts künstlich hochzujubeln.
Der Film hat mich eben wahrlich mehr von seiner Action und seiner Schauwerte abgeholt als inhaltlich, was ich auch sehr bedauerlich finde. Nochmal kurz zu den Referenzen. Wer mehr über die neuen Referenzen wissen will, spricht mich bitte an! Allerdings kann ich auch verstehen, dass die meisten Leute diese nicht sehen werden. Dies ist auch ein Grund warum ich den Film trotz seiner Schwächen eher wohlwollend gesonnen bin!
Eine Fortsetzung halte ich zwar für finanziell für unwahrscheinlich, aber gefühlsmäßig muss diese her! Vielleicht vergehen erneut 5 Jahre, dass weiß ich nicht, freuen würde es mich aber wenn wir schon in 2 Jahren den nächsten Film hätten. Doch dann bitte wieder wieder ausgeglichener! Neben einem Interquel, dass zwischen Teil 1 und UPRISING spielt, ist ein Sequel, dass eine Invasion auf das Anteverse zum Hauptplot hat, der nächste logische Schritt.
Kann ich dennoch eine Sichtung empfehlen? Ein ganz klares Ja! Denn im Vergleich zu STAR WARS und MARVEL sind Kaiju und Mecha nur seltene Gäste im westlichen Kino und alleine wegen dieses „Alleinstellungsmerkmals“ ein Event, dass niemand der sich für die Materie interessiert, verpassen sollte.
Wir brauchen PACIFIC RIM!
