Das Super Bowl-Wochenende liegt hinter uns und allmählich haben wir uns von den ganzen amerikanischen Köstlichkeiten und dem spannenden Finale erholt. Noch immer ist aber die Vorfreude ob der ganzen cineastischen Leckerbissen vorhanden, die im Zuge der Sportveranstaltung der Weltöffentlichkeit präsentiert wurden. Neben The Flash ist da natürlich auch Fast & Furious 10 besonders im Gedächtnis geblieben. Bevor wir nun auf einen bestimmten Aspekt des Films näher eingehen, möchten wir noch einmal eine ausdrückliche Spoiler-Warnung aussprechen, wenn ihr komplett unbefangen den vorletzten Film der rasanten Reihe sichten möchtet.
Wie das kürzlich veröffentlichte Trailer-Material zu Fast X nahelegt, darf man ein zartes Wiedersehen mit dem einst von Paul Walker gespielten Helden Brian O’Conner erwarten. In einer im Trailer kurz angerissenen Szene sah man Bewegtbildmaterial aus Fast & Furious Five, das den viel zu früh verstorbenen Darsteller erneut am Steuer seines Autos präsentiert.
Regisseur Louis Leterrier sagte dazu gegenüber Total Film, dass Brian in der Welt von Fast & Furious ein sehr lebendiger Bestandteil sei und sein Dasein in den vergangenen Filmen des Franchises wiederholt angedeutet wurde. Bereits in Teil 9 sehe man sein Auto kommen und auf dieser Idee baue der neue Teil auf. Fast X springe zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Gleichzeitig dämpft der für Justin Lin eingesprungene Mann die Erwartungen: Man werde Walkers ikonischen Rennfahrer nicht in der Gegenwart zu Gesicht bekommen. Das sei etwas, mit dem alle einverstanden sein müssten und insbesondere Walkers Familie sei nach wie vor ein wichtiger Teil dieser Reihe.
In jedem Fall hofft er, dass man dann den richtigen Ton treffe. In diesem Zusammenhang lobt er James Wans Herangehensweise für Paul Walkers Leinwandabgesang in Fast & Furious 7 - Zeit für Vergeltung als perfekt. Wenn Brian zurückkehrt, dann müsse das mit der gleichen Hingabe wie sein Verlassen inszeniert werden.
Das gesagt, verweist Leterrier auch auf die stetig voranschreitende Technik und spricht dabei vornehmlich Dinge wie die visuellen Effekte und eine naturgetreue Stimmwiedergabe an. Sollten die Hinterbliebenen von Paul Walker also zustimmen, werde Pistenheld Brian O’Conner gemeinsam mit seiner Familie die Ziellinie überqueren - alles andere hält der Fast & Furious 10-Regisseur für eine verpasste Chance, um die einst mit Paul Walker begründete Reihe gebührend zu beenden.
Film-Connaisseuren dürfte bei folgendem Vergleich die Stirnader "sanft" pulsieren: Der The Transporter-Regisseur berichtet im Hinblick auf Jason Momoas Fiesling, dass die zugrundeliegende Idee für diese Figur an die vielen Perspektiven aus dem 1950 erschienenen Filmklassiker Rashomon - Das Lustwäldchen appelliere. Wie ist das genau zu verstehen?
Da sich Momoas Dante als Sohn des Drogenbosses Hernan Reyes aus Fast & Furious Five entpuppt, könne man seinen Werdegang mit dem dort anberaumten Safe-Raub erklären und sich die Frage stellen, ob nicht Brian O’Conner und Dominic Toretto (Vin Diesel) die Übeltäter wären. Nach dem eher für ein gehobeneres Publikum angedachten The Last Duel lässt sich resümieren, dass die einst von Meisterregisseur Akira Kurosawa ersonnene Idee zur Entfaltung und Inszenierung eines Filmplots aus verschiedenen Blickwinkeln damit wohl endgültig vom Mainstream vereinnahmt wird.
Anhand der Schilderung wird jedenfalls ein wenig klarer, was der 49-jährige Franzose damit meint, wenn er von einem Springen zwischen den Zeiten spricht. Doch sind wir ehrlich: Wenngleich die vorgestellte Prämisse von Fast & Furious 10 interessant klingt, ist die Story nicht unbedingt das, was einem bei dem neuen Film der Straßenoperette im Gedächtnis bleiben wird. In jedem Fall dürfen sich Autofreaks den 18. Mai mit einem dicken "X" im Kalender markieren, denn dann wird der 10. Film der Reihe bei uns die Ziellinie passieren.
