Über Jahre hinweg feilte Edgar Wright (The World's End) an Ant-Man, bis vor zwei Monaten das ebenso plötzliche wie überraschende Aus kam. Peyton Reed (Der Ja-Sager) wurde zum neuen Regisseur gemacht, das Drehbuch von verschiedenen Autoren umgemodelt.
Trotz dieses radikalen Einschnitts liegt der Film aber weiterhin im Zeitplan, auch wenn wir wahrscheinlich nie ganz genau erfahren werden, was da vorgefallen ist und letztlich zur Trennung geführt hat. Die soll freundschaftlich über die Bühne gegangen sein, sagt Marvel-Boss Kevin Feige und verspricht, dass sich Ant-Man die DNA dessen, was Wright und sein Co-Autor Joe Cornish (Attack the Block) erarbeitet haben, bewahrt.
Gemeint sind wohl hauptsächlich visuelle Dinge. Wright habe - entgegen einiger Gerüchte - zwar nicht den kompletten Film als Storyboard visualisiert und natürlich gebe es jetzt neue Elemente, an denen er nicht beteiligt war, aber manche Segmente seien einfach fantastisch. Hier ist sich Feige sicher, dass sie bei Ant-Man noch in irgendeiner Form verwendet werden. Reed habe alles zur Verfügung und auch genug Talent, um zu erkennen, wenn etwas richtig cool ist und nicht geändert zu werden braucht. Oder wo er lieber selbst Hand anlegen und noch etwas abwandeln würde, je nachdem.
Wenn Ant-Man am 27. August 2015 anläuft, können wir überprüfen, ob Wrights Einfluss noch zu spüren ist und ob man seine und Reeds Szenen vielleicht sogar auseinanderhalten kann. Der Begeisterung von Corey Stoll (The Strain), der noch von Wright gecastet wurde und Gerüchten zufolge einen der Schurken spielt, hat der Regiewechsel jedenfalls keinen Abbruch getan. Er findet es einfach nur verrückt, dass der Film nicht längst schon gemacht wurde. Durch das Schrumpfen und Wachsen komme ein ganz anderes Kinoerlebnis zustande, genau richtig für alle, die etwas Superhelden-müde geworden sind.