Updatem 02.09.2018: Als hätte City of Lies nicht schon genug Probleme, ist es wieder eines mehr geworden. Bank Leumi hatte 23,2 Mio. $ an Darlehen aufgebracht, um den Film zu finanzieren, und hat jetzt Klage gegen Global Road Entertainment und Miramax eingereicht, da sie es nicht geschafft haben, ihn wie vereinbart zu veröffentlichen.
Global Road habe eingewilligt, City of Lies in den USA zu vertreiben und eine Minimum 5,4 Mio. $-Bürgschaft direkt an die Bank zu zahlen, während Miramax für eine Bürgschaft in Höhe von 4,25 Mio. $ die TV-Rechte erhält, heißt es. Natürlich geschieht derzeit nichts davon. Laut Page Six soll Miramax Bank Leumi aber bereits mitgeteilt haben, dass keine Zahlung fällig gewesen sei, da erhebliche Probleme bei der Produktion aufgetreten seien, die den Film signifikant abgewertet hätten. Einschließlich des medial ausgeschlachteten angeblichen Off-Screen-Verhaltens von Johnny Depp sowie des Verfahrens gegen ihn und die Produktion, weil er gegenüber einem Crewmitglied handgreiflich geworden sein soll.
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Update vom 28.08.2018: Tatsächlich scheint die Zurückstellung von City of Lies nichts mit Johnny Depps Eskapaden zu tun zu haben. Nicht primär zumindest, denn Global Road Entertainment steckt in schweren finanziellen Nöten. Die Lage ist so übel, dass man schon fertiggestellte Filme verkaufen muss, damit deren Investoren ihr Geld wieder reinbekommen und man selbst die drohende Involvenz abwenden kann. Außer City of Lies betrifft dies auch den Playmobil-Film und den Horrorfilm The Silence - unter anderem.
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Ende Mai erschien der erste Trailer zu City of Lies, ehemals LAbyrinth, wo Johnny Depp als LAPD-Detective Russell Poole und Forest Whitaker in der Rolle eines Reporters versuchen, den Mord an Rapper Biggie Smalls alias The Notorious B.I.G. aufzuklären. Smalls wurde am 8. März 1997 aus einem vorbeifahrenden Auto heraus in Los Angeles erschossen, nur sechs Monate nach seinem früheren Freund und Rivalen Tupac Shakur. Die bis heute nicht beantwortete Frage lautet: Von wem?
Wir können also davon ausgehen, dass Depp es auch nicht herausfindet, aber der hat im Moment ohnehin ganz andere Probleme. Nachdem bereits seine Ehe mit Amber Heard, die ihm häusliche Gewalt vorwarf, samt medialer Schlammschlacht in die Brüche gegangen ist, folgte vor einem Monat der nächste Skandal, als (mal wieder) Anzeige gegen ihn erstattet wurde. Aufnahmeleiter Gregg "Rocky" Brooks verklagte ihn auf Schadensersatz, da Depp am Set von City of Lies ausgetickt sein und ihn tätlich angegriffen haben soll.
Global Road Entertainment hat von derlei Negativschlagzeilen die Nase voll und dem Film von Regisseur Brad Furman (The Infiltrator) vielleicht auch deshalb seinen US-Starttermin am 7. September entzogen, ohne bisher einen neuen festzulegen. In Deutschland sollte City of Lies ebenfalls diesen Herbst in die Kinos kommen. Mal abwarten, ob es dabei bleibt.