Nachdem es auf der düsteren Seite des Superhelden-Spektrums nicht wie gewünscht funktioniert hat, schwenken Warner Bros. und DC Films um, was den Ton ihrer Filme betrifft. Leichter, lockerer und lustiger soll es werden - Marvel-mäßiger, könnte man auch sagen. Das fing schon bei Justice League an, setzt sich bei Aquaman fort und findet ab dem 4. April 2019 bei Shazam! seinen vorläufigen Höhepunkt, was freilich in der Natur des Titelhelden begründet liegt.
Teenager Billy Batson (Asher Angel) braucht nur "Shazam" zu sagen, und schon verwandelt er sich in den erwachsenen Superhelden, den Zachary Levi auch während der Nachdrehs verkörpert. Diese Prämisse sei beinahe die ikonischste aller Wunscherfüllungs-Prämissen, so Levi, und doch werde dieser Film aus irgendeinem Grund erst jetzt gemacht. Shazam! sei insofern fast griechische Klassik, als eine normale Person ein magisches Wort ausspreche und ganz plötzlich von magischen Superkräften erfüllt sei. Darin stecke etwas so unglaublich Klassisches, aber auch die sehr pure Wunscherfüllung eines reinherzigen Kindes, das einfach nur seinen Weg in der Welt zu machen, Liebe und Familie zu finden versucht. Dieser allmächtige Zauberer (Djimon Hounsou) sehe in ihm etwas, das sonst keiner sieht, und deshalb belohnt er Billy damit, der mächtigste Sterbliche der Welt sein zu können.
Das Kind in sich rauslassen zu dürfen, bereitet Levy riesigen Spaß. Was Shazam! für die heutige Zeit relevant macht, ist seiner Meinung nach die unschuldige Freude, die Reinheit des Ganzen. So gern wir auch Filme sehen, die uns mit den Schattenseiten des Lebens konfrontieren, was er wichtig und notwendig findet, sei es bei all der Schwermütigkeit in der Welt doch schön, einfach etwas zu bejubeln, das ein gutes Herz hat und es wirklich gut meint. Wir brauchen Helden, denkt Levi. Darum strömen wir den Superheldenfilmen zu. Wir wollen uns selbst darin wiederfinden, uns aber auch inspiriert und hoffnungsvoller fühlen, dass es Gutes in der Welt gibt, das das Böse besiegt, für jedermann eintritt und einen Unterschied zu machen versucht.