Ant-Man war mal das Sorgenkind der Marvel Studios. Nachdem er acht Jahre lang daran geschrieben und gearbeitet hatte, musste Edgar Wright im Mai 2014 wegen kreativer Differenzen gehen. Neuer Regisseur wurde Peyton Reed. Er wollte einen Marvel-Film machen, aber Marvel wohl keinen Edgar-Wright-Film, sagte Wright bei Variety ganz diplomatisch. Doch dieser unrühmliche Abschied, die Tatsache, sein "Baby" weggeben zu müssen, nagt noch immer an ihm.
Gesehen hat er Ant-Man bis heute nicht, nicht mal einen Trailer, erzählt Wright. Es wäre ungefähr so, als würde man ihn fragen, ob er dabei zusehen wolle, wie seine Ex-Freundin Sex hat. Nein, danke. Am nächsten kam er der Sache noch, als sich jemand, der im Flugzeug in seiner Nähe saß, den Film anschaute. Da fiel Wright plötzlich ein, dass er ja noch was am Laptop zu tun hatte. Erkannt wurde er nicht, glaubt er, es war reiner Zufall.
Das Schwierigste an der ganzen Geschichte war für ihn, dass sein Ersatzprojekt Baby Driver nicht so schnell in Gang kam, wie er es sich erhofft hatte. Seinem Agenten habe er gesagt, solange er zu dem Zeitpunkt, wenn Ant-Man rauskommt, einen anderen Film drehe, sei alles gut. Nur klappte das nicht, denn als Ant-Man im Kino lief, war Baby Driver noch in der Schwebe. Grünes Licht gab es dafür offiziell erst vier Monate später. Wright waren also die Hände gebunden, was ihm nach eigener Aussage am schwersten zu schaffen machte.
Aber das ist alles Schnee von gestern. Baby Driver kommt am 27. Juli in unsere Kinos, und Wright sondiert schon mögliche Projekte für die Zeit danach.