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MJ-Podcast

MJ-Podcast #9: Cameron krault Blofelds Katze

MJ-Podcast #9: Cameron krault Blofelds Katze
16 Kommentare - Sa, 28.04.2018 von Moviejones
Wir präsentieren euch den MJ-Podcast der Woche und auch wenn "Avengers - Infinity War" alles dominiert, darum geht es nur am Rand.
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16 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
29.04.2018 09:06 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@Tim:

Du deutest es ja selber an, wenn du sagst, dass seinen Filmen die gewisse Tiefe fehlt. Nehmen wir mal "Terminator 2" (den ich übrigens ganz gerne mag, nur mal nebenbei): der hat grundsätzlich zwei Aussagen, nämlich zum einen, dass jeder seines eigenen Schicksals Schmied ist und zum anderen, dass selbst der Terminator den Wert des menschlichen Lebens erkennen kann. "Jeder ist seines eigenen Schicksals Schmied" ist eine Plattitüde sondergleichen, der Satz ist zur völligen Bedeutungslosigkeit verkommen.

Die zweite Moral ist jetzt natürlich die, die zu wesentlich interessanteren Fragestellungen führen könnte. Tut sie aber nicht, der Film schweigt sich dazu aus, was das denn bedeutet. Das ist natürlich nicht sein Anspruch, darum geht es in dem Film nicht, aber genau deswegen ist er auch nicht besonders tiefgründig. Anders gemünzt, alles was du da an Implikationen rausnimmst, kommt von dir, nicht vom Film.

Wenn wir jetzt "Ex_Machina" nehmen, dann geht es da vordergründig um KI. Daran arbeitet der Film sich durch und durch ab, geht das Thema von jeder Seite an. Aber wie gesagt, darum geht es vordergründig, denn "Ex_Machina" hat einen doppelten Boden, eine zweite Ebene, auf der er funktioniert. "Ex_Machina" thematisiert nämlich auch noch, wie Männer mit Frauen umgehen (Ava war nicht umsonst in einem Glaskäfig gefangen), kontrastiert den ausbeutenden Bro und den Nice Guy Nerd und kommt zu dem Ergebnis, dass beide gleich schlimm sind. Eine solche zweite Ebene fehlt "Terminator 2" aber, da ist nicht mehr als seine Geschichte.

Camerons Geschichten sind meistens ganz gut konstruiert, seine Filme sind handwerklich sehr gut, aber unter der Oberfläche ist da nicht allzu viel.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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sublim77 : : Moviejones-Fan
29.04.2018 07:45 Uhr | Editiert am 29.04.2018 - 10:37 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

@MJ:

HAHAHAHAHA!!

Ich hab mich heute Morgen halb totgelacht, als ich euern Podcast gehört hab. Ihr habt MrBonds und meine Unterhaltung tatsächlich eingebaut. Ich zieh meinen Hut vor euch oder in meinem Fall, wohl eher den Helm.tongue-outlaughingtongue-outlaughing

Zwei Dinge will ich aber noch dazu sagen:

Erstens: Bevor ich zum Whisky-Fan avancierte, hatte ich auch gedacht, dass das im Prinzip auch nur Schnaps ist, aber wenn man sich mit dem Thema mal ein bisschen auseinandersetzt, dann erkennt man, dass es kaum ein alkoholisches Getränk gibt, das facettenreicher ist. Von Trocknung über Reifung, von Lagerung über Abfüllung, gibt es solche Unterschiede, die jeden Whisky einzigartig werden lassen. Vor allem geht es beim Whisky nicht ums "Saufen" sondern ums genießen. Wenn ich dabei helfen kann, hier ein wenig Interesse wecken zu können, steh ich gerne zu Verfügung laughing

Zweitens:

Da ich selbst eine richtig krasse Katzenallergie habe und auch eher ein Hundemensch bin, mir die "Katzen-Krallen-Problematik" aber durchaus bekannt ist, tendiere ich dazu, dass ihr euch eben einen "Blofeld-Hund" anschafft, denn den kann man ohne Probleme stundenlang streicheln (je nach Größe dann auf dem Schoß oder eben nicht tongue-out). Auch da weiss ich Bescheid, denn ich hab selbst einen "Eddie".

Wie auch immer, cool, dass ihr das eingebaut habt. laughing

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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Tim : : King of Pandora
29.04.2018 00:43 Uhr
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Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@Silencio
Wie definierst du Anspruch? Natürlich haben seine Filme nicht die Tiefe manch eines hochgelobten Films, aber dennoch haben sie einen gewissen Anspruch. Er arbeitet sich nicht unendlich an einem Thema ab, aber er sucht sich durchaus Themen mit einer gewissen Relevanz. Daraus ergibt sich storytechnisch schon ein gewisser Tiefgang und das scheint auch die Zuschauer anzusprechen. In erster Linie will er dabei unterhalten und wie das gelingt, dafür gibt es viele Wege. Wie er Themen aufbereitet ist ein Weg, wie detailverliebt er immer wieder zu Werke geht, ein anderer.

Die meisten Actionfilme sind ziemlich sinnbefreit. Nimm die typischen Bay-Orgien. Aber diese Filme können durchaus etwas mehr Tiefe besitzen ohne gleich mit Komplexität überladen zu werden und ohne gleich Art House zu sein. Genau das bieten Camerons Filme immer. Terminator der Umgang mit Technik und unserer Zukunft. Abyss und Avatar behandeln den Umgang mit der Natur. Titanic hat ein historisches Ereignis zwar mit einer Love Story angereichert, aber die Ereignisse für den damaligen Kenntnisstand sehr akkurat dargestellt. Cameron ist kein kein Boyle, Fincher, Villeneuve. Muss er auch nicht sein, er hat einen eigenen Stil.

Nehmen wir Ex Machina und Terminator 2 als Beispiel. Ersterem würdest du Anspruch zugestehen, letzterem scheinbar nicht. Beide behandeln das Thema KI gewissermaßen. Beide sind SciFi. Sie gehen nur anders mit dem Thema um und legen den Schwerpunkt anders. Beide Filme regen zum Nachdenken an. Der eine ist eher harte SciFi, der andere mehr Action-SciFi. In der klassischen Betrachtung würde ich Ex Machina auch als anspruchsvoller ansehen, aber deswegen fehlt T2 dieser Anspruch noch lange nicht. Da steckt genug thematisierte Substanz drin, über die es sich lohnt zu grübeln.

Anders ausgedrückt: Was mich bei Filmen stört, ist, wenn in einem Film etwas vorkommt und man das Gefühl hat, hier wird Potential verschenkt. Da gibt es eine geile Idee, aber die wird nur halbherzig verfolgt. Vielleicht eben weil es zu anspruchsvoll wäre für die Masse der Zuschauer. Hinterher hat man dann immer das Gefühl, wie geil hätte der Film sein können, aber... Oder die Filme, die so hohl sind, dass man sie sofort wieder vergessen hat, nur Effekte aber null Substanz. Und genau das hat man bei Cameron nicht, man wird gut unterhalten und man behält die Filme im Gedächtnis, weil es genau die Tiefe in den Filmen gibt, die sie brauchen und macht das nicht einen gewissen Anspruch aus.

Eigentlich ist diese Debatte doch wie Shakespeare vs. Tolkien. Shakespeare würde man sofort Anspruch zugestehen, aber was wäre dann Tolkien? Triviale Gut vs. Böse-Geschichte, langatmig und dramaturgisch nicht immer rund. Viele Autoren hätten das besser gemacht. Aber Tolkiens Stil und seine Detailverliebtheit haben den Roman zu dem gemacht was er ist und auch dieser hat Anspruch.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
29.04.2018 00:17 Uhr | Editiert am 29.04.2018 - 10:26 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.040 | Reviews: 173 | Hüte: 607

@luhp92
James Cameron geht es weder um Superhelden (er mag die MCU-Filme), noch um das Blockbuster-Genre oder Mainstream-Kino, ihm geht es speziell um das Science-Fiction-Genre. Cameron möchte wieder mehr Anspruch und Science im Genre sehen, weniger Space Opera und weniger Filme, die nur auf Eskapismus und Action ausgelegt sind. Sprich: Mehr Filme wie "Ex Machina", "Arrival", "Interstellar" oder "The Martian" und weniger Filme wie "Avengers" oder "Guardians of the Galaxy".

Möglicherweise sieht es Cameron so, aber da muss man ehrlich sagen: Sind das wirklich so wenig gute Science Fiction Filme in den letzten Jahren? Du hast viele Beispiele, hier nochmal leicht ergänzt + Erscheinungsjahr

  1. Gravity (2013) (vermutlich kein Science Fiction in der Art)
  2. Interstellar (2014)
  3. Ex Machina (2015)
  4. Der Marsianer (2015)
  5. Arrival (2016)
  6. Life (2017)
  7. Blade Runner 2049 (2017)
  8. First Man (2018) (vermutlich kein Science Fiction in der Art)

Für meinen Geschmack sind das schon jede Menge sehr guter Science Fiction Filme, das Problem ist eher, dass die Anzahl der Filme so stark zugenommen hat und ein Film heutzutage sowieso nur 1 bis 2 Monate im Kino hat wo er wirklich punkten kann. Daher können solche Filme leider nur noch begrenzt die Wirkung erzielen, weil sich die Leute kaum noch die Zeit dafür nehmen wollen.


MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
28.04.2018 22:47 Uhr
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Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.050 | Reviews: 2 | Hüte: 345

Genau so sehe ich das auch. Nur wenn man das den Marvel fans sagt, dann bekommt man immer einen aufn Deckel. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass die nächsten Comicverfilmungen, welche nicht von Marvel sind, "marvelisiert" werden. Wo wir früher noch eine Wahl hatten, welche "Art" von Comicverfilmungen wir sehen wollen, bekommen wir bald den von mir immer wieder propagierten "Einheitsbrei" a la Marvel. Nicht nur, dass Marvel die Kinolandschaft einnimmt, nein, sie nehmen jetzt sogar das eigene Genre ein. Wie im Podcast gesagt, sind schon ganze Genres verschwunden und es werden noch mehr verschwinden. Filme, wie Sieben, Fight Club oder Die Verurteilten wird es entweder nicht im Kino geben oder nur in sehr ausgewählten Kinos. Ich hoffe, nach Avengers 4 stellt sich eine gewisse Ermüdung bei den normalen Kinobesuchern ein und die Studios müssen wieder umdenken. Aber ich glaube, es wird anders kommen.. Leider!

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
28.04.2018 21:39 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Silencio

Für Blockbusterstandards halt. Das, was ihn und Nolan vereinen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Silencio : : Moviejones-Fan
28.04.2018 21:11 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@luhp:

Dass seine Filme eine gewisse Moral bzw. Aussage haben, bezweifel ich ja gar nicht. Aber was da ist, ist eigentlich reichlich platt. "Anspruch" würde ich dem Ganzen jetzt nicht andichten wollen.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
28.04.2018 19:29 Uhr | Editiert am 28.04.2018 - 19:31 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Silencio
"Cameron hat sich doch bis jetzt größtenteils mit eskapistischer SciFi beschäftigt. Nur weil die das Herz in seinem Fall anscheinend am rechten Fleck hat, macht sie das nicht besser."

Cameron hat sich aber nie nur auf den Eskapismus und die Action beschränkt (was das MCU meiner Meinung nach auch nicht immer tut, da widerspreche ich Cameron), in seinen SciFi-Filmen (Terminator 1 & 2, Aliens, The Abyss, Avatar) waren stets kritische Fragen bzw. Anspruch enthalten.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Silencio : : Moviejones-Fan
28.04.2018 17:38 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@luhp:

Klar, seine Aussage relativiert das ein bisschen, aber wenn man Cameron an seinen eigenen Filmen festhält, dann ist er trotzdem noch der Falsche für diese Art von Kritik. Sollten seine "Avatar"-Sequels ein bisschen mehr in Richtung ernsthafter SciFi gehen, zieh ich meinen Hut vor ihm, aber gemessen an seiner bisherigen Filmographie (mehr kann ich ja bis jetzt zur Beurteilung nicht nehmen) ist da eben nicht viel. Cameron hat sich doch bis jetzt größtenteils mit eskapistischer SciFi beschäftigt. Nur weil die das Herz in seinem Fall anscheinend am rechten Fleck hat, macht sie das nicht besser.

Und "Der Pate" alleine an seiner Familiengeschichte festzuhalten, ist auch arg reduktiv, aber das ist ein anderes Thema...

@Tim:

Ich bezieh mich auf die Aussagen im Podcast und die Aussagen von Cameron, so wie sie hier wiedergegeben worden. Und da geht es von den Superhelden (auf die Cameron sich mit seinem "hyper-gonadal"-Quark explizit bezogen hat) rüber zur Blockbusterschiene im Allgemeinen. Wenn er dann "zu viel von dem einen" (wo ich mehrfach bereits zugestimmt habe) bemäkelt, halte ich es für okay, die Aussage kritisch zu bewerten, wenn er im gleichen Atemzug vier weitere "Avatar"-Filme ankündigt - mit deren Budget man wahrscheinlich fünfzehn andere "Ex_Machina"-artige Filme drehen könnte.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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TedStriker : : Moviejones-Fan
28.04.2018 16:54 Uhr | Editiert am 28.04.2018 - 16:59 Uhr
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Dabei seit: 26.10.12 | Posts: 197 | Reviews: 1 | Hüte: 13

Ich hatte mich vor Kurzem noch mit einem anderen User darüber unterhalten: Welches Genre auch komplett verschwunden ist, wäre das der skurrilen Komödien a la "Nackte Kanone", "Airplane" oder "Top Secret". Alles Komödien mit intelligenten Wortsitz, ohne Fäkalhumor oder Witzen mit dem Holzhammer. Solche Filme mit diesem speziellen Humor, über die ich heute noch herzhaft lachen kann, werden auch nicht mehr gedreht.

Ich habe dann in diesem Zusammenhang den Begriff "RomCom" kennengelernt ( für "Romantic Comedy" ), aber das ist nicht das Gleiche. Das ist dann meist dieser unbeholfenen Humor, wenn ein Tolpatsch um seine Angebete wirbt.

"Beschreiben Sie den Verdächtigen"; "1,80 Meter, Schnurrbart..."; "Oh - das ist aber ein verdammt großer Schnurrbart !"

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Tim : : King of Pandora
28.04.2018 16:30 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@Silencio
Ich glaub, du dichtest da zu viel rein oder missverstehst ihn. Er regt sich ja nicht über Blockbusterfilme auf, sondern das es zu viele Comicverfilmungen gibt. Es gibt zu viele Filme von der einen Sorte und in dem Punkt stimmt seine Aussage absolut. Es gibt zu viel Comic, zu wenig vom Rest.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
28.04.2018 15:26 Uhr | Editiert am 28.04.2018 - 15:27 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.394 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Dann kopiere ich nochmal die Richtigstellungen und Zusatzbemerkungen hier ein, die bei Silencio anscheinend untergegangen sind.


James Cameron geht es weder um Superhelden (er mag die MCU-Filme), noch um das Blockbuster-Genre oder Mainstream-Kino, ihm geht es speziell um das Science-Fiction-Genre. Cameron möchte wieder mehr Anspruch und Science im Genre sehen, weniger Space Opera und weniger Filme, die nur auf Eskapismus und Action ausgelegt sind. Sprich: Mehr Filme wie "Ex Machina", "Arrival", "Interstellar" oder "The Martian" und weniger Filme wie "Avengers" oder "Guardians of the Galaxy".

"We can see the market drives us to a sort of science fiction now thats either completely escapist and doesn’t require a technical consultant — an example of that would be ‘Guardians of the Galaxy.’ It’s just fun. We don’t care how those spaceships work or any of that stuff works. And then you have scientifically responsible science fiction like ‘The Martian’ or ‘Interstellar."

"In a general sense, I am most fearful of the human proclivity for denial. The challenges that face us are really scientific challenges. Climate change is a scientific challenge. We have to credit the science and we have to do something about it. The thing that scares me the most is that we are turning our back on inconvenient science. We need to really understand that science is our way through what’s coming at us. It’s too late to go back to the garden. We have to science the shit out of this. We have to think our way out of this. I see people politicizing science and not respecting it as a way to truth. In my universe, it is the only way to truth. The dialogue today is ‘my made — up bullshit versus your made -up bullshit’. To me, the biggest existential challenge is crediting the scientific process — or not — at our peril. And I think the science fiction literature and the pop culture science fiction plays into that. You see negative and positive examples like ‘science gone awry’ or the occasional ‘the scientist is the hero’… But for every hero scientist in a movie, there are always ten mad scientists that are screwing things up with that hubristic thing of ‘I can create new life and control it’. Wrong."

"Avatar " ist seiner Meinung nach ein solcher anspruchsvoller(er) und abwechslungsreicher Film, weil er sich stark vom ersten Teil unterscheiden und sich mit Fragen beschäftigen wird, die sich in heutigen Franchises kaum bis gar nicht mehr finden. Es geht um eine Familiensaga wie in "Der Pate". Die Protagonisten des ersten Films haben nun Kinder und die Kinder sind jetzt die Changemaker.

Darüberhinaus deutet er aber auch selbstkritisch darauf hin, dass er als jemand, der seit zehn Jahren nicht mehr aktiv im Kino oder TV vertreten war, möglicherweise gar nicht weiß, was heutzutage im Science-Fiction-Genre gerne gesehen wird.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Silencio : : Moviejones-Fan
28.04.2018 15:04 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@MJ:

Klar, seine Filme funktionieren zumeist heute auch noch, aber da hat er einfach den Vorteil, schon so lange im Geschäft zu sein, dass man dies über seine Filme bereits sagen kann. Marvel Studios sind ja "erst" zehn Jahre im Geschäft, wie soll man da wirklich wissen, welche Filme davon in 20 Jahren noch relevant sind? Es geht mir allerdings auch weniger um Effektorgien, zu denen man stehen kann, wie man will, sondern eher darum:

"Alle Fortsetzungen die er gedreht hat gelten als gleichwertig oder bei vielen sogar besser als das Original. Solange er keine miese Fortsetzung dreht, sollte man vorsichtig mit dem Ausruck "ballert um sich" sein."

Natürlich arbeitet er lange an den "Avatar"-Sequels und ob die mies sind oder nicht, kann keiner wirklich sagen, bis sie rauskommen. Aber er hat bereits vier Sequels angekündigt, die er nun auch recht schnell hintereinander rausbringen will. Wenn er damit durch ist, hat er, seine Dokumentarfilme mal außen vor, mehr Sequels gedreht, als "originale" Filme. Zwar führt Tim Miller bei "Terminator" Regie, aber Cameron ist immer noch der Produzent und was man so in diversen News hört auch die treibende Kraft hinter dem Projekt. Seine Kritik als solche halte ich ja nicht mal für ganz unberechtigt, aber für jemanden, der regelmäßig Budgetrekorde aufstellt, ist es schon komisch, sich über die Blockbusterlandschaft zu beschweren. Und es ist eben auch komisch, wenn er sich über mangelnde Abwechslung echauffiert, während er vier "Avatar"-Teile und drei neue "Terminator"-Filme in die Kinos bringen will. Nur weil er James Cameron ist, macht es das bei ihm nicht besser als bei anderen Filmemachern. Er ist an der Ver-Blockbusterung des Kinos genau so schuld, wie es Spielberg, Lucas und andere Konsorten sind.

Und Cameron macht sich über seine Filme durchaus viele Gedanken (gerade der "Terminator 2"-Audiokommentar ist ganz aufschlussreich), aber "zerebrales" Kino sind die, wie ihr selbst schon sagt, nicht. Wenn er jetzt wirklich einen "intelligenten" Film ins Kino bringen würde, würde ich das durchaus begrüßen, aber bis dahin braucht auch er sich auch darüber nicht beschweren, dass clevere SciFi tot ist. (Was sie auch nicht ist, solange Alex Garland und Denis Villeneuve weiter Filme drehen dürfen...)

Bei Ripley müssen wir uns einfach aufs uneinig sein einigen, denke ich. Da kann der Cameron sich so lange selbst auf die Schulter klopfen, wie er will...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Moviejones : : Das Original
28.04.2018 14:23 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181

@Silencio Gute Einwände, aber das mit Cameron sehen wir etwas anders. Natürlich ist er für spektakuläres Kino bekannt, eigentlich in allen Filmen gab es ein Effektgewitter. Aber es gibt einen großen Unterschied zu vielen heutigen Filmen. Die Effekte waren nie Selbstzweck. Ob Aliens, Terminator 1+2, Abyss, Titanic, Avatar. Kein Film setzt allein auf Effekte. Die Actionenszenen sind erstklassig, die Effekte immer auf dem Stand der Zeit und darüber hinaus. Die CGI-Effekte in Terminator 2 waren sensationell damals, dazu die praktischen Effekte. Alle Filme von ihm haben immer ein sich selbst tragendes Fundament und verlassen sich nicht nur auf die Tricktechnik. Aus diesem Grund funktionieren diese Filme auch heute noch. Avatar mag der technisch verspielteste Film von ihm gewesen sein und am ehesten Defizite bei der Story haben, aber auch hier ist nichts Selbstzweck. Wir wissen nicht wie die Fortsetzungen zu Avatar werden, aber er hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, er weiß worauf es ankommt. Alle Fortsetzungen die er gedreht hat gelten als gleichwertig oder bei vielen sogar besser als das Original. Solange er keine miese Fortsetzung dreht, sollte man vorsichtig mit dem Ausruck "ballert um sich" sein. Vor allem nicht nachdem er sich zehn Jahre Zeit gelassen hat. Seine Filme sprechen bisher für ihn und so viel Respekt sollte man ihm entgegen bringen. Was Terminator 6 betrifft, sind wir auch skeptisch. Aber den dreht am Ende des Tages Tim Miller.

Zu Ripley sei gesagt, er hat diese zwar von Scott übernommen, aber maßgeblich geprägt. Scott packte eine Frau in eine Hauptrolle, die sich behaupten konnte. Cameron machte aus ihr eine Actionheldin. Was Ripley ist, verdanken wir sowohl Scott als auch Cameron.

Insgesamt aber ein schöner Diskussionsgrundstoff für den Podcast nächste Woche, den man gut mit Infinity War verbinden kann.

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Silencio : : Moviejones-Fan
28.04.2018 12:26 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@MJ:

Das Problem an Camerons Kritik ist ja meiner Meinung nach nicht, dass er sich gegen Comicverfilmungen richtet, denn die Blockbuster/Sequel/Prequel/Franchise-Epidemie dürfte wirklich längerfristig ein Problem sein, sondern dass gerade ER sich dagegen richtet. Die Materialschlachten haben bei ihm seit "Terminator 2" nicht mehr aufgehört, er ballert uns mit Sequeln von gleich zwei Franchises zu, er kann sich da nicht über eine cineastische Monokultur beschweren, wenn er selbst eine solche anstrebt. Über Camerons starke Frauenrollen (eigentlich nur Sarah Connor, Ripley hat er nur übernommen) und seine Aussagen zu "Wonder Woman" könnten wir übrigens ein riesiges Fass aufmachen, das wir aber besser geschlossen lassen.

Zu "Leute, die es nicht interessiert, sollen nicht reingehen": das muss man doch ein bisschen differenzierter sehen. Wenn einen das nicht interessiert, kann man doch eigentlich nichts anderes machen, als Zuhause zu bleiben. Denn Hollywood produziert doch nur, was Geld einspielt. Je mehr Leute sich gegen die Comicverfilmungen entscheiden, umso wahrscheinlicher wird es doch, dass der Trend aufhört.

Und zu den Thrillern der 90er: Als erklärter Fincher-Fan würde ich mir natürlich wünschen, dass die abgründigen Filme der 90er ein kleines Revival erfahren würden, aber deren Zeit ist nun mal abgelaufen. Abseits der Comicverfilmungen geht es im Moment aber den Horrorfilmen ganz gut, die den Platz der Thriller eingenommen zu haben scheinen - während die in den 90ern ziemlich schlecht gelaufen sind.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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