Update: Ungeachtet aller Probleme hat New Mutants-Darsteller Charlie Heaton mit Entertainment Weekly über den Film geplaudert. Er spiele Sam Guthrie, einen Jungen aus der Arbeiterschicht, dessen Mutantenname Cannonball laute und der aus Kentucky stamme. Seine Fähigkeit sei es, sich selbst wie eine Kanonenkugel herumschießen zu können.
New Mutants drehe sich im Grunde um diese Mutanten, die in einer Einrichtung für ihresgleichen festgehalten werden und damit , wer sie sind. Es sei ein Horror-X-Men-Film, wie wir ihn noch nie gesehen haben, für X-Men-Verhältnisse wirklich richtiger Horror und gruseliger als alles andere in diesem Genre, sagt Heaton, ohne zu viel verraten zu wollen.
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Abgesehen von Deadpool 2 ist beim X-Men-Filmuniversum derzeit auf nichts Verlass. X-Men - Dark Phoenix musste ins nächste Jahr weichen, der aktuelle Problemfall New Mutants wurde sogar bis Ende 2019 zurückgestellt, da beide noch mehr oder weniger ausgiebiger Nachdrehs bedürfen.
Gambit ist sowieso ein einziges Fragezeichen, erst recht nach dem Ausstieg (nicht der erste) von Regisseur Gore Verbinski. Aber Channing Tatum steht weiter zu seinem Lieblingsmutanten, und es scheint auch das eingetroffen zu sein, was der Hollywood Reporter kürzlich berichtet hat: dass 20th Century Fox diesen Monat ein neues Drehbuch erwartet und das Budget des Films festlegen will. Denn immer noch plant man, Gambit am 6. Juni 2019 ins Kino zu bringen und diesen Sommer in New Orleans zu drehen. Der 19. Juni soll laut Omega Underground der neue Termin für den Produktionsstart sein.
Schön für Gambit und Tatum, doch was ist denn nun bei den New Mutants los? The Tracking Board bringt Licht ins Dunkel. Zunächst einmal sollen die kolportierten kreativen Differenzen zwischen Regisseur Josh Boone und Fox von "Fanboy-Bloggern", die nur allzu gern aus einer Mücke einen Elefanten machen wollten, unverhältnismäßig aufgebläht worden sein. Boone hat den Film abgeliefert, den er und Co-Autor Knate Lee ursprünglich mit dem Studio vereinbart hatten, es staubt kein "Boone-Cut" irgendwo vor sich hin. Vielmehr sollen zu viele Köche den Mutanten-Brei verdorben haben.
Boone und Lee schrieben die ersten Entwürfe des Drehbuchs, wurden aber ersetzt und dann noch mehrere Male zurückgeholt. Es wurde sogar ein Writers Room aufgestellt, um das Skript auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen. Folgende Autoren hatten ihre Finger im Spiel: Scott Neustadter und Michael H. Weber (Das Schicksal ist ein mieser Verräter), Josh Zetumer (RoboCop), Chad und Carey Hayes (Conjuring) sowie Seth Grahame-Smith (The LEGO Batman Movie). Zuerst wollten Boone und Lee aus New Mutants einen echten Horrorfilm machen, aber Fox sträubte sich gegen diese Idee, gegen zu viel Horror und forderte ein PG-13-Rating. Schließlich einigte man sich auf einen Jugendfilm, der sich wie eine Mischung aus Stephen King und John Hughes anfühlte. Und dann kam Es.
Plötzlich lag Horror voll im Trend, woraufhin Fox einen Trailer für New Mutants schnitt, der bewusst die gruseligen Elemente des Films hochspielte und diesen wie einen Horrorstreifen wirken ließ. Der Trailer wurde so gut angenommen, dass das Studio einen Kurswechsel beschloss: Statt den Jugendfilm fertigzustellen, auf den sich alle miteinander verständigt hatten (es standen nur noch drei Drehtage aus), wollte man nun doch den Horrorfilm haben, den Boone und Lee anfangs im Sinn gehabt hatten und den Fox abgelehnt hatte - deshalb die Nachdrehs.
Während die zweite Hälfte von New Mutants so weit unter Dach und Fach sein soll, benötigt die erste noch einiges an Arbeit. Ein ziemliches Chaos, aber ein reparierbares, glauben Insider. Die Verwirrung darum, was der Film sein will, erklären sie sich mit dem Fehlen eines starken Produzenten am Set. Hauptproduzent Simon Kinberg war gleichzeitig mit seinem eigenen X-Men-Film und Regiedebüt, X-Men - Dark Phoenix, beschäftigt, so dass New Mutants oft ohne seine Expertise auskommen musste.
Über eine konkrete Änderung weiß The Tracking Board ebenfalls Bescheid, und es ist keine uninteressante: Erinnert ihr euch noch an die Essex Corporation, die am Ende von X-Men - Apocalypse angeteast wurde? Nicht nur sollte diese mysteriöse Firma in New Mutants vorkommen, ihr Oberhaupt Nathaniel Essex aka Mister Sinister sollte sogar in einer Abspannszene auftauchen, gespielt von Jon Hamm! Boone hatte Material gefilmt, das auf diese Enthüllung hinführt, aber Fox änderte seine Meinung nach Abschluss der Dreharbeiten. Nun soll es Antonio Banderas als ein nicht näher spezifizierter Bösewicht (ein anderer als Mister Sinister) sein, der am Schluss erscheint. Auch war Mister Sinister nicht der einzige Charakter, den Fox über Bord geworfen hat, denn frühe Drehbuchfassungen enthielten Warlock, bevor er als zu teuer erachtet wurde.