"Relax“ - Das Biopic über Holly Johnson und Frankie Goes To Hollywood

@GPJ:

Dazu muss man natürlich sagen das ein Tom Robinson für Außenstehende nicht so sichtbar war, wie Johnson als Frontmann einer Chartband. Die britischen "Pub-Rock-Bands", so sehr ich sie auch schätze, sind außerhalb von UK wohl schon immer eher Geheimtipps. Da gebe ich dir vollkommen recht.

Ich denke den Film werde ich dann wohl mit Sicherheit angucken. Gerade der Tantiemen Rechtsstreit ist eine interessante Baustelle.

Grundsätzlich mag ich diese Biopics über Musiker recht gerne. Freue mich schon auf den Springsteen Film.

Danke für die Ergänzung!
Der Rechtsstreit von Holly Johnson gegen die Plattenfirma drehte sich um Vertragsauflösungen und Tantiemen – er ging quasi gegen die volle Kontrolle der Labelseite über seine eigene Musik vor. Das hatte damals in der Popwelt einiges Aufsehen erregt.

Und du hast völlig recht, was die queere Musikszene angeht – Tom Robinson war definitiv ein Pionier, und sein Einfluss lässt sich nicht wegdiskutieren. Ich wollte nur hervorheben, dass Johnson als offen homosexueller Frontmann einer Chartband dieser Größenordnung für viele sichtbar war, außerhalb der Szene – aber klar, das war nicht der absolute „erste Wegbereiter“.

@GPJ:

Sorry, ich bin hier nicht bewandert mit der Geschichte der Band. Um was für einen Rechtsstreit ging es denn da damals, der so gewichtig gewesen war?

Johnson war der erste offen homosexuelle Sänger, der anderen den Weg geebnet hat.

Eigentlich will ich hier gar nicht "dagegen" diskutieren, aber die Aussage halte ich für anfechtbar. In UK war vorher schon Tom Robinson und dessen berühmter Song für die "Gay-Szene" "Glad to be Gay" ist auch heute noch ein Schwergewicht. Das geht ja bereits zurück bis 1976. Ebenso sein Song "2-4-6-8 Motorway" der einige, nicht ganz so offensichtliche, Anspielungen enthält.

Wie gesagt meine Aussage war... "ich halte die Band von der musikalischen Seite nicht für wirklich relevant" und dabei bleibe ich auch. Deswegen kann der Film ja durchaus interessant werden.

Als Fan und jemand der das Buch gelesen hat: Der Film wird spannend, weil er mehr als nur die Hits zeigt: Er erzählt die Achterbahnfahrt einer Band, die in kürzester Zeit von unbekannten Jungs aus Liverpool zu einer weltweiten Sensation wurde. Johnson war der erste offen homosexuelle Sänger, der anderen den Weg geebnet hat. Hinzu kommt der legendäre Rechtsstreit von Holly Johnson gegen die Plattenfirma und Trevor Horn, der nicht nur die Popwelt erschütterte, sondern auch zeigte, wie Künstler um ihre Freiheit kämpfen. Die anderen Stars waren sehr beeindruckt und dankbar, weil Johnson einen Kampf geführt hat, den sich viele nicht trauen. Brian May von Queen hat ihm zum Dank dann sogar ein Gitarrensolo für sein Solo-Debüt Love Train geschenkt. Gut umgesetzt könnte der Film richtig interessant werden, nicht nur für Fans. Wobei: "Relax" und "The Power of Love" findet wahrscheinlich jeder gut, der in den 80ern Musik gehört hat.

Einen muss die Musik ja auch nicht gefallen, damit ein BioPic gut sein kann, der Film Tetris gefiel mir auch obwohl Tetris nicht mein Lieblingsspiel war, wichtiger ist ob es eine interessante Story gibt.

Hm, trotz ihrer drei Nr.1 Hits, hatte ich bei der Band nie die Empfindung, daß sie im Nachgang wirklich wichtig waren für die Musikwelt. *schulterzuck* zumindest Fans der Band wird sowas sicherlich freuen. Ist wie immer bei Musik reine Geschmackssache.

Was ist denn eigentlich aus der angekündigten "Bee Gees" Biopic geworden? Da hört man irgendwie gefühlt gar nix mehr davon.

Auch wenn es nicht meine Musik ist, muss man sagen dass Trevor Horn damals einen guten Klang hingekriegt hat, das klingt vieles vergleichbare heute sehr viel schlechter, technisch gesehen sollte es prinzipiell besser klingen, KLF ist hier auch ein Beispiel.

Würde es mir ansehen, wenn es auf Netflix kommt, The Dirt fand ich auch interessanter als vieles andere unter den Bio-Pics, Bohemian Rhapsody wirkte zB sehr unrund für mich.