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The Cop - Crime Scene Paris

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The Cop - Crime Scene Paris

Review "The Cop - Crime Scene Paris": Tolle Schauplätze, unausgewogen inszeniert

Review "The Cop - Crime Scene Paris": Tolle Schauplätze, unausgewogen inszeniert
1 Kommentar - So, 01.09.2013 von S. Spichala
"The Cop - Crime Scene Paris" mit Jean Reno macht manches richtig, verschenkt aber zuviel Potenzial in seinem Bestreben, einerseits je einen neuen Pariser Fall pro Folge zeigen zu wollen, andererseits uns Renos Hauptfigur "Jo", Kommissar Joachim Saint-Clair, näher bringen zu wollen.

So manche Serie mit mauen Quoten wird unverdient abgesetzt, die international produzierte französische Krimiserie The Cop - Crime Scene Paris mit Jean Reno und berühmten Schauplätzen in Paris wurde aus gleichen Gründen derweil sowohl beim französischen Sender TF1 wie auch hierzulande bei Sat.1 wieder eingestellt. Aber auch unverdient?

The Cop - Crime Scene Paris ist eine Krimiserie der französischen Produktionsfirma Atlantique Productions, an der sich die Geister scheiden werden, uns lässt sie zwiespältig zurück. Einerseits wartet die Krimiserie mit einem attraktivem Setting und einem bekannten Hauptdarsteller, der seine Fangemeinde hat, auf, andererseits werden gerade Reno-Fans aus Zeiten von Leon - Der Profi und Die Purpurnen Flüsse all zu deutlich daran erinnert, dass die Jahre nicht spurlos an Reno vorbei gegangen sind. Und dass in einzelnen Folgen einer Serie einfach weniger machbar ist als wenn man aus jeder der Folgen einen eigenen Kinofilm gemacht hätte - oder sich von der Strategie, pro Folge einen Fall zu lösen, gelöst hätte.

In The Cop - Crime Scene Paris begegnet uns Reno als Kommissar Joachim "Jo" Saint-Clair, ein raubeiniger alter Hase mit Herzproblemen, nicht ganz sauberer Vergangenheit, einem schwierigen Verhältnis zu seiner Tochter Adele (Heida Reed), Suchtproblemen und einer angedeuteten komplizierten Lovestory mit der recht modernen Nonne Karyn (Jill Hennessy, Crossing Jordan - Pathologin mit Profil). Zugleich ist Jo als pfiffiger Kopf dafür bekannt, jeden Mordfall mit seinem ihm seit zwei Jahren zur Seite stehenden jüngeren Partner Marc Bayard (Tom Austen) erfolgreich abschließen zu können. Würde es in der Serie nur um die einzelnen Fälle gehen, würde man schon nach der Pilotfolge die Krimiserie als 08/15-Serie aus Europa abhaken, die bis auf schicke Schauplätze, einen Filmstar und dem Bemühen um visuelles Krimi-Artkino keine nennenswerten Schauwerte vorzuweisen hat.

Denn die Ermittlungen sind fast in allen Folgen der ersten achtteiligen Staffel weder spannend noch actionreich, sondern sehr gemächlich und kommen steif konstruiert sowie ziemlich vorhersehbar daher. Zwar spielen sich die Fälle oft in der High Society, im Showbiz und sonstigen elitären Kreisen ab und fördern deren gut verborgene Abgründe zu Tage, doch fühlt man sich oft dabei, als würde man bloß eine Kurzzusammenfassung der vom Potenzial her schön verwickelten, emotional-dramatischen Hintergrundstories geliefert bekommen.

Die Dramaturgie ist fast immer gleich: zu Anfang wird die baldige Leiche noch lebend präsentiert, der wir auf einem skurrilen Schauplatz in Paris, meist mit symbolischem Hintergrund dort tot abgelegt, wiederbegegnen. Notre Dame, der Eiffelturm, die Katakomben und andere Schauplätze bieten genug historisch spannenden Hintergrund, fast jedem Leichenschauplatz eine besondere weitere Bedeutung zu verleihen, die Jo bei seinen Ermittlungen den Weg weist. Jo folgt den Spuren und so verläuft der Rest des Falls recht simpel von befragter Person A, die zu befragender Person B führt, die wiederum zu befragender Person C führt und so fort, bis man beim eigentlichen Täter angekommen ist. Das hätte, wenn man sich vielleicht getraut hätte, statt rund 45 Minuten pro Folge auf eine Stunde zu gehen, mit noch mehr Szenen auch der Verdächtigen und ihrer Geschichte parallel zur Ermittlungsarbeit sichtlich spannender gestaltet werden können.

Doch statt dessen versucht man, uns die klare Hauptfigur Jo - der Rest verkommt deutlich zur Randfigur - mit seiner persönlichen Geschichte näher zu bringen. Der Ansatz ist auch gut, denn ansonsten wäre es wie erwähnt eine all zu wenig bietende simple Krimiserie. Hier scheitert die Serie nicht an der Story oder Inszenierung der sich im Verlauf der Staffel immer mehr enthüllenden Geschichte um Jo als Mann mit Suchtproblemen, krimineller Vergangenheit, gern ausser Kontrolle geratendem Temperament und problematischer Vaterrolle selbst, sondern daran, sich fast hauptsächlich auf Jo zu konzentrieren und diese Passagen zudem all zu oft unausgewogen in die einzelnen Folgen hineinzuquetschen.

Jos jüngerer intelligent-attraktiver Partner hätte eine ähnlich starke Figur wie Renos Partner in Die Purpurnen Flüsse abgeben können, doch dieser kommt nur in Verbindung mit Jo zum Zuge, statt uns diesen auch mit seiner eigenen Geschichte zumindest etwas näher zu bringen. Zudem hat in ihrer Beziehung ganz klar Jo das Sagen in einer Art Vater-Sohn-Rolle, es gibt so gut wie keine Reibungspunkte zwischen den beiden. Dadurch bleibt Bayard als Figur sehr blass und scheint neben seinem pfiffigen Köpfchen bei den Ermittlungen nur den ab und an doch nötigen Actionpart für Reno zu übernehmen. 

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1 Kommentar
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mjkoe23 : : Moviejones-Fan
01.09.2013 11:25 Uhr
0
Dabei seit: 08.01.13 | Posts: 953 | Reviews: 12 | Hüte: 4
Wenn "The Cop - Crime Scene Paris" nach der ersten Staffel mit Cliffhanger abgesetzt wurde, ist die Serie so oder so nichts für mich.
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