In den Teasern zur gestrigen US-Episode "Live Bait", Episode 6 von The Walking Dead Staffel 4, sahen wir schon, dass der Governor (David Morrissey) zurück ist. Und Robert Kirkman hat nicht zuviel versprochen, als es hieß, er kehre verändert wieder. Wir sehen ihn apathisch am Boden zerstört, todessehnsüchtig, abweisend, grausam - aber wir sehen ihn auch das tun, was er eigentlich vermeiden will - Kontakt knüpfen und nett sein. Ja tatsächlich - das kann er nämlich.
Die Flashbacks setzen kurz nach der Abfahrt des Governors aus Woodbury mit Martinez (Jose Pablo Cantillo) und Shumpert (Travis Love) ein. Er versinkt so tief in Apathie, dass er eines morgens aufwacht und überrascht feststellt, dass seine Kompagnions ihn verlassen haben. Er fackelt Woodbury ab und zeigt weniger Reaktion als ein Walker, als er von einem solchen bedroht wird, bis er schließlich - nach langer einsamer Wanderschaft - über eine recht heruntergekommene Familie stolpert, die sich in einem Apartment verschanzt hat. Diese reagiert wiederum um so mehr: Eine der zwei Töchter, Tara (Alanna Masterson), die sich als lesbische Polizistin ausgibt, warnt, dass sie genug Waffen haben, ihn für die nächsten 10 Jahre jeden Tag abzuknallen. Die Lage scheint sich dann aber vorerst einseitig zu entschärfen:
Die zweite Tochter des krebskranken Vaters der Familie Chalmers, Krankenschwester Lilly (Audrey Marie Anderson), bietet ihm Spaghetti an, doch er lehnt brüsk ab, indem er sie wegschleudert. Den Grund seiner Abweisung erfahren wir auch, er fühlt sich für den Tod seiner eigenen Familie verantwortlich und kann daher noch nicht einmal sich selbst auf dem Familienfoto anschauen, das er immer noch mit sich herumträgt. Folge von schmerzlichem Verlust inklusive Schuldgefühl: Keinen mehr an sich ranlassen...
Die abweisende Haltung hält aber nicht lange vor - so trägt der Governor den Vater zu Bett und tut ihm noch einen weiteren Gefallen, auch Lillys Bitte, einen Oxygen-Tank zu holen, kommt er nach. Zudem baut er Kontakt zu Lillys Tochter Megan (Meyrick Murphy) auf, die ihn recht unverfroren, wie kleine Kinder sind, fragt, was mit seinem Auge passiert ist. Nach der Ansage, ein Pirat zu sein, erklärt er, dass es passiert sei, als er versuchte, jemanden zu beschützen. Megan scheint beeindruckt, denn sie verpasst später ihrer König-Schachfigur ein Augenpflaster...
Um es kurz zu fassen, der Vater machts nicht mehr lange, und das Ergebnis ist schließlich, dass Lilly dem Governor aka Philip Blake klarmacht, dass er zwar keine eigene Familie mehr habe, aber mit ihnen nun eine neue. Der Episodentitel "Live Bait" ist also doppeldeutig - denn diese Familie hat den Governor aus seiner Apathie ins Leben zurückgeholt. Also zieht der Governor nun tatsächlich mit den drei Mädels weiter! Und die drei bauen, Megan nach dem Verlust ihres Vaters mit etwas mehr Schwierigkeiten, recht bald tatsächlich eine enge Bindung zu ihm auf - jede auf ihre Art. Und der Governor schwört, sie zu beschützen. Allerdings endet die Episode damit, dass er dieses Versprechen nun gegenüber Ex-Partner Martinez beweisen muss!
Wow, definitiv eine Governor-Folge! Und das ist wahrlich eine ziemliche Wandlung seines Charakters, dennoch glaubhaft, da der Governor sich auch als despotischer Tyrann in Bezug auf Familie stets emotional zeigte und nicht umsonst Andrea (Laurie Holden) in The Walking Dead Staffel 3 noch einen gewissen Einfluss auf ihn hatte! Nun darf man gespannt sein, wie er die Situation mit Martinez löst und wie er sich Rick (Andrew Lincoln) und Co. gegenüber verhalten wird - denn er mag zwar nun zu seiner neuen Familie nett sein - aber zu Rick und Co. wohl kaum...
Unten der Promo-Teaser und ein Sneak Peek-Clip zur nächsten The Walking Dead-Folge "Dead Weight" für euch, wie es aussieht, geht es vorerst weiter um Erlebnisse des Governors vor seiner Ankunft am Gefängnis. Bei uns steht im Pay-TV erst einmal "Live Bait" am Freitag beim FOX Channel an.
