AnzeigeR
AnzeigeR
AnzeigeR

Love, Death + Robots

News Details Reviews Trailer
Kurzfilme voller Innovation

Tim Miller über "Love, Death + Robots" und die Zukunft der Serie

Tim Miller über "Love, Death + Robots" und die Zukunft der Serie
3 Kommentare - Fr, 30.05.2025 von MJ-Caminito
Seit dem 15. Mai läuft die vierte Runde der preisgekrönten Anthologie. Im Interview gibt Serienschöpfer Tim Miller spannende Einblicke in die Produktion und verrät, wie es mit der Reihe weitergehen könnte.

Love, Death + Robots bleibt ein Aushängeschild kreativer Animationskunst - und auch Staffel 4 unterstreicht das eindrucksvoll. Die neue Season umfasst zehn Kurzfilme, die von kosmischem Horror bis zu skurrilem Humor reichen, produziert erneut von Tim Miller und David Fincher.

Jeder davon ist für sich ein visuelles und erzählerisches Unikat: David Finchers Beitrag „Can’t Stop“ zeigt die Red Hot Chili Peppers als groteske CGI-Marionetten, während Tim Millers „Der Schrei des Tyrannosaurus“ Dinosaurier im Gladiatorenstil durch den Orbit toben lässt. Mit „Spider Rose“ inszeniert Jennifer Yuh Nelson eine melancholische Adaption von Bruce Sterlings Geschichte über Verlust und Trauer im All.

Im Gespräch mit The Hollywood Reporter gewährt Miller nun spannende Einblicke in die Entstehung, spricht über Kontroversen wie Mr. Beasts umstrittene Sprechrolle und verrät seine Pläne für die Zukunft der Reihe, die auch weiterhin ein Schaufenster für visionäres, kreatives Erzählen bleiben soll.

„Wir hatten 1300 Stories zur Auswahl - es war, als müsste man sein Lieblingskind wählen.“ Ein verbindendes Thema gebe es absichtlich nicht: „Meine Vorgabe ist kein Thema - das gibt unseren Regisseuren Freiheit.“ Besonders die Dino-Schlacht sei ein Kraftakt gewesen - laut Miller „ein Albtraum für die Animatoren“.

Die Entscheidung, den YouTuber Mr. Beast als sadistischen Spielleiter in „Der Schrei des Tyrannosaurus“ zu besetzen, sorgte bereits im Vorfeld für Diskussionen. Doch Miller verteidigt den Coup: „Er ist ein Fan der Serie und bringt genau die überdrehte Energie mit, die wir brauchten. Er hatte richtig Spaß daran, böse zu sein.“

Zur inhaltlichen Qualität zeigt sich Miller bisweilen selbstkritisch. Nicht jede Episode sei ein Volltreffer: „Manche Geschichten, wie ‚Intelligente Haushaltsgeräte, dumme Besitzer:innen‘, waren solide - aber nicht unser Bestes.“ Immerhin: Die Besetzung mit Kevin Hart und Amy Sedaris habe Schwung gebracht. „Sie waren witzig, aber die Story war einfach schwer umzusetzen“, so Miller.

Ein zentraler Erfolgsfaktor der Serie bleibt für Miller die internationale Zusammenarbeit: „Wir hatten Studios in Japan, Spanien, den USA - das macht die Serie so vielfältig.“ Auf die Frage nach den Produktionskosten bleibt er realistisch: „Animation ist teuer, aber Netflix gibt uns die Freiheit, Risiken einzugehen.“

Trotz der noch fehlenden Zusage von Netflix zeigt sich Miller optimistisch für eine fünfte Staffel. „Wir haben bereits Ideen. Mirrorshades und SNAFU sind Quellen, die ich liebe“, verrät er im Interview - beides Kurzgeschichten-Anthologien, die für ihren innovativen Mix aus Cyberpunk, Kriegssatire und Science-Fiction bekannt sind. Auch Spielfilm-Adaptionen kämen für ihn in Frage: Besonders „Sonnies Vorteil“ - eine düstere Geschichte über eine Kämpferin, die mit einem monströsen Biowesen verbunden ist, oder „Spider Rose“ böten laut Miller genug Stoff für eine größere Leinwanderzählung.

Love, Death + Robots Staffel 4 zeigt jedenfalls eindrucksvoll, dass die Serie mit ihrer Vielfalt und Mut zu Experimenten auch weiterhin einzigartig bleibt. Tim Millers Leidenschaft und die Zusammenarbeit eines internationalen Teams machen die Anthologie zu einem echten Highlight für Animations- und Sci-Fi-Fans. Ob Staffel 5 oder ein Spielfilm folgt - die Zukunft verspricht auch künftig spannende, irrwitzige Geschichten.

Mehr zum Thema
Horizont erweitern
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
3 Kommentare
Avatar
Pixeler : : Moviejones-Fan
31.05.2025 13:28 Uhr
0
Dabei seit: 11.07.23 | Posts: 65 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Bisher die schwächste Staffel.
@Tiin "Generell würde ich mir inzwischen auch wünschen, dass man mit dem einen oder anderen interessanten Stil mal versucht, eine größere Geschichte zu erzählen."

Exakt auch mein Kritikpunkt. Diese Kurzfilmchen haben zwar manchmal Witz aber selten eine runde Story.Dann kommt noch hinzu, dass da und dort meines Erachtens auch Ideen anderswo geklaut wurden.
"Spider Rose" ein bisschen "League of Legends", "400 Boys" hat von "Attack on Titan" abgeschaut und die besten Episode der 4. Staffel, "Wie Zeke zur Religion fand", von einer Episode in "Heavy Metal".
Die Kreative Vielfalt kommt auch in der 4. Staffel nicht zu kurz. Persönlich bevorzuge ich die oldstyle Zeichentrickfilme.
Hauptkriterium ist die sehr kurze Gesamtlaufzeit der Staffel, die Abspanne zusammen sind nicht viel kürzer, und als Folge davon die nicht ausgereiften Stories. Da sollte sich Tim Miller ein Beispiel an der 7. Staffel von Black Mirror nehmen, so geht Storytelling.


Avatar
TiiN : : Goldkerlchen 2019
31.05.2025 08:10 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 10.093 | Reviews: 179 | Hüte: 696

Ich kann FoxMulder verstehen. Es gab ein paar Episoden die waren ganz gut, aber ein Knaller war nicht dabei.

Generell würde ich mir inzwischen auch wünschen, dass man mit dem einen oder anderen interessanten Stil mal versucht, eine größere Geschichte zu erzählen. Denn für mich hat sich das Konzept hinter Love, Death + Robots doch etwas abgenutzt. Da mag ich mal Disney/Lucasfilm loben, die nun versuchen zu einem ihrer Filmchen mal etwas größeres zu erzählen.


Avatar
FoxMulder : : Moviejones-Fan
31.05.2025 02:34 Uhr
0
Dabei seit: 19.02.15 | Posts: 232 | Reviews: 0 | Hüte: 4

Ich fand die 4. Staffel leider sehr enttäuschend. Hatte mich sehr gefreut, aber da war leider fast nichts gutes dabei.

Forum Neues Thema
AnzeigeR