Auf den ersten Blick wirkt Spider-Man - Homecoming vielleicht nur wie ein weiterer Spidey-Reboot, doch der Film ist das erstaunliche Ergebnis mühsamer, langwieriger Gespräche und Verhandlungen zwischen drei Parteien, die ihre Interessen unter einen Hut zu bringen versuchten. Dass man sich tatsächlich einig wurde, grenzt schon an ein Wunder. Sony Pictures, das Studio, dem die Filmrechte an Spider-Man gehören, finanziert und vertreibt Spider-Man - Homecoming, während die Marvel Studios, die wiederum Disney gehören, fürs Kreative zuständig sind und den Charakter im Marvel Cinematic Universe nutzen dürfen.
Es war alles andere als einfach, so weit zu kommen. Laut Amy Pascal, der früheren Sony-Chefin, die Spider-Man - Homecoming immer noch mitproduziert, hatten sie und Marvel Studios-Präsident Kevin Feige seit Jahren darüber diskutiert, bis sie es endlich durchsetzen konnten. Gestern erschien der neue Trailer, am 4. Juli 2019 soll auch schon Spider-Man - Homecoming 2 folgen. Und danach? Was wird dann aus Tom Hollands Spider-Man? Tja, wie es aussieht, könnte er das MCU genauso schnell (in Anführungszeichen, denn so schnell ging es wie gesagt nicht) wieder verlassen, wie er einstiegen ist.
Pascal deutete auf der CinemaCon an, dass die zwischen Sony, Marvel und Disney getroffene Vereinbarung nach Spider-Man - Homecoming 2 endet, so dass Sony sich dann dazu entschließen könnte, Spidey wieder ganz für sich zu behalten. Eine solche studioübergreifende Zusammenarbeit komme nicht sehr oft vor und werde auch vielleicht nie wieder vorkommen, nachdem das Sequel gemacht wurde, sagte sie. Sony, Disney und Marvel seien alle der Meinung gewesen, dass es das Richtige ist, Peter Parker/Spider-Man zu erlauben, im MCU mitzuspielen, und mit Marvel zu kooperieren. Eine brillante Idee, findet Pascal, weil es nur begrenzt viele Storys gibt, die man immer und immer wieder über Spidey erzählen kann. Anders als auf diese Weise wäre es nicht möglich gewesen. Also sehr selbstlos und sehr schlau von allen Beteiligten, so zu verfahren.