Verschollen in der Entwicklungshölle, oder wie? Die beiden russischen Fantasyfilme Wächter der Nacht und Wächter des Tages sollten eigentlich durch einen dritten Teil abgerundet werden, von dem wir aber schon lange nichts mehr gehört haben. Mit Wächter des Zwielichts wäre die Filmtrilogie, wie sie Timur Bekmambetov im Sinn hatte, komplett gewesen.
Wo bleibt es also, das würdige Ende für den Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Dunkelheit? Obwohl er als Ben Hur-Regisseur und Produzent verschiedener anderer Filme bis zum Hals in Arbeit steckt, hat Bekmambetov Wächter des Zwielichts nicht vergessen. Er weiß, dass die Fans noch darauf warten, und ist auch überzeugt davon, dass es eines Tages passieren wird. Die Mythologie hinter der Wächter-Reihe (vom russischen Fantasy-Autor Sergej Lukianenko erdacht) findet Bekmambetov pfiffig: Gut und Böse, die ein Abkommen über die Welt getroffen haben.
Wächter der Nacht sei großartig gewesen, weil es ein sehr ernster Film war. Verkleidet als Unterhaltung, aber mit ernsthaften Fragen nach den moralischen Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen, und der Freiheit, sie zu treffen, darunter verborgen. Jeder sollte jederzeit seine eigene Wahl treffen können, es sei eine Ehre, diese Freiheit zu haben. Das mache uns zu menschlichen Wesen, so Bekmambetov. Man könne die richtige Seite wählen oder die falsche, aber dadurch, sich frei entscheiden zu können, werden unsere Leben interessant und bedeutsam.
Womit immer noch nicht beantwortet ist, wann Wächter des Zwielichts denn nun realisiert werden könnte. Solange der Trilogie-Abschluss weiter auf sich warten lässt, müssen wir eben mit Hardcore vorliebnehmen, das Bekmambetov produziert hat und als eine Art "geistiges Sequel" zu seinen Wächter-Filmen sieht.