Bewertung: 3 / 5
Süß gezeichnet, wie immer, ist dieser auf weite Strecken melancholische Animefilm aus dem Jahr 2021. Parallelen zur Coronapandemie werden wach. The Deer King könnte Hardcore-Animefans begeistern, ist aber für das gängige Publikum zu speziell und überzeugt nicht auf ganzer Länge.
The Deer King Kritik
Nach einem grausamen Krieg kontrolliert das Imperium von Zol das Land und die Bürger des rivalisierenden Aquafa - mit Ausnahme von Aquafas Feuerpferd-Territorium. Dort haben wilde Hunde einst das tödliche Schwarze Wolfsfieber übertragen. Als ein Rudel durch eine von Zol kontrollierte Mine jagt, werden Van, ein versklavter ehemaliger Soldat, und ein kleines Mädchen namens Yuna gebissen, beide schaffen es jedoch, als einzige Überlebende der Mine zu entkommen. Endlich frei, suchen sie ein einfaches, friedliches Leben auf dem Lande, doch als die tödliche Krankheit erneut um sich greift, finden sie sich am Scheideweg eines noch größeren Kampfes wieder...
Wir hatten die Chance, The Deer King in einem kleinen Kino in einer Pressevorführung zu erleben, wenn auch noch kein deutscher Kinostarttermin bekannt ist und auch aller Wahrscheinlichkeit nach nicht folgen dürfte.
Der zwei Stunden lange Film folgt den Spuren eines vom Schicksal gebeutelten Mannes, der seine Umwelt in Erstaunen versetzt, weil er stets auf einem Hirsch reitend daherkommt. An seiner Seite ein kleines Mädchen, Yuna, die eine ganz bestimmte Aura umtreibt - wohin es beide treibt, wird natürlich nicht verraten.
Wer Animes kennt, weiß, dass diese oft Sphären über den meisten westlichen Produktionen liegen, was Tiefe, Abgründigkeit, Dramatik und auch Erzählstruktur angeht. In seinen besten Momenten erinnert The Deer King an Prinzessin Mononoke, in seinen schlechteren an einen in Gestik und Schnitttechnik übertriebenen Versuch, an eben jene Tiefe heranzureichen.
Dem Film liegt eine mystische Story zugrunde, über Krieg, eine von wilden Tieren übertragene Pest und einen Auserwählten, genug Themen eigentlich, um mehrere Filme zu füllen. Und das ist für unseren Geschmack auch das Problem, dass The Deer King das Potenzial nicht ausnutzt, um Auge und Herz zu erreichen.