Es ist auch schon fast wieder fünf Jahre her, als die Meldung für Aufsehen sorgte, dass Quentin Tarantino einen Star Trek-Film drehen möchte. Er pitchte seine Idee bei Paramount, wo sie durchaus Gefallen fand. Für eine Weile wurde Tarantinos Idee als möglicher nächster Star Trek-Film in Betracht gezogen. Es machten sogar Vermutungen die Runde, dies könnte Tarantinos zehnter und letzter Film werden.
Seitdem ist viel Zeit vergangen. Inzwischen hat Paramount Star Trek 4 angekündigt und es sieht nicht so aus, als würden wir Tarantinos Idee in nächster Zeit verfilmt sehen. Dennoch bleibt es natürlich ein sehr spannendes Thema und die Neugier ist bei vielen sicherlich groß. Wie hätte so ein Star Trek-Film wohl ausgesehen?
Etwas Licht ins Dunkel bringt jetzt Drehbuchautor Mark L. Smith. Dieser schrieb unter anderem das Drehbuch für The Revenant - Der Rückkehrer und wurde angeheuert, um für Tarantino das Drehbuch zu seiner Idee zu schreiben, da Tarantino selbst damals noch mit den Arbeiten für Once Upon a Time... in Hollywood beschäftigt war. In einem Podcast sprach er über seine Erfahrungen rund um die Zusammenarbeit mit Tarantino.
Tarantino wollte ein Pulp Fiction-Vibe zu Star Trek bringen. Eine erdgebundene Geschichte, angesiedelt in einem 1930er-Gangster-Setting. Als Inspiration fungierte die klassische Episode Epigonen ("A Piece of the Action") aus der zweiten Staffel der Originalserie.
Smith und Tarantino trafen sich und als Smith mit dem Schreiben des Drehbuchs begann, trafen die beiden sich auch in Tarantinos Haus und schauten dort alte Gangsterfilme, machten sich über die schlechten Dialoge lustig und fragten sich, wie das alles in ihre Idee hineinpassen könnte.
Tarantinos Idee soll ziemlich wild gewesen sein, eine für sich eigene coole Episode. Die Geschichte hätte auch Zeitreisen beinhaltet und man hätte viel Spaß mit dem von Chris Pine gespielten Kirk gehabt, was bei Tarantino wenig verwundert. Er hat schon in der Vergangenheit keinen Hehl aus seiner Liebe für Pines Performance gemacht. Dieser würde nicht einfach nur einen tollen Kirk spielen, sondern einen richtig guten William Shatner als Kirk. Tarantino hat sich dahingehend schon früh als Fan der neuen Crew geoutet.
Und wenn man bedenkt, wie gut Tarantino darin ist, Dialoge für seine Figuren zu schreiben und starke Leistungen aus seinen Schauspielern herauszulocken, wäre es äußerst faszinierend zu sehen, was er aus Chris Pine als Kirk herausgeholt hätte.
Noch besteht Hoffnung. Tarantinos Name fiel bei der kürzlichen Ankündigung zu Star Trek 4 nicht, doch noch wissen wir nicht, worum der Film sich drehen soll. Es ist aber unwahrscheinlich, dass es Tarantinos Idee sein wird. Dieser schreibt aber neuerdings auch gerne Bücher. Gut möglich, dass er sich, nach dem Ende seiner Karriere als Regisseur, hinsetzt und ein eigenes Star Trek Buch schreibt. Auch dies wäre sicherlich faszinierend.
