Kaum ein Tag ohne neue X-Men-Meldung. X-Men - Zukunft ist Vergangenheit ist ein Zeitreise-Film, und wie es bei Zeitreise-Filmen so ist, wirken sich Veränderungen in der Vergangenheit auch auf die Zukunft aus.
Daher wird Wolverine (Hugh Jackman) von den anderen Zukunfts-Mutanten ins Jahr 1973 zurückgeschickt, um den Aufstieg der Sentinels, der die postapokalyptische Zukunft zur Folge hat, im Keim zu ersticken. Allerdings wirbelt seine bloße Präsenz in der Vergangenheit die X-Men-Zeitlinie durcheinander, was am Ende von X-Men - Zukunft ist Vergangenheit für leichte Verwirrung sorgen kann (Achtung, fette Spoiler!).
Als Wolverine ganz zum Schluss sein Bewusstsein wiedererlangt, weiß er offensichtlich nicht mehr, wie sich die Geschichte verändert hat. In Xaviers Schule stößt er auf Jean (Famke Janssen) und Cyclops (James Marsden), beide quicklebendig, was bedeutet, dass X-Men - Der letzte Widerstand so nie geschehen ist. Angedeutet wird auch, dass sich Mystique (Jennifer Lawrence) diesmal für die gute Seite, also gegen Magneto (Michael Fassbender) und für Charles (James McAvoy), entscheidet, anders als es X-Men und X-Men 2 dargestellt haben.
Was genau ist da passiert? Hat Wolverine eine alternative Zeitlinie erschaffen oder müssen wir die ersten X-Men-Teile jetzt wirklich mit ganz anderen Augen sehen? Autor/Produzent Simon Kinberg erklärt es so: In der Tat wandle das Ende in den 70ern die Zeitlinie des bestehenden Filmuniversums ab. Was man für X-Men - Zukunft ist Vergangenheit aber vorausgesetzt habe, sei die Unveränderlichkeit der Zeit. Wir sehen also eine Zukunft, die sich verschoben, jedoch nicht komplett verändert hat. Die Charaktere sind wieder zurück in der X-Mansion wie in X-Men 1-3, nur eben mit einigen offenkundigen Änderungen.
Deshalb, so Kinberg, lautet die Antwort ja und nein. Ja, X-Men - Zukunft ist Vergangenheit verändert die Zeitlinie, und nein, es wird nicht alles vollständig ausradiert. Die kommenden X-Men-Filme sollen uns helfen, das noch besser zu verstehen. X-Men - Apocalypse etwa (Deutschlandstart am 19. Mai 2016) werde die zeitliche Lücke zwischen X-Men - Zukunft ist Vergangenheit und dem ersten X-Film weiter füllen.
Und betrifft die Unveränderlichkeit der Zeit auch bestimmte Charaktere? Kinberg würde schon dahin tendieren. Personen können sich zwar ändern, aber wie die Zeit seien sie auf einem allgemeinen Pfad unterwegs, von dem man sie nicht ganz abbringen könne. Klingt so, als ob Mystique vielleicht doch wieder auf die schiefe Bahn gerät...