mit Anthony Mackie, Harrison Ford, Danny Ramirez
Zu viele Filme in einem verderben den Brei. Was "Brave New World" sein möchte:
Eine Fortsetzung von "The Incredible Hulk", der Film spielt noch einmal das Thema rundum Gamma-Strahlen, Mutation und Aggression durch. Warum? Das hatten wir doch jetzt schon mehrfach im MCU. Vor allem verpufft das Drama, wenn Liv Tyler als Betty Ross nur in einem wenig bedeutenden Cameo ganz zum Schluss auftritt. Sie hätte es sein müssen, die Thaddeus Ross vom Red Hulk erlöst, stattdessen fällt diese Rolle Sam Wilson zu, obwohl Ross und er sich den Großteil des Films skeptisch gegenüberstehen. Samuel Sterns taugt wenig als Antagonist und bleibt nicht in Erinnerung, letztendlich spielt man hier auch nochmal ein sehr ähnliches Szenario durch wie in "Civil War" , nur hatte man dort wenigstens einen Daniel Brühl als Zemo und keinen Tim Blake Nelson mit CGI-Maske und im Hoodie.
Eine Fortsetzung von "The Eternals" im Stil von "The Winter Soldier" und "Civil War" mit einem neuen Polit- und Weltmachtkonflikt rundum die Entdeckung und die globale Verteilung der Adamantium-Vorkommen im Celestial, speziell ein Konflikt zwischen den USA und Japan (und Frankreich und Indien). Aber wenn es dabei gerade spannend wird, grätscht einem im Finale der Red Hulk mit seiner CGI-Action dazwischen und es geht im Film um etwas ganz anderes.
Im zeitgenössichen Kontext geht ein Vergleich von Thaddeus Ross mit Donald Trump nur bedingt auf. Bei Ross handelt es sich letztendlich um einen normalen Präsidenten, der erst durch den Strippenzieher im Hintergrund zum Krawallmacher und Monster wird. Dass man hier jedoch einen Präsidenten in Rage sieht, der das Weiße Haus und das Washington Monument zerstört, ist schon vielsagend und furchterregend.
Eine Fortsetzung von "Age of Ultron" und "Civil War" als MCU-Neubeginn mit Neugründung der Avengers durch Thaddeus Ross und Sam Wilson, hier also Sam Wilson wie damals Tony Stark als erster Avenger. Soweit nett, man wird allerdings erst abwarten und sehen müssen, wie sich das in Zukunft so entwickelt.
Ein neuer, erster "Captain America and Falcon"-Film, als solcher mit Danny Ramirez als neuer Falcon ganz passabel und unterhaltsam umgesetzt. Aber wenn Sebastian Stan als Bucky Barnes in einem Cameo auftritt, stellt man im Vergleich deutlich fest, wie viel stärker Mackies und Stans Chemie vorher war, wie viel besser "The Falcon and the Winter Soldier" als Buddy-Dramakomödie funktionierte. Sam Wilson hadert weiterhin in seiner Rolle als der neue Captain America, eigentlich hätte man meinen können, er hätte dies am Ende der Vorgänger-Serie überwunden.
In Teilen eine Fortsetzung von "The Falcon and the Winter Soldier", als solche wirkt sie aber etwas merkwürdig, wenn Sam Wilson wie oben erwähnt weiterhin mit sich selbst hadert. Zudem fällt Isaiah Bradleys Rückkehr undankbar aus, wenn es bei ihm lediglich darum geht, dass er nach seiner Rehabilitierung direkt wieder der US-Regierung zum Fraß vorgeworfen wird, erneut im Gefängnis landet und ihm diesmal die Todesstrafe droht.
In der ersten Filmhälfte darf der extra für die Nachdrehs eingekaufte Giancarlo Esposito als schurkischer Auftragskiller mitmischen, abseits der versierten Schauspielkunst eines Harrison Fords verkörpert Esposito mit seiner die Leinwand einnehmenden Performance den markantesten Charakter im Film, da geht dann wenigstens bei der Action auch mal die Post ab.