mit Michael Fassbender, James McAvoy, Jennifer Lawrence
Der Handlungsstrang über die Sentinels macht irgendwie relativ wenig Sinn. Wenn sie in den 1970er Jahren schon als die große Bedrohung für die X-Men dargestellt werden, warum werden sie in X-Men 1 und 2 mit keinem einzigen Wort erwähnt? Zum Glück kenne ich mich mit den Filmen nicht allzu sehr aus, denn wie ich gelesen habe, strotzt Days of Future Past nur so vor Anschlussfehlern. Da bleibt mir die Aufregung glücklicherweise erspart.
Vom dystopischen Handlungsstrang im Jahr 2023 war ich gleichzeitig beeindruckt und enttäuscht. Beeindruckt über die Tatsache, mit welcher Härte Bryan Singer seine Charaktere für das übergeordnete Ziel opfern lässt. Selbst die Tode von Mutanten, deren Namen ich nichtmal kannte, haben mich da emotional mitgenommen. Enttäuscht, weil der Film im Bezug auf den Kampf gegen die Maschinen absolut keinen Mehrwert aufweist, wenn man Werke wie die Matrix-Trilogie oder vor allem Terminator 1 2 kennt. Um den Kampf gegen die Maschinen zu gewinnen, wird jemand in die Vergangenheit geschickt, um die Entwicklung der Maschinen zu verhindern - geht es noch offensichtlicher?
Der Handlungsstrang im Jahr 1973 gestaltet sich teilweise etwas verwirrend, was auf den 11jährigen Zeitsprung zwischen Days of Future Past und First Class zurückzuführen ist. Magneto muss schon wieder aus einem Gefängnis befreit werden und über die Hintergründe erfährt man relativ wenig, was ich schade finde, weil ich die JFK-Geschichte ziemlich interessant fand. Des Weiteren fragt man sich ständig, was eigentlich mit Mystique schief gelaufen ist, dass sie sich im Film so verhält, wie sie es tut. Über Charles Xaviers Umstände wird man zum Glück ja noch informiert. Ansonsten trumpft der Handlungsstrang wie schon First Class durch sein gesellschaftspolitisch angehauchtes Setting (Vietnam-Krieg, Nixon-Ära, Genozid an Minderheiten) und die sich daraus entwickelnden Sichtweisen, Handlungsdevisen und Konflikte verschiedener Charaktere auf. Die Flugzeugszene! Nichtsdestotrotz frage ich mich, wie der Film wohl unter der Regie von Matthew Vaughn ausgesehen hätte, denn mit seiner Darstellung der gesellschaftspolitischen Themen kam er in First Class mMn deutlicher auf den Punkt, als es Bryan Singer hier gelang.
Fraglich bleibt die Entscheidung, Wolverine zurückzuholen, letztendlich hat er nämlich kaum etwas Relevantes zu tun. Absolutes Highlight ist selbstverständlich Quicksilver, im Speziellen die Slow Motion Szene in der Küche! Schade, dass seine Leinwandzeit so klein gehalten wurde, er hat allen im Film die Show gestohlen. Warum haben Charles und Wolverine ihne eigentlich nicht mitgenommen? Ein Mutant mit solchen Fähigkeiten hätte die Problematik rundum Bolivar Trask ohne Mühe bewältigen können und hätte allen Charakteren Einiges an Schwierigkeiten erspart.