Bewertung: 2 / 5
24 Jahre nach Kathryn Bigelows Gefährliche Brandung mit Keanu Reeves und Patrick Swayze in den Hauptrollen als Ermittler Johnny Utah und Surfer-Guru Bodhi präsentiert Ericson Core den Filmfans mit Point Break ein Remake des kultigen Actionfilms. Die moderne Technik mag es rechtfertigen, auch wenn man das Original heutzutage durchaus noch mit Spaß gucken kann. Doch schickere Bilder allein sollten es nicht sein, auch an der Story hat man ein bisschen herumgeschraubt. Ob das so klug war?
Der junge FBI-Ermittler Johnny Utah (Luke Bracey) infiltriert eine Gruppe Extremsportler unter der Führung des charismatischen Bodhi (Edgar Ramírez), die unter dem Verdacht einiger nicht weniger extremer krimineller Taten stehen, die die weltweiten Finanzmärkte bedrohen könnten. Während Bodhi rasch Interesse an Utah zeigt, sind die anderen noch misstrauisch - kann er ihr Vertrauen gewinnen? Und: Sind sie überhaupt die gesuchte Verbrecherbande?
Trailer zu Point Break
Point Break Kritik
Keine Frage, wer Extremsportfan ist, bekommt mit Point Break fantastische Bilder geliefert. Bezüglich Adrenalinrausch legt das Remake noch ein paar Schippen drauf. Dafür verdünnt sich die Handlung noch mehr, schon das Original hatte nicht gerade eine Glanzstory zu bieten. Dennoch hielten sich Action und Storymomente weitaus mehr die Waage. Vor allem nahm sich aber Bigelows Werk nicht so ganz ernst, Cores Remake dagegen schon, wodurch die dünne Story jedoch erst recht ins Auge springt, die nur einen Aufhänger bietet, von einer Actionszene zur nächsten überzuleiten. Bodhis schon im Original leicht mystisch angehauchter Charakter wird nun mystisch extrem überhöht, was auch den Sinn der Gruppe noch unglaubwürdiger dastehen lässt als im Original. Zum anderen wirkt die Lovestory zwar visuell nett eingefangen, aber ansonsten furchtbar konstruiert, sinnentleert und rasch abgehakt.
An die neuen Darsteller muss man sich in Point Break freilich erst einmal gewöhnen, aber die haben ihren Job gut gemacht, soweit man aus der hohlen Story und den hohlen Figuren etwas herausholen kann. Dennoch wirkt der Cast schon deshalb schwächer, da man nicht gerade von einer Topbesetzung reden kann und einfach die coole Darsteller-Chemie zwischen Reeves und Swayze fehlt. Dennoch geht man vom Typ her so weit weg vom Original wie nur irgendmöglich, was wiederum gut ist, so dass man rasch aufhört, Vergleiche zu ziehen.
Schade daher um das Potenzial, die Story ist so hanebüchen, dass einem die Darsteller nur leidtun können, ihnen wird nicht der Raum gegeben, um etwas spürbar Glaubhaftes an Beziehungen zueinander entwickeln zu können. Mit mehr Humor hätte man die Story vielleicht geschluckt, aber so kann man nur immer wieder den Kopf schütteln. Tolle Bilder machen noch keinen guten Film, wer tolle Extremsporteindrücke sehen will, kann sich auch einfach eine aktuelle Doku dazu angucken. Zudem tritt rasch Übersättigung ein, genau für diesen Moment braucht es eine gute Story oder eben Humor, um das aufzufangen. Fehlanzeige.
Point Break Fazit
Wenn man denn schon ein Remake versucht, hätte man sich mehr damit auseinandersetzen müssen, warum das Original 1991 ganz gut funktioniert hat und heutzutage immer noch funktioniert. Eine noch dünnere Story wird nicht von modernen beeindruckenden Bildern und noch mehr Adrenalinkick aufgewogen. Wer einfach nur coole Bilder im Kino sehen will, kann sich Point Break geben, alle anderen können auch mit einer aktuellen Doku im Heimkino vorliebnehmen oder sich lieber noch einmal das Original anschauen.