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Verräter wie wir

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Solide Mafiakost

Verräter wie wir Kritik

Verräter wie wir Kritik
0 Kommentare - 18.06.2016 von Moviejones
Wir haben uns "Verräter wie wir" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Verräter wie wir

Bewertung: 3 / 5

A Most Wanted Man des britischen Starautors John le Carré wurde im Jahr 2014 verfilmt und nun schickt sich Regisseurin Susanna White (Eine zauberhafte Nanny - Knall auf Fall in ein neues Abenteuer) mit Verräter wie wir an, den gleichnamigen Politthriller aus dem Jahr 2010 einzufangen. Da wir nicht alle Details des Buches kennen, können wir keinen umfassenden Vergleich anführen, aber doch zumindest einschätzen, ob die zwielichtigen Interessen zwischen russischer Mafia und britisch-politischem Establishment spannend eingefangen worden sind.

Perry (Ewan McGregor) und seine Frau Gail (Naomie Harris) verbringen ihren Urlaub in Marrakesch. Durch Zufall lernt er den gönnerhaften Russen Dima (Stellan Skarsgård) kennen, ein Mitglied der Mafia, der ihn nach kurzer Zeit bittet, brisante Daten an den englischen Geheimdienst auszuliefern. Agent Hector (Damian Lewis) verbeißt sich in den Fall und versucht, an alle nötigen Daten über Dima heranzukommen, damit ein großer geplanter Finanzdeal scheitert. Dieser zieht sich bis in höchste politische Kreise in London und betrifft Unsummen an Blutgeld. Doch Dima besteht zuvor auf den Schutz seiner Familie, aus dem so schnell keine weiteren Informationen herauszubekommen sind. Und so versucht Hector alles in seiner Macht Stehende, um Dima vor seinen russischen Verfolgern in Sicherheit zu bringen - auch wenn es bedeutet, dass Perry und Gail mehr involviert sind, als ihnen lieb ist...

Trailer zu Verräter wie wir

Verräter wie wir Filmkritik

"Verräter wie wir" gehört nicht zu John le Carrés besten Romanen, wenn man Buchlesern im In- und Ausland Glauben schenkt und das ist sicherlich ein Grund, warum auch die Verfilmung etwas sperrig daherkommt. Auch wenn Susanna White eine ordentliche Regiearbeit abliefert, fehlt hier doch einiges, um an einen Klassiker wie Der Spion, der aus der Kälte kam oder einen getriebenen James Bond heranzureichen. Die Story wirkt recht spannend, aber gerade was die Besetzung von Verräter wie wir angeht, tun wir uns etwas schwer.

Hier gehen wir vor allem mit Ewan McGregor ins Gericht, dem wir die zurückhaltende und auch naive Persönlichkeit partout nicht abnehmen. Sein Schauspiel ist soweit in Ordnung, aber etwas stört an seinem Bild des plötzlich in dramatische Wirren geratenen Professors, der bloß nett sein wollte und den Stick überbringt. Kurzum, hier hätten wir uns einen anderen Darsteller gewünscht, der an der Seite von Naomie Harris in der Rolle aufgeht. Beide versuchen ihren Rollen Substanz mit auf den Weg zu geben, aber in Gegenwart von Haudegen Stellan Skarsgård verpufft jeder Versuch. Dieser spielt den verlebten Russen mit einer Innbrunst (die ihm echte Russen vielleicht nicht abnehmen würden), was aber dennoch viel Flair versprüht. Gestern noch ein ranghohes Tier in Moskau, heute schon auf der Flucht. Wir erhaschen einen kurzen Blick auf eine dekadente Parallelwelt und verstehen nur zu gut, warum Dima um das Wohl seiner Familie fürchtet. Fast käme man auf den Gedanken "selbst schuld", schließlich hat er lange genug das für ihn vorteilhafte Spiel mitgespielt und Auge in Auge mit Russlands Oligarchen gestanden. Doch dieser Ansatz verpufft, weil Verräter wie wir uns keine Zeit lässt, die Vergangenheit zu hinterfragen und den Zuschauer über den europäischen Kontinent treibt.

Es ist sympathisch, dass in Carrés Roman keine übermächtigen Helden involviert sind, auf keiner Seite, und dass sich der Realität gebeugt werden muss, gerade wenn mafiöse Spielzüge auf der Seite der "Guten" vorkommen. Gut, schlecht, die Grenze verschwimmt bis auf Perry und Gail, die tatsächlich aus Nächstenliebe handeln, doch gerade ihre Involviertheit - ein x-beliebiges, unbescholtenes Pärchen aus London - lässt dann wieder an der Glaubwürdigkeit der Geschichte zweifeln. Und dabei versucht der Film bis zum Ende, realistisch zu wirken - das kann man ihm abnehmen, aber man kann es auch in Frage stellen, ob sich alles so zutragen würde.

Verräter wie wir Bewertung

Mit Verräter wie wir erlebt der Kinogänger einen soliden Politthriller, der aber nicht an die Größen des Genres heranreicht. Dafür kommt die Story dann teils doch zu glattgestrickt und vorhersehbar um die Ecke. Mit Stellan Skarsgård rustikal besetzt, der Dima erfreulicherweise vom schablonenhaften Mafioso abhebt und dem Film Glaubwürdigkeit mitgibt, die an anderer Stelle fehlt. Auch Damian Lewis spielt den britischen Agenten mit Enthusiasmus, dem seine Rolle eher abgenommen wird als dem sonst so überzeugenden McGregor. Schade, dass das Ende nicht ganz dem Buch entspricht, eine Entscheidung, die dem Film einen anderen Anstrich verpasst.

Verräter wie wir Bewertung
Bewertung des Films
610

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