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A War

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Prädikat: besonders wertvoll

A War Kritik

A War Kritik
0 Kommentare - 03.04.2016 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Kommandant Claus Pedersen und seine dänische Einheit sind fern der Heimat in der afghanischen Provinz stationiert. Als die Kompanie ins Kreuzfeuer der Taliban gerät, fordert Pedersen Luftverstärkung an, um das Leben seiner Männer zu retten. Doch zurück in der Heimat muss sich der dreifache Familienvater vor Gericht verantworten, weil bei dem Einsatz unschuldige Zivilisten getötet wurden. Ein zermürbender Prozess beginnt, der ihn auch immer mehr in ein moralisches Dilemma bringt.

A War von Tobias Lindholm erzählt vom Soldatenalltag in Afghanistan. Die Bilder, die er dafür schafft, sind authentisch, ungeschönt und stellenweise auch brutal. Der Zuschauer scheint sich fast neben den Soldaten zu bewegen, die nicht wissen können, hinter welcher Ecke die nächste Gefahr für ihr Leben lauern könnte. Als Gegensatz zu dieser harten und rauen Welt im Krieg baut Lindholm in einer Parallelmontage die Welt Pedersens zuhause auf. Die Ehefrau, die mit den drei Kindern überlastet ist, die abends auf ein Lebenszeichen ihres Mannes wartet und die nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll.

Trailer zu A War

Im zweiten Teil des Films wandelt sich die Geschichte von einem Kriegs- hin zu einem spannenden Gerichtsdrama, bei dem der Film beide Seiten - Pedersens Verteidigung und Anklage - ohne Wertung gegenüberstellt. Da ist der Protagonist Pedersen, den Pilou Asbaek mit stoischem Blick und einer übergroßen Portion Selbstbeherrschung spielt und dem man als Zuschauer durch die schrecklichen Ereignisse in Afghanistan so nahe gekommen ist. Man kann seine Handlung nachvollziehen, kann Empathie für seine schwierige Situation empfinden. Doch das Plädoyer der Gegenseite wird ebenso nachvollziehbar dargestellt.

Durch eine kluge Dramaturgie und eine schnörkellose Inszenierung entsteht für den Zuschauer eine fast dokumentarisch anmutende Situation, die aber auch in das Dilemma zwingt, Stellung zu beziehen. Die ruhige Inszenierung der Gerichtsszenen steht in krassem Gegensatz zu den mit der Handkamera gefilmten Sequenzen in der Ferne, die eindrücklich zeigen, dass Krieg immer Chaos ist. Die Musik hält sich dezent im Hintergrund und spiegelt nur in wenigen entscheidenden Momenten die dramatische und existenzielle Konfliktsituation Pedersens.

A War ist ein realistisches und überzeugend inszeniertes Kriegs- und Gerichtsdrama, das unbequem und mutig zugleich ist. Und das auf äußerst kluge und nicht manipulative Weise den Zuschauer fordert. Ein beeindruckender Film.

Prädikat: besonders wertvoll

Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung

A War Bewertung
Bewertung des Films
810

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