Bewertung: 4 / 5
Sebastian und seine zottelige Begleiterin sind Legende. In den 1960ern war die Serie um den liebenswerten Strolch und seine tierische Beschützerin, die auf Cécile Aubrys gleichnamigem Kinderbuch basiert, in beiden deutschen Staaten ein Straßenfeger. Vor zwei Jahren wurde das unzertrennliche Paar in Belle & Sebastian für die Leinwand wieder zum Leben erweckt. Sebastian und die Feuerretter setzt die Handlung fort, ist aber auch ohne Kenntnis der ersten Story verständlich.
Die Geschichte beginnt im Herbst 1945, zwei Jahre nach dem Ende des ersten Teils. Damals ging Sebastians Ziehmutter Angelina in die Resistance. Ihre Rückkehr wird von Sebastian und César, der sich seit seiner Geburt um ihn kümmert, sehnsüchtig erwartet. Doch Angelinas Flugzeug stürzt in der Nähe des Dorfes in den idyllischen Alpen an der italienisch-französischen Grenze ab. Alle Insassen werden für tot erklärt. Sebastian ist trotzdem fest überzeugt, dass Angelina lebt. Bei der Suche soll ihm der einzige Pilot aus der Umgebung helfen. Cesar will von dieser Idee zunächst nichts wissen, da der Pilot Sebastians Vater ist. Der ahnte aber nichts von der Schwangerschaft seiner damaligen Freundin.
Trailer zu Sebastian und die Feuerretter
Sebastian und die Feuerretter ist ein wundervoller Kinderfilm "alter Schule", der Kinder in ihren Erfahrungen mit Schulfrust, Verlustangst und Tod naher Angehöriger abholt und in eine fremde Welt ohne Handys und elektronisches Spielzeug entführt. Werte wie Familie, Freundschaft und Solidarität über Ländergrenzen hinweg werden beschworen. Liebevoll und detailreich sind das karge Leben der Bergbauern und die Hierarchie in der Gemeinde beschrieben, die Alpen bilden eine grandiose Kulisse.
Die rundum runde Abenteuergeschichte nimmt die jüngeren Zuschauer ernst und fordert sie heraus. Selbstverständlich setzt er daher auch einen Begriff wie "Resistance" ein oder spielt mit den Nachwirkungen der Vorurteile im Verhältnis von Franzosen und Italienern nach dem Krieg. Jede Szene, jedes Detail ist durchdacht und treibt die Handlung voran, die einzelnen Handlungsstränge greifen dabei ineinander wie die Rädchen einer gut geölten Maschine.
Prädikat: besonders wertvoll
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung