Die Kritik, dass man doch so viele "reale" Dinos hätte nehmen können, statt Menschen eine neue Spezies erschaffen zu lassen, kann Trevorrow teilweise verstehen. Sicherlich gebe es ohne Ende fantastische Dinosaurier, die noch in keinem Jurassic Park-Film vorkamen und mit denen man Jurassic World hätte bevölkern können. Dank dieser neuen Kreation habe er aber einen Grund gehabt, eine andere Jurassic Park-Geschichte zu erzählen. Obwohl wir die beeindruckendsten Kreaturen aller Zeiten direkt vor der Nase haben, reicht es nicht. Wir fühlen uns nicht unterhalten, wir hungern immer nach dem Nächstgrößeren. Und die, die davon profitieren, sind immer zur Stelle, um diesen Hunger zu stillen. Die Kerngruppe von Jurassic World wolle eben etwas Größeres als den T-Rex, und das bekommt sie auch.
Bleibt noch eine Szene, die für Aufregung gesorgt hat: die, in der Chris Pratts Owen Motorrad fährt, während die Velociraptoren neben ihm herlaufen, als würden sie nie etwas anderes machen. Trevorrow hatte leichte Bauchschmerzen dabei, sie schon in den ersten Trailer zu packen, ihm gefällt aber, dass die Leute sich nicht sicher sind, was zur Hölle sie da gerade sehen. Die vertrauten Hommage-Einstellungen im Trailer sollen gewissermaßen noch verbergen, wie sehr sich Jurassic World tatsächlich von den anderen Filmen unterscheidet. Und Trevorrow ist erleichtert, dass die neuen Ideen gut angenommen werden.
Wie aber kann es sein, dass Owen Seite an Seite mit den Raptoren unterwegs ist, ohne angefallen zu werden? Um der Frage nicht ganz auszuweichen, sagt Trevorrow, seine Beziehung zu den Raptoren sei kompliziert. Freunde sind sie jedenfalls nicht, sondern garstige und gefährliche Tiere, die einem den Kopf abbeißen, wenn man eine falsche Bewegung macht. Auch in der Realität gebe es heutzutage aber Männer und Frauen, die heikle Beziehungen zu wilden Raubtieren aufgebaut haben. Das findet Trevorrow spannend.
Spannend wird es mit Sicherheit auch, wenn Jurassic World am 11. Juni 2015 im Kino öffnet.