Bewertung: 4 / 5
"Liebes Tagebuch, f*** dich doch einfach selbst!" - mit diesem ersten Satz der Off-Stimme von Sydney, der leitenden Hauptfigur mit Superpower, ist schnell klar: Das ist eine Netflix-Serie mit The End of the F***ing World-Regie. Die erste Carrie-like Szene wiederum, eine von vielen Referenzen, ein charmanter Teen-Cast und der SciFi-Horror-Mix erinnern nicht grundlos an Stranger Things, es sind die gleichen Produzenten. Mit Es-Star Sophia Lillis in der Hauptrolle kann dann eigentlich nicht viel schief gehen - und tut es auch nicht!
Basierend auf der gleichnamigen Graphic Novel erzählt I Am Not Okay with This die Geschichte der Teenagerin "Syd" (Lillis), die sich durch den stressigen Highschool-Alltag, ihre komplizierten Familienverhältnisse und ihre sexuelle Entwicklung schlägt, und dann auch noch feststellen muss, dass sie nicht ganz ungefährliche Superkräfte entwickelt.
Trailer zu I Am Not Okay with This
Das klingt erst einmal nach einer generischen Superteen-Highschool-Serie, und so fängt I Am Not Okay with This zuerst auch an. Dennoch macht Außenseiterin Syd schon zu Beginn Freude, wie auch alle um sie herum, der Look und die Inszenierung sind ebenfalls sehr gefällig. Man hat insgesamt ein bisschen das Gefühl, eine The Breakfast Club-Serie zu gucken. Bis sich alles eher Carrie-like entwickelt.
Bereits ab I Am Not Okay with This Episode 4 wird mal abgesehen vom blutigen Horror-Tease gleich zu Beginn klar, diese Kräfte sind extrem gefährlich, und hinter der Vatergeschichte steckt noch so einiges mehr. Ab da wird auch das Generische mehr und mehr mit Szenerien gemixt, die durchaus Kultpotenzial erahnen lassen. Mancher wird sich vielleicht auch etwas an Raising Dion erinnert fühlen, und doch hat die Serie ihren ganz eigenständigen Stil. Die erste Staffel ist ein gelungener kurzweiliger Happen von gerade einmal 7 um die 20 - 25-minütigen Episoden, der Lust auf bitte rasch mehr macht.
Zwar stellt sich nicht gleich die enorme Begeisterung wie bei Stranger Things ein, doch das Steigerungspotenzial ist hier gut erkennbar, bitte mehr davon! Lillis folgt man zudem einfach gern, sie spielt sich einem direkt ins Herz. Allen Ungeduldigen empfehlen wir, bitte schaut mindestens vier Episoden, am besten aber die ganze Staffel, hier entwickelt sich etwas Tolles!
Mit der Graphic Novel-Vorlage können wir leider nicht vergleichen, aber als Serie unabhängig davon können wir I Am Not Okay with This nur empfehlen. Wer vergleichen kann, gern hier kommentieren.