Bewertung: 3 / 5
Baba Yaga bietet ein wenig Abwechslung vom typischen Hollywoodhorror und lässt uns vielmehr in die slawische Mythologie abtauchen. Den ganz großen Wurf sollte man aber nicht erwarten, denn auch wenn einige gute Momente geboten werden, wirkt der Film dann doch zu glatt. Außerdem mangelt es abseits der Grundidee an wirklich kreativen Neuerungen. Da zuletzt mit Brahms - The Boy 2 und anderen Horrorfilmen eher unterdurchschnittliche Horrorfilme ins Kino kamen, ist Baba Yaga dennoch eine interessante Abwechslung.
Baba Yaga Kritik
Zusammen mit seinen Eltern und seiner neugeborenen Schwester ist Egor erst kürzlich umgezogen. Da seine Eltern tagsüber arbeiten, haben diese für die Kinder ein passendes Kindermädchen gesucht. Doch die neue Nanny verbirgt ein dunkles Geheimnis und von Beginn an kommt Egor das Verhalten dieser Frau merkwürdig vor. Während seine Eltern ihm nicht glauben, häufen sich die Ungereimtheiten. Als Egor dann eines Tages heimkommt, ist seine Schwester verschwunden und seine Eltern wissen nicht einmal, dass sie je eine Tochter hatten. Er ist der Einzige, der merkt, dass die Nanny in Wahrheit ein alter Dämon ist...
Trailer zu Baba Yaga
Es lohnt sich, ab und an mal über den Tellerrand zu schauen, denn auch wenn aus Hollywood regelmäßig Horrorfilme kommen, sind sie sich in Machart und Stil meist recht ähnlich. Baba Yaga wirkt auf den ersten Blick erfrischend und so setzt diese russische Gruselmär auf einen lokalen Stoff, womit das Überraschungspotential ein bisschen höherliegt. Und Baba Yaga ist ganz gewiss nicht Mary Poppins, auch wenn sich diese russische Nanny zu Beginn ebenfalls um die Kinder kümmert.
Gerade die jugendliche Perspektive verleiht Baba Yaga einen ungewöhnlichen Spannungsbogen, denn auch wenn die Story und die zentralen Figuren vielleicht eher etwas in Richtung Die Goonies und Stranger Things vermuten lassen, handelt es sich um einen ganz klassischen Horrorfilm. Dabei profitiert die Erzählung von grundsätzlich zwei Erzählsträngen. Zum einen dem Part, in dem mysteriöse Ereignisse rund um das dämonische Kindermädchen stattfinden, diese aber vom Umfeld nicht ernstgenommen werden und Hauptfigur Egor allein dasteht. Später dann der Suche nach seiner Schwester, welche erst das wahre Ausmaß der Bedrohung erahnen lässt.
Schade nur, dass die Inszenierung an vielen Stellen zu glatt und auf Hochglanz poliert wurde. Eine etwas rauere Darstellung hätten dem Film insgesamt gutgetan. Auch die Darsteller sind über die Laufzeit gesehen meist nur solide, was aber auch ein wenig dem russischen Schauspiel geschuldet ist, welches sich nun einmal ein wenig von hiesigen Sehgewohnheiten unterscheidet. Da man trotz der jugendlichen Hauptfiguren nicht schonend mit diesen umgeht, mag man das ein oder andere Manko jedoch verzeihen.
Final lässt sich wohl sagen, Baba Yaga ist ein ganz passabler Horrorfilm, nicht mehr und nicht weniger. Für neugierige Genrefans ist ein Blick durchaus eine lohnende Sache, denn seine Herkunft wirkt erfrischend. Außerdem haben wir auch schon schlechtere Filmposter gesehen.