Bewertung: 4 / 5
Weniger ist manchmal mehr. Das beweist Rodrigo Cortés mit seinem Film Buried. Dieser handelt von einem Trucker der als Geisel in einem Sarg lebendig begraben wird. Klingt spannend? Ist es eigentlich auch. Das Szenario wirkt frisch und unverbraucht. Man nehme einen Sarg, einen Schaupieler, ein wenig Licht, ein Handy und fertig ist Buried. Den Rest überlassen wir den Gedanken und emotionalen Einstellung des Zuschauers. Nein, so einfach ist es dann doch nicht gehalten. Dafür braucht man erst einmal einen Schauspieler der Emotionen vermitteln kann. Hierfür wurde Rayn Reynolds ausgewählt, welcher ehr für lustige Nebenrollen bekannt ist. Kann Rayn Reynolds Gefühle wie Trauer, Wut oder Verzweiflung vermitteln? Das war die größte Frage die ich mir zu diesem Film stellte und Yes, he can. Der gute Rayn macht seine Sache wirklich toll und überzeugt in seiner Darstellung über die gesammte Filmlänge. Er macht es nicht auf eine einzigartige Weise im Sinne von, die Rolle sei ihm auf den Leib geschnitten worden, aber er machts verdammt gut. Ob dieser Film Rayn hilft als Charakterdarsteller den Durchbruch zu schaffen, wird man sehen. Buried lebt von Emotionen und der Spannung, denn die gesammte Filmlänge spielt in einem Sarg und somit sind der Krativität Grenzen gesetzt. Es gibt keinen musikalischen super Score, andere Schauplätze oder gar andere Schauspieler die zum Gesamtpaket beitragen können. Das beste und gleichzeitig Erschreckenste sind wirklich die Darstellung von Rayn, die Handlungen der außenstehenden Personen und vor allem ist es die Vorstellung, lebendig in einem kleinen, engen, dunklen Raum irgendwo im nirgendwo begraben zu sein und dass das wirklich schon Leuten passiert sein kann. Man stellt sich unweigerlich immer wieder die Frage: Was würde ich tun? Wen würde ich anrufen wenn ich ein Handy hätte? Was würde ich sagen? Genau das macht diesen Film so stark. Er zieht einen ins Geschehen und das mit äußerst begrenzten Mitteln wie Licht, ein paar Kameraperspektiven und der Enge des Raumes. Was mir weniger gefiel oder besser gesagt fehlte, waren die Hintergründe bzw. eine tiefer gehende Story, seien es die Gespräche mit der Familie, mit den Entführern oder ähnlichem. Das es keine Schauplatzwechsel gibt, halte ich persönlich für eine super Idee, aber mehr Informationen über Charaktere etc. wären schön gewesen. Alles wurde meiner Meinung nach zu Oberflächlich behandelt und es wurde zuviel auf Rayn Reynolds Darstellung gelegt. Ob die Gespräche nun realistisch waren, kann man natürlich schwer beurteilen, auf jeden Fall passte es zum größten teil ins Szenario. Buried ist anders, dieser Film spielt mit der Psyche und nicht mit Splattereffekten. Er bringt frischen Wind in dieses Genre und bietet genug kreativen Freiraum für Firmen, mit wenigen Mitteln einen tollen Film zu erschaffen.
Buried - Lebend begraben Bewertung