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Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall

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Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall Kritik

Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall Kritik

Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall Kritik
0 Kommentare - 28.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Vor einigen Jahren war die Science-Fiction-Serie Galaxy Quest ein riesiger Erfolg. Doch sie wurde längst abgesetzt. Heute verbringen die Hauptdarsteller der Serie Jason Nesmith (Tim Allen), Gwen DeMarco (Sigourney Weaver), Sir Alexander Dane (Alan Rickman), Guy Fleegman (Sam Rockwell) und Fred Kawn (Tony Shalhoub) ihren Alltag damit, auf Fan-Conventions zu fahren und Autogramme zu vergeben. Doch eines Tages wird die Gruppe von tatsächlichen Außerirdischen kontaktiert, die ihre Serie für real halten. Sie brauchen die Hilfe der Gruppe, um ihren Heimatplaneten von bösartigen Wesen zu befreien.

Das Ausformulieren von Kunst, indem das, was man sagen will, in – in diesem Falle – Bilder packt, ist schwer. Filme haben, wie jedwede bildliche Kunst, kein einziges Wort und eine Erklärung zu verlieren. Bei Romanen ist das vielleicht noch einmal anders gelagert, aber der Bergleich zwischen Roman und Film ist ja sowieso etwas für das antiintellektuelle Klientel. Nun kann man Fragern, was diese recht unscheinbaren Gedankenschübe eigentlich mit Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall zutun haben. Es ist ja offenkundig eine Art Persiflage auf Science-Fiction und vor allem Fan-Kult. Im Prinzip könnte man das als die Science-Fiction-Variante von Scream – Schrei! (1996) verstehen. Immerhin ist auch dieses Werk zunächst in einem realen Kontext angesiedelt, doch kommentiert – weniger durch Worte, als durch Taten – das Geschehen. Doch man sollte sich hier nichts vormachen, die Genialität von einem Wes Cravens Magnum Opus wird in Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall bei weitem nicht erreicht. Und das hat auch einen ganz offenkundigen Grund. So etwa in der Figur von Sigourney Weaver, die so eine Mischung aus Enterprise-Frauen und Bond-Girls darstellt und damit das Macho-Tum der 1960er Jahre und vor allem das Macho-Tum der Fans ankreiden möchte. Doch hierbei könnte man genauso gut fragen, und infrage stellen, warum ein systemischer Gedanke da keinerlei Rolle spielt. Denn rein sexistisch kann man wohl die zugrundeliegenden Vorlagen auch nicht nennen.

Außerdem gewinnt man dadurch ja auch einen gewissen Reiz. Die Produzenten und auch Sigourney Weaver wussten ja schon genau, was sie damit ansprechen werden. Zumindest kann man das annehmen. Was es aber dem Zuschauer dabei sagen soll, daß bleibt so ein wenig im Dickicht gefangen. Nun ist der Film ferner auch als bitterböse Satire nicht wirklich greifbar, daß haben Hollywood-Produkte, die sich mit der Filmwirtschaft befassen, sowieso gerne mal. Unweigerlich kommen da Gedanken an einen Hail, Caesar! (2016) hoch, wobei Regisseur Dean Parsiot seinen Fokus viel eher auf einen Meta-Gag und eine zerstrittene Schauspielerriege legt. Überspitzt geht es also nicht um die Figuren der Serie, sondern die Schauspieler dahinter. Irgendwie verwirrend, doch wenn man bedenkt, wohin das irgendwann führen wird, hat das schon alles einen Sinn. Und dann sind es vor allem Starallüren, Feindschaften und Probleme, die dem normalen Zuschauer auf der oberflächlichsten aller Ebenen vielleicht noch bekannt vorkommen. Also wirklich viel Denken sollte man in Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall eher nicht. Die Frage, die über allem thront und eigentlich das wichtigste ist, ist doch, ob das unterhaltsam ist. Ob man sich einem narzisstischen Jason Nesmith nähern möchte? Ob man einem gescheiterten Theaterschauspieler wie Alexander Dane zuschauen möchte? Und ja, in beiden Fällen und auch übergeordnet, macht das Schauspiel schon einen enormen Reiz aus.

Im Prinzip arbeitet sich der Film dann an toxischem Fan-Kult ab. Auch etwas, was sehr in die 2000er Jahre gehört und spätestens nach dem Scheitern von Disney-Star Wars wieder thematisiert werden könnte. Wobei die Qualität eines Star Wars: Die letzten Jedi (2017) das primäre Problem darstellt. Aber ja, als Filmthema ist das angenehm leicht und natürlich findet man sich auch irgendwo darin wider. Denn man kennt die Referenzen und manchmal gelingt es den Machern auch einige Albernheiten einiger Fans aufzudecken. Denn ja, es gibt toxischen Fan-Kult und es gibt auch Fans, von so ziemlich jedem Franchise, die salopp gesagt einen Schatten haben. Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall weiß das und verwebt dennoch immer wieder, eben ohne Zeigefinger die Grenzen zwischen Realität und Film. Denn wenn man Schauspieler in dem erlebt, was sie eigentlich zum Leben erwecken, dann hat das schon fast philosophische Grundgedanken. Und ja, natürlich geht man nicht aus dem Werk heraus und stellt die Realität infrage oder denkt über die Grenzen dessen nach. Aber die Idee dahinter ist ja eigentlich ganz gut. Man könnte auch mal infrage stellen, ob man das Eintauchen in Filme nicht sowieso immer wieder als Realitätsflucht begreifen kann. Wobei das thematisch bei einigen Werken ja schwierig wird. Immerhin gibt es auch Filme, die sehr reale Dinge porträtieren. Aber zum Nachdenken anregen kann Parisots Werk in jedem Fall.

Tatsächlich ist das, was in Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall besonders gut geraten ist, die Tatsache, daß man sich zwar über einige Dinge lustig macht, aber nie respektlos wird. Sowohl gegenüber den Schauspielern, als auch den Fans werden Seitenhiebe und augenzwinkernde nuancierte Pointen fallengelassen. Doch man fühlt sich nie hintergangen oder vorgeführt, wie es ein Taika Waititi in seiner grenzenlosen Weisheit wohlgetan hätte. Manchmal ist es zwar dennoch schade, daß das Werk nicht noch bitterer ist. Auf der anderen Seite kann man das durch den charmanten Cast schnell wieder verschmerzen.

Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall war Meta, bevor Meta ausgelutscht war. Über die Jahre hinweg hat er auch nichts von seinem Reiz verloren, wenngleich er natürlich auch nicht von vorne bis hinten zum Totlachen ist, gelingt es ihm aber vor allem durch einen toll aufgelegten Cast und eine sehr gewiefte Geschichte dahinter zu überzeugen. Unterhaltsam und nicht peinlich.

Galaxy Quest - Planlos durchs Weltall Bewertung
Bewertung des Films
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