Bewertung: 3.5 / 5
Ins Kino reingehen, Spaß haben, grinsend rauskommen. So wie es einigen von euch nach Justice League ging, ging es uns nach Happy Deathday. Es ist eine ziemlich bekannte Story, die einem da präsentiert wird, aber runderneuert, zeitgemäß überholt und mit einer fabelhaften Jessica Rothe in der Hauptrolle. Wer Horrorfilme mit einer ordentlichen Portion Humor mag, wird sich hier wohlfühlen.
Happy Deathday Kritik
Durchgekaut im Bett des One Night Stands wach werden, zu spät zur Uni kommen, nervige Verbindungszicken auf Schritt und Tritt und zu allem Überfluss begegnet man abends auf dem Campus auch noch seinem Killer! Was für ein Drecksgeburtstag für Tree (Jessica Rothe). Doch was ist das? Der ganze Mist wickelt sich von vorne ab, als der Weckruf am "nächsten" Morgen ertönt! Das Ende ist immer dasselbe: Tree wird allenthalben von einem maskierten Schlitzer massakriert und erlebt es wieder und wieder und wieder... Die Frage ist, wie dem entkommen - und wer, verdammt noch mal, trachtet ihr eigentlich nach dem Leben?!
Trailer zu Happy Deathday
Wer sich beim Lesen der Kurzzusammenfassung oder nach Sichtung des Trailers an einen Film mit einem bepelzten Wetterfrosch erinnert, welcher einst Bill Murray das Leben schwermachte, liegt nicht falsch. Happy Deathday nutzt die Geschichte um einen immer wiederkehrenden Tag auf amüsante Weise nach und trotz so einiger Parallelen wirkt alles frisch und unzerkaut.
Das liegt auch an der schnittigen Idee, eine Horrorkomödie zu drehen, in der ein obskurer Killer Jagd auf eine Studentin macht. Diese, dargestellt von Jessica Rothe, ist jung, hübsch und ein richtiges Aas, wenn man aufmerksam folgt. Erwartbar, dass diese im Film eine Wandlung durchmachen dürfte, aber halt, ganz so simpel erledigt es Happy Deathday dann doch nicht. Rothe spielt Tess auf eine umwerfend zickige und dennoch sympathische Art, die den Film gerade mit ihrem unverbrauchten Gesicht sehr bereichert.
Trotz der sich wiederholenden Szenen, in denen Tess ihren "Albtraum" immer und immer wieder durchmacht, wirkt das Ganze nicht in die Länge gezogen, sondern erscheint zeitweilig sogar wie ein Feelgood-Movie, gerade wenn sie tough die Zügel in die Hand nimmt, um ihrem schaurigen Los ein Ende zu bereiten. Ob das gelingt, sei nicht verraten, aber genau das macht Happy Deathday richtig, indem typische Genre-Elemente leichtfüßig mit Humor und Musik gemixt werden.
Und so ist in Happy Deathday alles drin: Schreckmomente, ein unheimlicher Killer und Witz. Schon mutig, sich an eine dermaßen bekannte Geschichte zu wagen, nachdem man nach Und täglich grüßt das Murmeltier oder Edge of Tomorrow meint, alles zum Thema gesehen zu haben. Ist nicht so, auch wenn einiges im Film vorhersehbar wirkt. Ein solider Horrorthrill.