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Haus der Krokodile

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Gänsehaut für Anfänger

Haus der Krokodile Kritik

Haus der Krokodile Kritik
0 Kommentare - 22.03.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 4 / 5

Die Nostalgiewelle im Kinder- und Jugendkino rollt weiter. Ob Wickie und die starken Männer, Fünf Freunde oder Hanni und Nanni - immer mehr Buch- und Fernsehserienklassiker schaffen es als Filme ins Kino. Mit Haus der Krokodile holen die Produzenten nun eine ganz besondere 70er-Jahre Serie aus der Versenkung und bringen sie mit Spannung und viel Grusel zeitgemäß auf die Leinwand. Damals spielte Kinderstar Tommy Ohrner die Hauptfigur Viktor, heute ist er als Vater des Jungen zu sehen. Allerdings nur kurz, denn die Geschichte geht erst richtig los, als die Eltern das Haus verlassen.

Die Familie Laroche wohnt seit kurzem in der alten Villa eines Onkels. Nicht in irgendeiner Villa, sondern einer riesigen, düsteren, mit kleinen Türmchen, verwinkelten Wohnungen und einem sehr hohen Treppenaufgang. Ein Geisterhaus - der Gedanke spukt zumindest den erwachsenen Zuschauern beim ersten Anblick im Kopf herum. Und die Geschichte gibt diesem Gefühl noch weiter Futter.

Trailer zu Haus der Krokodile

Der elfjährige Viktor (Kristo Ferkic) soll in der neuen Wohnung eine Zeit lang allein mit seinen älteren Schwestern Cora (Joanna Ferkic) und Louise (Vijessna Ferkic) bleiben. Tagsüber gehen die beiden Mädchen jedoch ihren eigenen Beschäftigungen nach. So findet Viktor viel Zeit, durch die große Wohnung mit ihren düsteren Zimmern zu streifen. Einige davon sind noch immer mit den schweren Möbeln und exotischen Erinnerungsstücken an Onkels Zeit in Afrika eingerichtet. Durch Zufall stößt Viktor auf das Tagebuch der kleinen Cäcilie, die vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen im Haus ums Leben kam. Die Detektivarbeit beginnt.

Viktor folgt den Hinweisen Cäcilies durchs ganze Haus. Dabei lässt er sich weder von seinen Schwestern noch von der unheimlichen, ihn ständig beobachtenden alten Frau Debisch (Gudrun Ritter) samt schrägem Sohn (Christoph Maria Herbst) aus dem Erdgeschoss von seinem Vorhaben abhalten.

Das Spiel mit den Gruselelementen hebt das Haus der Krokodile von Anfang an von einer durchschnittlichen Detektivgeschichte ab. Nach einem Moment des Erschreckens und der panischen Flucht in sein Zimmer - Viktor sieht eine dunkle Gestalt im Spiegel durch die Wohnung huschen - bleibt die Frage: Einbrecher oder Geist? Vor diesem Hintergrund sorgen auch Super-8-Einspieler, die die kleine Cäcilie lebendig vor Viktors Augen zaubern, für leichte Gänsehaut.

Der Film zieht in der ersten Hälfte viele Genreregister, um mit Licht, Geräuschen und unheimlichen Orten wie dem Keller des Hauses die jungen Zuschauer in Anspannung zu halten. Doch da sich der kleine Held Viktor mehr als Detektiv denn als Geisterjäger sieht, verlieren sich die Mystery-Elemente im Verlauf der Geschichte wieder. Dafür spielen spannende menschliche Verwicklungen eine wichtigere Rolle.

Haus der Krokodile ist unheimlich geworden - aber auch unheimlich gut. Das Regie-Duo Cyrill Boss und Philipp Stennert (Jerry Cotton, Neues vom WiXXer) hat eine ausgezeichnete Besetzung zusammengestellt, dank derer auch kleine Rollen nicht eindimensional wirken. Denn sie alle sind wichtig, verbergen entweder ein Geheimnis, erzählen eine Geschichte oder suchen wie Viktor, der von seiner Familie als verschroben wahrgenommen wird, ihren Platz.

Haus der Krokodile bekommt 4 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Diemuth Schmidt)

Haus der Krokodile Bewertung
Bewertung des Films
810

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