Bewertung: 3 / 5
Mansoor Khans Josh, veröffentlicht im Jahr 2000, ist ein bemerkenswerter Film, der sich als eine Mischung aus romantischer Komödie und actiongeladenem Drama inszeniert. Mit einer Starbesetzung bestehend aus Shah Rukh Khan, Aishwarya Rai und Chandrachur Singh, kombiniert der Film Elemente des klassischen Bollywood-Kinos mit einem sozialkritischen Kontext, der in den realen Konflikten und dem städtischen Leben Goas verankert ist.
Handlung:
Josh entfaltet sich in Vasco, Goa, einer Stadt, die von zwei rivalisierenden Banden, den Eagles und den Bichhoos, geprägt ist. Die Geschichte folgt Max Dias (Shah Rukh Khan) und seiner Zwillingsschwester Shirley (Aishwarya Rai), die gegen die Unterweltkriminalität und die Intrigen ihres Widersachers Prakash Sharma (Sharad Kapoor) kämpfen. Der Plot ist lose an West Side Story angelehnt, mit Elementen von Rivalität und Liebe, doch Josh füllt diese Vorlage mit lokalen kulturellen und sozialen Konflikten aus.
Filmkritik:
Die Grundidee des Films ist vielversprechend: die Konfrontation zwischen zwei Banden, die durch eine Liebesgeschichte zwischen Rahul Sharma (Chandrachur Singh) und Shirley kompliziert wird, bietet Stoff für Konflikt und Drama. Die Erzählweise ist jedoch gemischt. Während die erste Hälfte des Films mit Energie und Charme glänzt, zieht sich die zweite Hälfte durch ein schwaches Finale und eine vorhersehbare Auflösung. Der Übergang vom packenden Drama zum melodramatischen Finale wirkt holprig, und die letztendliche Lösung der Konflikte ist weniger überzeugend als erwartet.
Die Darstellerleistungen sind ein Höhepunkt des Films. Shah Rukh Khan liefert wie gewohnt eine dynamische Leistung als Max Dias, wobei er sowohl seine physischen Fähigkeiten als auch seine emotionale Tiefe ausspielt. Aishwarya Rai bringt eine naive, aber entschlossene Präsenz auf die Leinwand, die gut mit Khans Energie harmoniert. Chandrachur Singh als Rahul zeigt eine solide Leistung, obwohl sein Charakter manchmal als Mittel zum Zweck erscheint, um die Handlung voranzutreiben. Sharad Kapoor als Prakash Sharma ist überzeugend als Antagonist, bringt jedoch wenig Neues in das Klischee des bösen Buben. Seine Darstellung ist effektiv, aber nicht außergewöhnlich und hebt sich nicht besonders von ähnlichen Rollen in Bollywood-Filmen dieser Ära ab.
Die Musik von Anu Malik, der A. R. Rahman ersetzte, ist eine der stärksten Komponenten des Films. Songs wie „Apun Bola“ und „Hai Mera Dil“ sind eingängig und tragen zur lebhaften Atmosphäre von Josh bei. Malik gelingt es, die musikalische Untermalung nahtlos mit den emotionalen Momenten des Films zu verbinden, auch wenn einige Songs wie „Hai Mera Dil“ stark an westliche Kompositionen erinnern, was zu einem leichten Gefühl der Unoriginalität führt. Die visuelle Darstellung und das Setting des Films sind lobenswert. Die Entscheidung, Goa als Kulisse zu wählen, verleiht dem Film eine exotische Note und eine frische Atmosphäre, die sich angenehm von anderen Bollywood-Filmen unterscheidet. Dennoch könnte der Film in einigen Szenen von einer stärkeren kulturellen Integration profitieren, um die Atmosphäre noch glaubwürdiger zu gestalten.
Josh ist ein Film mit einem ambivalenten Erbe. Auf der einen Seite bietet er durch seine packenden Darstellungen und die solide Musik eine unterhaltsame Erfahrung. Auf der anderen Seite kämpft die Handlung mit Unstimmigkeiten und einem wenig inspirierten Schlussakt, der die vielversprechenden Elemente des Films nicht vollständig ausnutzt. Die Mischung aus Romantik, Action und Drama ist zwar ambitioniert, leidet jedoch unter einem unausgewogenen Erzähltempo und einem enttäuschenden Finale.
Insgesamt ist Josh ein Beispiel für einen Bollywood-Film, der sowohl Stärken als auch Schwächen zeigt. Während die Darstellerleistungen und die musikalische Untermalung überzeugen, lässt die Storytelling-Qualität zu wünschen übrig. Für Fans von Shah Rukh Khan und Aishwarya Rai sowie für Liebhaber der Bollywood-Musik ist der Film dennoch ein sehenswertes Stück der frühen 2000er Jahre.
