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Minions

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Minions Kritik

Minions Kritik

Minions Kritik
0 Kommentare - 20.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Minions" ist.
Minions

Bewertung: 3 / 5

Die Minions haben seit Anbeginn der Zeit die Aufgabe und den Wunsch, einem Meister zu dienen. Doch im Laufe der Jahre starben ihre Meister immer wieder aus Versehen durch ihr zu tun. Viele Jahre verbringen sie daraufhin in einer Eiswüste und unter Depressionen, bis schließlich die 60er Jahre anbrechen. Die Minions beschließen ihren mutigsten Kameraden loszuschicken, begleitet von zwei weiteren, um einen Meister zu suchen. Diese drei sind Stuart, Kebin und Bob (alle Pierre Coffin), die sich auf eine Tagung von Schurken begeben. Dort treffen sie die größenwahnsinnige und erfolgreiche Scarlet Overkill (Sandra Bullock) und ihren Ehemann Herb Overkill (Jon Hamm). Scarlet will der erste weibliche Oberbösewicht werden und da kommen ihr die kleinen Handlanger gerade recht.

Die Minions sind ein Paradebeispiel für politisches Kalkül. In jedweder Hinsicht, aus ökonomischen Gesichtspunkten heraus, waren sie in den wenigen, sehr sparsamen Momenten der grauenhaften Ich – Einfach unverbesserlich-Filme (seit 2010) das einzige, was tatsächlich mal für einen Schmunzler sorgen konnte. Klar, jeder hat da eine andere Vorstellung von Humor, aber ja, es ist nicht verwunderlich, daß diese Figuren dann auch mal ihr eigenes Werk spendiert bekommen. Im Jahr 2015 war es dann so weit und es kam, wie es kommen musste, der Film erzählt dem Zuschauer, wer die Minions eigentlich sind und woher sie kommen. Das ist kein weltbewegendes Werk, dürfte zumindest den meisten klar gewesen sein, noch bevor sie ihn gesehen oder auch nicht gesehen haben. Dabei ist Minions als Film ein durchaus interessantes Werk. Inhaltlich sowieso, aber an der Stelle doch mal humoristisch. Es ist klassischer Slapstick, den die Regisseure Pierre Coffin und Kyle Balda da auf den Zuschauer loslassen. Der Humor entsteht aus der puren Naivität und dem Unverständnis dem Grauen und dem eigenen Tun im Allgemeinen. Das sorgt natürlich für den ein oder anderen Lacher, gerade dadurch, daß Minions als Film eigentlich eine ganz alte Tradition bedienen. Um nicht zu sagen den Ursprung der filmischen Komödie. Hier wird sehr visuell und albern von Träumen berichtet. Und es sind ganz bemerkenswerte Träume, die die Minions als Figuren haben. Sie sehnen sich. Sie sehnen sich nach Unterwerfung.

Und ab dem Zeitpunkt ist der Film gar nicht mehr so niedlich. Was als unglaublich blöd begann, wird an einem gewissen Zeitpunkt tatsächlich äußerst fragwürdig. Zuallererst muss man die Minions als Wesen begreifen. Sie sind naiv, teilweise sehr lustig, sarkastisch und eigentlich nur daran interessiert, beherrscht zu werden. Der gesamte Plot handelt davon, daß sich drei halbwegs mitdenkende Minions auf den Weg machen, den Minions eine Existenzberechtigung in Form eines Herrschers zu suchen. Es geht also hier um die Aufgabe der Autonomie. In vielen Filmen kann man an der Stelle sicherlich über Deutungsfragen und Gewichtungen noch beschwichtigend sagen, daß das natürlich Auslegungssache wäre und man die Minions auch anders deuten kann. Allerdings ist Minions kein Film, der solche Auslegungen zulässt und das Verständnis, daß man dabei gewinnen unweigerlich gewinnen muss, ist das es hier darum geht, daß Wesen ihre Autonomie, Freiheit und das Denken aufgeben, um sich einer mächtigeren Instanz, einer höheren, wenn man so will zu unterwerfen. Schließlich sind sie nicht auf der Suche nach jemandem, der ihnen einen Rat gibt, sondern suchen sich explizit die Superschurkin Numero Uno heraus. Diese mit der größten Macht. Die, die die größte Bedrohung darstellt und damit auch am ehesten dazu fähig ist, ihre Macht zu erhalten. Das ist dann natürlich pures Kalkül.

Interessant an der Stelle ist, daß Minions durchaus um den Umstand weiß, daß Boshaftigkeit oder das Böse im Allgemeinen Struktur hat. Schließlich gibt es dort besagte Villian-Con, bei welcher sich die schlimmsten der schlimmen Schurken treffen, um sich zu präsentieren. Ab dem Zeitpunkt wird der Film tatsächlich auch ein wenig parodistisch und man könnte ihm hier eine gewisse systemische Intelligenz unterstellen, weil er versteht, daß das Böse auf diesem Planeten einen eigenen Platz hat. Sicherlich scheint es zunächst erstmal so, als würde man einen Zugang brauchen, um auf die Villian-Con zu gelangen. Allerdings läuft des im Radio und auch das Versteck, scheint ja nicht unbedingt so verborgen, wie es den Anschein haben sollte. Grundsätzlich ist es aber so, daß der Film gar nicht so richtig erklären will, wie diese Welt funktioniert. Das erinnert in seinem Kern so ein wenig an John Wick (2014), indem auch eine gesamte Unterwelt einfach eine Struktur aufweist, die zwar sehr organisch wirkt, aber erstmal bloße Behauptung bleibt. Sobald etwas aber ein gewisses System entwickelt, findet es auch nicht wirklich außerhalb des Systems statt, oder eines Systems. Insofern ist Minions vielleicht sehr intelligent darin, zu erläutern, daß auch so etwas wie böse Konzerne und Strukturen existieren. Es wäre vielleicht etwas infantil, die Minions als Teile der Boomer oder Millennials zu verstehen. Aber wenn man wenig nachdenkene Generationen sucht, dann findet man sie wohl am ehesten dort. Wobei das vermutlich auf jede andere auch zutrifft.

Es ist klar, daß Minions kein besonders intelligenter Film ist. Dabei kann es aber durchaus Spaß machen, sich mit den Slapstick-Momenten zu befassen. Es zeigt sich nämlich, daß diese Figuren in ihrer Veranlagung kein wenig dazu in der Lage sind, sich zu wandeln oder nachzudenken. Denn sie machen über Jahrhunderte, Jahrtausende durchaus immer wieder die gleichen Fehler. Und ab dem Zeitpunkt wird der Film ja eigentlich unfreiwillig komisch, weil man sich ja schon fragen muss, wenn die Minions als Figuren so veranlagt sind, daß sie der größtmöglichen Bedrohung der Menschheit folgen, was haben sie dann wohl im Zweiten Weltkrieg gemacht. Und dann ist es auch nicht mehr schwer, die Minions gar nicht mehr als Minions, sondern als Menschen zu sehen. Es ist natürlich auch nicht besonders geistreich zu der Erkenntnis zu gelangen, daß die Menschen selbstzerstörerisch und boshaft sind. Doch es ist nicht von der Hand zu weisen, daß die Minions neben all ihrer Niedlichkeit, eben auch den Drang der Menschheit und damit auch die Menschheit repräsentieren sollen. Fraglich bleibt, warum sie dann nicht wesentlich breiter in ihrer Sprache aufgestellt sind, als sie es de facto sind. Aber das führt an der Stelle wohl zu weit. Für Illumination ist das aber tatsächlich einer der wenigen, erträglichen Filme.

Die Suche nach dem größtmöglichen Führer macht Minions zu einem unglaublich dummen und fragwürdigen Werk, daß man nur gut finden kann, wenn man tatsächlich sehr zynisch oder sehr simpel strukturiert ist. Es ist unterhaltsam ja, fragwürdig in jedem Moment doch in seinem Kern, als Slapstick auch tatsächlich ganz nett gemacht.

Trailer zu Minions

Minions Bewertung
Bewertung des Films
610

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