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Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

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Frauen in Kühlschränken

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Kritik

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Kritik
1 Kommentar - 01.12.2023 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins" ist.
Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Bewertung: 2 / 5

Im Grunde genommen stimme ich fast allumfänglich mit DeTorens Kritik überein, wer also eine umfassende Ursachenforschung betreiben möchte und meinen Schreibstil nicht mag, kann gerne dort weiterlesen. Alle anderen, welcome to the punch :-)

Im Grunde genommen erzählt dieser erste Teil eines Zweiteilers die seit Jahrzehnten "eue" geschichte einer KI/AI, welche sentient wird und gegen seinen Schöpfer aufbegehrt. Das war schon zu Zeiten von 2001 nicht neu, war es in War Games oder Terminator nicht, war es in der Serie Westworld nicht und ist es erst recht nicht im mittlerweile siebten Teil dieses Action Franchises. Aber warum was Neues erzählen, wenn man auch alte Stories gut aufwärmen kann!

Trailer zu Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins

Das Problem scheint zu sein, dass man es nicht kann. Und es liegt nicht daran, dass man es nicht kann, ganz im Gegenteil, man kann es, sehr gut sogar, und ist sich dessen auch bewusst, und es zu gut machen will und daran krachend scheitert.

Das fängt erstmal damit an, dass die musikalische Untermalung mehr denn je sich an den aktuellen Nolanschen Inszenierungsstil orientiert, dass man teilweise das Gefühl hat, in einem Nolan Film zu sitzen, ständig dieses dröhnenede, pumpende. Selbst Szenen, die sich lange abzeichnen, werden wenn sie dann tatsächlich genauso kommen, immer mit so einer musikalischen Untermalung gefüttert, was einem angeblich eine drastische Überraschung vor den Latz knallen möchte, aber irgendwie immer irgendwie "zu spät und zu langsam" wirkt.

Dieses zu spät und zu langsam ist eigentlich auch eher das Grundproblem des Films, denn eigentlich ist er ja das genaue Gegenteil: ständig in Bewegung, nie zur Ruhe finden und eigentlich gewollt kinetisch. Aber wie gesagt, da wollten die Macher zu viel: Es wird einfach geklotzt statt zu kleckern, jedes einzelne Set-Piece wird ausgequetscht bis zum Geht-Nicht-Mehr, und dann noch 10 Minuten länger. Ein bißchen ist der Film daher wie diese unendliche Landebahn am Ende von fast and Furious 6 oder diese unendliche Treppenszene in John Wick 4. Nur wie gesagt, man orientiert sich eben an den Größen des Faches. Will heissen, der Film erinnert von seiner Machart auch stark an die Filme von Brian de Palma, der sowas auch immer elendlich in die Länge zog und das Publikum mit seiner Oper im Hintergrund fast einschläferte bis dann doch was urplötzlich Radikales das Publikum aufschreckte. All das versucht der Film auch, und teilweise gelingt es auch, aber eben immer die eine Viertelstunde zu spät. Er ist halt zu sehr in die Länge gezogen. Ein anderes großes Beispiel ist hier der ein Film, der als Vergleich eigentlich gar nichts taugt, aber aufzeigen soll, was ich meine: Spiel mir das Lied vom Tod ist derjenige Film, der eben diese Formel perfektioniert hat: Es wird alles elendlich lange vorbereitet, eigentlich zu lange, aber dann ommt immer eruptiv eine erlösende Explosion in irgendeiner Form und man ist als Zuschauer geradezu baff, wie das gelingen konnte, denn eigentlich dürfte es so in keinem Buch über das Filmemachen so funktionieren. Tut es dort aber. Hier hingegen haben wir das Paradebeispiel dafür, warum es eben nicht funktioniert. Ein weiteres Beispiel für den Zerfall dieser Aufbaustruktur ist, dass der Film gefühlt eine halbe Stunde braucht, bis der Vorspann läuft. Das kann funktionieren und daran ist per se auch nichts einzuwenden, wenn es eine stilistische Entscheidung wäre oder sich inhaltlich tatsächlich so rechtfertigt, wie zB bei Love Exposure, wo es eine Stunde dauert bis zum Vorspann. Aber der Film hat auch eine Laufzeit von 4 Stunden und ist zudem pickepackevoll mit Handlung und Ideen. MI7 dagegen ist recht banal und tatsächlich eine aufgeblähte Luftnummer, das rechtfertigt diesen Ansatz zu keinem Zeitpunkt.

A Propos "Handlung": Keine Ahnung warum, aber irgendwie will dieser Film einem vermitteln, dass wir auf ein Finale zusteuern würden, daher bietet er quasi ein "Best-of" der alten Filme, inklsuive Gastauftritten von Darstellern, die bis zum ersten Teil zurück reichen. Und eigentlich kommt darin jeder, der die bisherigen Teile überlebt hat, und irgendwie wichtig für das franchise war, gefühlt drin vor, bis auf zwei wichtige Ausnahmen: Jeremy Renner und Michelle Monaghan. Letztere wurde ja schon im vorherigen Teil verabschiedet und ersterer wird eigentlich nur noch ignoriert, weil er ja nach Teil 3 und Cruises "Eskapaden" diesen beerben sollte, was Cruise dann aber schön vereiteln konnte, indem er einfach immer weiter lief. Auch hier läuft und läuft der alte Tom, wobei die Betonung diesmal auf alt liegt. Mittlerweile erinnert er tatsächlich eher an einen Cary Grant in der Unsichtbare Dritte als einen lässigen Typen mittleren Alters.

Und dann wären wir endlich beim Elefanten im Raum: Ab hier Spoilerbereich: Gefühlt in jedem Film hat Hunt eine neue Frau an seiner Seite. Das gehört ja auch zum Prinzip dieser Filme, seit es Bond gibt. Lediglich ab dem Moment wo Rebecca Ferguson die Reihe betrat änderte sich etwas daran, denn ihr Charakter war dieser eine sehr spezielle Charakter, der eben das gewisse Etwas hatte. Diese Figur war nicht nur auf Augfenhöhe mit Ethan Hunt, sie war ihm teilweise überlegen oder gar mindestens den einen Schritt voraus. Und zudem war sie feminin und gefährlich zugleich. Also all das, was hier selbst die größten Trolle als großartigen Charakter anerkennen würden. Und nicht falsch verstehen bitte: Die MI Reihe strotzt nur so vor starken weiblichen Charakteren, allerdings nur für EINEN Film jeweils. Cruise macht gerne Platz neben sich für eine Leading Lady, aber nur solange sie ihm nicht tatsächlich den Platz an der Sonne streitig macht. Auch hier haben wir mit Hailey Atwell eine Darstellerin, die Cruise prinzipiell auf Augenhöhe begegnet, aber tatsächlich eher unter seine Fittiche genommen wird. Sie macht ihr Sache auch ganz gut, ABER - Zurück zu Ferguson, sie hatte schon im letzten Teil einen deutlich undankbareren Part und wurde quasi zu einem weiteren Sidekick degradiert, der Cruise teilweise sogar anhimmeln darf. Im jetzigen Teil besinnen sich die Macher teilweise tatsächlich auf die Stärken der Figur, baer wissen nicht wirklich viel mit ihr anzufangen: Zum einen wird das sehr deutlich dadurch, dass sie kaum Dialogzeilen hat sondern hauptsächlich gestikuliert und zum anderen deutet sich sehr früh ab, was später passieren wird. Woran es jetzt liegt, dass dieser Charakter so verbraucht wurde, ist schwer zu sagen, ob Cruise niemanden länger auf Augenhöhe neben sich duldet, ob sie einfach keine Ahnung hatten, was mit dem Charakter weiter zu tun oder ob Ferguson einfach weiter ziehen wollte, ist schwer zu sagen. Aber tatsächlich ist es zum einen äußerst billig, den Antagonisten dadurch zu definieren, dass er ständig die Frauen in Hunts Leben tötet und damit anscheinend auch seit Jahrzehnten durchkommt (misogynes Schreiben), und zum anderen: Wenn es eine Frau ggf. verdient gehabt hätte, ihr eigenes Spin-Off zu einem Franchise zu bekommen, dann Ms Faust. Ein bißchen in diese Schiene fällt auch Pom Klemtiefs Charakter, der durchaus das Zeugs hat, der interessanteste Antagonist zu werden, stattdessen wird weiter auf einen Schönling gesetzt, der eigentlich langweiliger nicht sein kann.

Aber sei es wie es ist, trotz allem die Action-Set-Pieces können alle was, nur dass sie eben zu lange dauern und einen irgendwann auch aus der Handlung raus reissen. Ein schlimmeres Urteil über einen Actionfilm kann man eigentlich nicht abgeben: Alles sehr professionell inszeniert und doch ist daraus kein guter Film geworden, lediglich ein gut gewollter.

Für den ncähsten Teil wäre meine Empfehlung daher eine Reduktion von vielen Faktoren und dann kann es auch mit dem Film klappen.

Also warum ist der Film nun gefloppt: Manchmal hat das Publikum eben doch den richtigen Riecher und straft ab, was zuviel oder zuwenig des Guten ist.

Mit 4 Punkten für mich der zweitschlechteste Film der Reihe.

Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil Eins Bewertung
Bewertung des Films
410

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MobyDick : : Moviejones-Fan
01.12.2023 10:20 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

An der Zeit, sich nicht in dämlichen Diskussionen zu verlieren, also mal wieder eine Kritik :-)

Dünyayi Kurtaran Adam
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