Bewertung: 3 / 5
[b]Pfarrer Graham Hess verlor vor seine Frau einst bei einem schlimmen Autounfall. Durch dieses Ereignis geprägt, hängt Graham von nun an die Kirche an den Nagel und widmet sich mit seinem Bruder Merrill der Landwirtschaft. Doch das Farmerleben wird eines Tages gestört, wenn über Nacht plötzlich grosse Kreise in den Kornfeldern zu finden sind. Graham will dem Geheimnis der Kornkreise auf seiner Farm auf den Grund gehen, ohne zu wissen, dass sie Hinweise sind... - Auf eine Invasion.[/b] M. Knight Shyamalan ist schon ein Phänomen. Anfangs noch mit Filmen wie [b]The Sixth Sense[/b] gefeiert, ist heute bei Filmen wie [b]The Last Airbender[/b] kaum etwas davon übrig. Doch glücklicherweise war [b]Signs - Zeichen[/b] keiner der späteren Flops, im Gegenteil. Der Film wurde teilweise als Shyamalans bester Film betitelt, er selbst wurde sogar [i]der nächste Spielberg(!)[/i] genannt. So kam es, dass ich mir "das nächste Meisterwerks" Shyamalans ansah. Und den Umständen entsprechend enttäuscht wurde. Was einem sofort positiv auffällt, ist, dass [b]Signs[/b] kein Invasionsfilm im klassischen Sinne ist. Es gibt keine großen Schlachten, man sieht nie richtig ihre Schiffe, und selbst die Aliens an sich lassen sich viel Zeit, bis sie überhaupt mal auftauchen. Und sogar dann haben sie fast überhaupt keine Screentime. Dies finde ich äußerst lobenswert, da es zeigt, dass Aliens in Filmen heutzutage nicht immer beliebig sein müssen, denn Ausserirdische sind nun mal halt nicht so alltäglich, wie es in manch anderem Alienfilm den Anschein hat. Nein, die Invasoren werden tatsächlich dezent eingesetzt. Doch gerade darauf angesprochen, die Aliens seien doch mal etwas erfrischend anderes in der Weise, wie im Film auf sie reagiert wird, komme ich zu meinem ersten beiden wirklich grossen Kritikpunkten: Denn die Aliens sind einfach generisch, ihr Äusseres ist so standardmäßig und klischeehaft, und ihre Rolle als Invasoren einfach lachhaft. Doch erst einmal der Reihe nach: Zuerst einmal ist alles, was das Erscheinen der Aliens ausmacht, kopiert und uninspiriert. Klar, es ist nahezu unmöglich, komplett neue Alientypen zu kreieren, dennoch muss hinterfragt werden, wieso die Ausserirdischen grün, mit länglichen Gliedmaßen und grossen Augen sind. Die Tatsache, dass sie auch noch tatsächlich auf untertassenähnlichen Schiffen herkamen, lässt den Film einfach faul wirken, da sich nichts anderes einfallen liessen. Und die Elemente, die Signs nicht von jedem Klischee übernommen hatte, führen zu meinem nächsten Kritikpunkt bei den Aliens: Sie sind einfach lächerlich und schwach. Und damit meine ich nicht, dass sie am Ende besiegt wurden, dass ist in gewisser Weise ja nachvollziehbar, nein, ich meine die Art und Weise, wie die Invasion der Aliens scheitert. Nach Sehen des Films ging mir nur folgende Frage durch den Kopf: [i]Vor diesen Lachnummern hatten wir Angst?[/i] Die Ausserirdischen tun rein gar nichts, was sie für uns bedrohlich macht, sie haben anscheinend noch nicht einmal Waffen dabei, weswegen sie dann auch extrem einfach und schnell von den Menschen besiegt werden. Und dass [spoierl]Wasser wie Säure für sie ist und[/spoiler] sie es nicht einmal schaffen, durch verschlossene Türen zu gelangen, ist auch nicht gerade ein Argument zugunsten der Lebensform von einem anderen Planeten. Vielleicht tue ich den Aliens in diesem Punkt unrecht, möglicherweise sind sie ja unter Umständen gefährlich, immerhin benutzen sie ja Giftgas, dennoch hat der Film für mich den Eindruck erwecken lassen, dass selbst ein Teenager mit einem Luftgewehr sie hätte vertreiben können. Doch genügend über die Lachnummer dieses Filmes, genannt Aliens, gemeckert, komme ich zu den Figuren. Immerhin braucht doch jeder Invasionsfilm starke menschliche Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann, bei denen man sich denkt: [i]Bei diesen Personen will ich noch weniger, dass die Aliens gewinnen![/i] Nun ja, der Film liefert solche nur teilweise, was leider größtenteils dem Drehbuch geschuldet ist. Denn die Charaktere leiden stark darunter, dass sie wenig realistisch sind und man sich mit ihnen kaum identifizieren kann. Das Verhalten der Personen ist häufig nicht sehr realitätsnah, zum Beispiel spricht der Sohn von Graham, Morgan wie ein Erwachsener und wirkt nicht wie eben ein Kind seines Alters, was, zugegeben, auch teilweise der echt schlechten Darbietung des Jungen Rory Culkin geschuldet ist, und die meisten Reaktionen der handelnden Personen sind streckenweise so überdramatisch und übertrieben, dass es schwer fällt, sie wirklich ernst zu nehmen. Ich dachte zuerst, dass liegt daran, dass einzelne Schauspieler im Film einen Hang zum Overacting haben, doch angesichts der grossen Menge an Akteuren, die sich wenig normal verhalten, gebe ich an dieser Stelle einfach mal Shyamalan die Schuld, immerhin sollte dies ja nicht der einzige Fall von Overacting und übermäßiger Dramatisierung in seinen Filmen bleiben (Stichwort [i]The Happening[/i]). Klar könnte man argumentieren, dass dieses viel-zu-ernst-nehmen halt der Stil von Signs ist, dennoch, für einen Film, der sich so bemüht, realistisch mit seiner Materie umzugehen, sind Dinge wie die lachhafte Schwäche der Aliens oder die unrealistischen Figuren einfach hinderlich. Wo ich schon auf die Schauspieler im allgemeinen eingegangen bin, lenke ich meinen nächsten Blick auf die Hauptdarsteller im Detail. Mel Gibson hat im Film in Form des ehemaligen Pfarrers Graham eine relativ anspruchsvolle Rolle gefunden, er hat diesen nach dem Tod seiner Frau vom Leben enttäuschten Vater überzeugend zu spielen, und ich bin überrascht, wie verhältnismäßig schwach er seinen Job macht. Von einem Schauspieler seines Kalibers hätte ich durchaus mehr erwartet, er wirkte auf mich während des ganzen Filmes ein wenig beklemmt, er kam mir nie wirklich vor, als ob er gerne diese Rolle spielt. Er macht seinen Job jetzt nicht unbedingt schlecht, dennoch wäre eindeutig mehr drin gewesen. Joaquín Phoenix, welcher im Film Merrill spielt, liefert da schon eine bessere Leistung ab, doch stellt auch er nichts besonderes dar. Er schafft es leider nicht, seine Figur irgendwie interessant zu machen, was aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass sein Charakter nicht interessant geschrieben ist. Als dritten erwähnenswerten Schauspieler nenne ich noch M. Knight Shyamalan persönlich. Dieser hat nämlich, wie in einem Grossteil seiner Filme, wieder eine kleine Rolle übernommen, in diesem Fall die des Ray Reddie, welcher für den Tod von Grahams Frau verantwortlich ist. Diese macht er jetzt nicht schlecht, aber da auch er nur durchschnittliches Können zeigt, ist seine Angewohnheit, selbst in seinen Filmen mitzuspielen, durchaus in Frage zu stellen. Zu dem restlichen Ensemble sei nichts mehr gesagt, da weiter oben schon das wichtigste dazu genannt wurde. Viel Overacting, viel underacting, sonst nur Durchschnitt. [b][u]Fazit:[/u] Signs-Zeichen[/b] ist für mich leider nicht der Film geworden, den ich erhofft hatte. Er ist viel zu dramatisch und nimmt sich leider viel zu ernst, was bei dem vielen unnatürlichen Verhalten der Protagonisten und der erschreckenden Schwäche der Aliens eine eher negative Wirkung hat. Signs ist wie seine Schauspieler: Nicht übermäßig schlecht, eher durchschnittlich, aber es wäre durchaus mehr drin gewesen und streckenweise wirklich unfreiwillig komisch. Insgesamt gibt es [b]6 von 10 Punkte.[/b]
Signs - Zeichen Bewertung