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Bunraku

Kritik Details Trailer News
Geschmacksache - Toller Stil, originelle Kämpfe, mäßiger Rest

Bunraku Kritik

Bunraku Kritik
4 Kommentare - 11.06.2012 von Rinzler07
In dieser Userkritik verrät euch Rinzler07, wie gut "Bunraku" ist.

Bewertung: 3 / 5

[b]In einer Welt ohne Schusswaffen ist derjenige an der Macht, der stärker ist. Nikola "der Holzfäller" gehört zu diesen; mit seiner Armee der "Roten", einer Gruppe von Assassinen, den sogenannten "Killern", angeführt von dem eiskalten Killer No.2 herrscht Nikola korrupt und skrupellos. So tun sich ein mysteriöser Fremder und der Samurai Yoshi unter der Leitung eines weisen Barkeepers zusammen, um sich aus verschiedenen Gründen am Gangsterboss zu rächen.   Bunraku[/b] ist ein Low-Budget-Material-Arts-Film, der wahrscheinlich ein Streifen gewesen wäre, der mir nie aufgefallen wäre, gäbe es da nicht zwei Dinge, die mich auf ihn aufmerksam gemacht hätten: Zum einen ein echt hochkarätiger Cast, zu dem unter anderem Josh Hartnett, Ron Perlman, Woody Harrelson und Japano-Superstar Gackt gehören, und zum anderen der Stil. Bunraku ist im eigentlichen eine Form des Puppen-Bühnentheaters in Japan, und das passt auch, bis auf die Puppen, einfach auf den Film. Der Film wirkt nicht wirklich wie einer, sondern mehr wie ein aufgenommenes Theaterstück. Ob es die farbigen, papierartigen und gemalten Hintergründe seien, Schilder an Seilen, die bei neuen Figuren von der Decke hängen und diese dann vorstellen, oder allein die Farbwechsel der Scheinwerfer in einigen Szenen, alles wirkt wirklich wie ein eine einzige japanische Theateraufführung. Dies ist absolute Geschmackssache, ob einem dies zusagt, denn ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dem einem oder anderen der Theaterstil missfällt. Ich hingegen mochte ihn, es war mal etwas erfrischend anderes mit den vielen Details und Bühnenelementen.  Aber so originell der Stil auch sein mag, brauch man noch einen guten Rest, um letztendlich auch einen guten Film zu kriegen. Eine grosse Rolle spielt dabei die Handlung. Diese ist wahrlich nichts neues, sie verknüpft einfach nur einzelne, schon bekannte Elemente, was sich im Film mehrmals zeigt. Der Film nimmt nicht nur eine bekannte und dadurch vorhersehbare Story, sein Drehbuch ist zudem noch voll mit Zitaten, welche aus allen möglichen Filmen entnommen wurden. Und abseits dieser Anleihen hat der Film leider nicht gerade einen wirklich ausgefeilten Plot, sagen wir mal so, jeder von uns wäre wenigstens auf eine gleich gute Handlung gekommen. Man hat die Handlung einfach schon tausendmal gesehen, und anstatt dass man sich die Mühe macht wie bei dem Stil, wird es bei der Story noch nicht einmal versucht, etwas neues zu kreieren. Doch wenn man den Film auf der anderen Seite als genau das sieht, was er ist, nämlich halt diese klassische "Der Gute/ die Guten stellt/ stellen sich der bösen Übermacht", ist er durchaus gelungen, sodass er sogar vor allem am Ende eine gute Dramatik hat, was ihm eine recht gute, zum Stil passende Atmosphäre verschafft. Die Charaktere haben das selbe Problem wie der Plot. Es wird nahezu alles von anderen genommen, es sind halt wieder so einseitige Charaktere, wie es sie schon tausendmal gibt. Zudem bedient sich der Film bei den Figuren zahlreicher Klischees, zum Beispiel wird das Filmgesetz, dass jeder Asiate ein Meister des Kampfes ist, auch hier mal wieder bewiesen, ebenso die Tatsache, dass Ehre einem Asiaten über alles ist. Und seien wir mal ehrlich, ein Japaner, der wegen einer Ehreverletzung an seiner Familie nach Rache und Vergeltung sinnt, kennt man doch schon zu Tausenden. Und auch abseits der Figur des Asiaten Yoshis gibt es nur bekanntes: Der Antagonist ist einfach korrupt und böse, der mysteriöse Einzelgänger hat eine geheime Mission und der weise Alte (oder einfach Woody Harrelson) dient als Sensei, der die Helden zusammenbringt. All dies sind typische Charakterzeichnungen, wie sie vor allem in Japan üblich sind.  Die Action zeugt, im Gegensatz zu den letzteren Punkten, wieder von grossen Ideenreichtum. Kein Kampf gleicht dem anderen, jeder hat einen anderen Stil, eine andere Art, sowohl in Kampfchoreographie, Kameraführung, Beleuchtung und Musik hat jeder Kampf gute und originelle Einfälle zu bieten. So kommt es auch, dass jeder von den Kämpfen gut und gelungen ist, und das ist ja auch mit das wichtigste in einem Material-Arts-Film. Die Schauspieler haben mich, offen gesagt, grösstenteils enttäuscht. War der Cast doch das grosse Aushängeschild des Films, hatte ich weitaus mehr erwartet, da die Schauspielerleistungen von gut bis amateurhaft sind, aber erst der Reihe nach: Josh Hartnett, welcher den mysteriösen Fremden, den Drifter, spielt, gehört für mich eindeutig zu den besseren, er macht seinen Job in meinen Augen durchaus gut. Von dem Superstar aus Japan, Gackt, wäre in meinen Augen viel mehr drin gewesen, er hat den ganzen Film über nur ein und den selben Gesichtsausdruck, selbst in Szenen, in denen es vielleicht unangebracht wäre. Warum er diese riesige Fangemeinde hat, hat sich mir jetzt nicht wirklich erschlossen. Ron Perlman konnte als Gangsterboss Nikola schön überzeugen, dabei kann ich diesem Schauspieler in der Regel nichts abgewinnen. Die Tatsache, dass er den gesamten Film eher wie ein dreckiger Hippie wirkt, stört dann auch kaum noch, zumal er einen gelungenen Antagonisten darstellt. Woody Harrelson macht meiner Meinung nach einen echt guten Job, die Figur des weisen Barkeepers bringt er wirklich überzeugend rüber. Und da wäre noch Kevin McKidd als Nikolas Killer No.2. Er spielt diesen eiskalten, skrupellosen und leicht psychopathischen Elitekiller mit Bravour, er war schauspielerisch mein Highlight. Deshalb sage ich zu dem Rest des Casts mal lieber so wenig wie nötig, denn bis auf eine mittelmäßige Demi Moore gibt es nur noch, ich kann es gar nicht anders sagen, eher schlechte als rechte Leistungen von dem Rest des Ensembles, alles auf grausamen Amateurniveau. Dies liegt hauptsächlich daran, dass diese eben fast ausschliesslich aus eher unbekannten japanischen Schauspielern bestehen, allerdings spielte vielleicht auch noch die Unerfahrenheit dieser mit ein.  [b][u]Fazit:[/u] Bunraku[/b] ist ein Film, bei dem die Geschmäcker auseinander gehen, nicht umsonst kam er bei Kritiken so schlecht an, hat aber eine grosse Fangemeinde. Wer nichts mit japanischer Theaterkunst anzufangen weiß, ist bei dem Film auf jeden Fall falsch, wer aber mal Lust auf einen erfrischend anderen Actionfilm hat, jedoch neben einem tollen Stil und originellen Kämpfen nicht viel mehr erwartet, ist hier an der richtigen Adresse. Alles in allem ist Bunraku zwar nicht so ein guter Film, wie er in Fanforen beschrieben wird, jedoch ist er nicht so miserabel, wie die Kritiker ihn darstellen. Ich persönlich war von dem Stil sehr angetan, hätte der Rest auch noch so überzeugen können, wäre mehr drin gewesen, insgesamt bleiben [b]6 von 10 Punkte.[/b]

Bunraku Bewertung
Bewertung des Films
610

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4 Kommentare
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Rinzler07 : : Prae-Alien
12.06.2012 15:10 Uhr | Editiert am 12.06.2012 - 15:13 Uhr
0
Dabei seit: 25.02.12 | Posts: 315 | Reviews: 44 | Hüte: 1
@MrNoname
Danke auch dir für deine Rückmeldung. Ich werde wirklich versuchen, so etwas zukünftig zu vermeiden, besonders wenn es sich dabei um ein und das selbe Wort handelt. Auch wenn ich wirklich dachte, dass er Hartlett heisst. smile
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MrNoname : : BOT Gott
12.06.2012 14:26 Uhr
0
Dabei seit: 16.06.10 | Posts: 1.682 | Reviews: 18 | Hüte: 25
eigentlich wollte ich ja auf rechtschreibfehler in kritiken nimmer (ok, nicht mehr) hinweisen, aber nachdem das zssnake so schön angefangen hat... ;)

ich wundere mich immer wieder, wenn ich in ein und derselben kritik wörter unterschiedlich geschrieben vorfinde. so wie in dieser kritik z.b. "misteriöser" und "mysteriöse" ;)

und der eine hauptdarsteller heisst bitte nicht Josh Hartlett, sondern Josh Hartnett.

wie aber auch zssnake hat mich deine kritik neugierig gemacht und ich werde mir den film einmal ansehen. wäre ich in der videothek nur nach dem dvd-cover gegangen, hätte ich den film sicher links liegen lassen.
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Rinzler07 : : Prae-Alien
12.06.2012 14:12 Uhr
0
Dabei seit: 25.02.12 | Posts: 315 | Reviews: 44 | Hüte: 1
@Zssnake
Heisst das, dass Ron Perlman sich nicht für mich interessiert? ;)

Nein, danke für die Rückmeldung, habe jetzt versucht, alle Rechtschreibfehler zu korrigieren. Normalerweise treten bei mir nicht so viele Fehler auf, aber sollte dann in Zukunft wirklich noch mal probelesen. smile
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
12.06.2012 11:01 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.958 | Reviews: 184 | Hüte: 618
Erstmal gröbere Schnitzer, die mir bei der Lektüre aufgefallen sind:

"So tuen sich"

TUN!! so TUN sich. Es gibt kein TUEN, gab nie ein TUEN und wird nie ein TUEN geben PUNKT! Argh! Sorry, da ging der Germanist mit mir durch.

"...dabei kann mir dieser Schauspieler in der Regel nichts abgewinnen"

Du meinst sicher, dabei kann ich diesem Schauspieler in der Regel nichts abgewinnen. Ron Perlman dürftest du nämlich herzlich egal sein wink

"Dies liegt zum einen daran, dass diese eben fast ausschliesslich aus eher unbekannten japanischen Schauspielern."

Ich denke, da fehlt zum Einen ein "bestehen" und zum Anderen fehlt da ein "zum Anderen", wenn es schon ein "zum Einen" gibt wink

"...bei dem sich die Geschmäcker streiten,..."

Vielleicht besser, der die Geschmäcker spaltet oder bei dem die Geschmäcker auseinander gehen...aber streiten tun die selten, bzw. es klingt zumindest sehr befremdlich.

"...ist mit dem Film auf jeden Fall falsch..."

...ist BEI dem Film auf jeden Fall falsch...

Okay. Soviel zu den gröberen Verstößen gegen den Sinn oder guten Geschmack in Sachen deutsche Sprache. Ich dachte, dass man das erstmal ansprechen sollte.

Ansonsten ist die Kritik gut geschrieben und bringt Vorzüge und Nachteile des Films gut rüber. Ein wenig gestört hat mich, dass du bei den Darstellern ansprichst, dass die Leistungen "von gut bis unter aller Sau" seien und anschließend fast allen für die Handlung relevanten Darstellern zumindest akzeptable Leistungen bescheinigst und nur auf die, ich nenns mal Komparsen, sehr negativ referierst. Ich kann verstehen was du meinst, trotzdem denke ich, dass es oftmals nicht ungewöhnlich ist, dass solche Komparsenrollen eher plakativ gespielt werden (Ausnahmen gibt es ohne Zweifel). Von daher würde ich sowas nicht unbedingt ankreiden.

Die Kritik bringt mich auf jeden Fall dazu, mir den Film bei Gelegenheit mal anzuschauen, da mich der sonderbare visuelle Stil, so wie du ihn beschreibst, doch reizen würde. Mal sehen, wann ich Zeit habe.

Von mir gibts für die Kritik aufgrund der doch mitunter etwas "fetteren" Schnitzer und der teilweise nicht völlig schlüssigen Argumentation mal 7/10 Punkten. Wären die Grammatisch-Rechtschreiberischen Schnitzer nicht zum Teil so übel gewesen, wäre sicher mehr drin gewesen. Beim nächsten Mal vielleicht zumindest einmal selbst Korrekturlesen, mache ich auch so. Das hilft wink Also nimm mir meine Kritik nicht übel, aber ich will ja, dass du dich verbesserst. Deine Kritiken an sich sind nämlich in der Regel nicht schlecht.
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